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Chamundi
Bedeutung Berg bei Mysore, Indien
Art Elephas maximus
Geschlecht Maskulin männlich
Mutter Yashoda
Vater Ganesha† (Zoo Mysore)
Geburtsort Tierpark Hagenbeck, Hamburg
Geburtsdatum 25.05.1992
Halbgeschwister Corny, Kandy, Shahrukh, Anjuli
Charakter -
Weitere Namen Magnum, Butschi Meier
EEP-Nummer 9207

Der im Tierpark Hagenbeck geborene Asiatische Elefantenbulle Chamundi lebt seit Februar 2014 im belgischen Pairi Daiza.


Geburt im Tierpark Hagenbeck

Chamundi wurde am 25.05.1992 im Hamburger Tierpark Hagenbeck geboren. Seine Eltern sind die Hamburger Elefantenkuh Yashoda und der Bulle Ganesha† im Zoo Mysore in Indien. Yashoda war noch in Indien von Ganesha gedeckt worden und brachte ihren Sohn über ein Jahr nach ihrer Ankunft in Hamburg zur Welt. Damit war Chamundi nach langer "Geburtenpause" (seit 1929) der zweite im Tierpark Hagenbeck geborene Elefant nach Ratna, mit der er im Tierpark Hagenbeck heranwuchs. Dort erhielt er den Namen Magnum im Hinblick auf eine Eisfirma, die die Patenschaft für ihn übernommen hatte. Außerdem trug er dort den Spitznamen "Butschi Meier".


Als Bulle im Zoo Münster

Mit vier Jahren wurde Chamundi abgegeben. 1996 wurden die Kuhkälber Corny und Salvana (Indra) in Hamburg geboren. Am 10.10.1996 reiste er dann in den Allwetterzoo Münster. Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist ein deutlicher Knick in seinem Schwanz, wie er auch bei anderen Kälbern Yashodas auftritt.

Im Zoo Münster wuchs er mit Ratna, die schon 1995 nach Münster abgegeben worden war, zusammen auf. 2003 folgte seine Halbschwester Corny. Laut Zoo hegte er für die jungen Kühe "bislang wohl nur brüderliche Gefühle".[1]


Stoßzahnoperation

Chamundi hat nur noch seinen rechten Stoßzahn. Den linken hatte er sich am Stahlgeländer/Stahltor des Bullenkrals abgebrochen. Er war eingerissen und entzündete sich. Um Chamundi den Rest seines abgebrochenen Stoßzahnes zu entfernen, reiste der Londoner Humandentist Peter Kertesz an. Der Zahnarzt, welcher weltweit als Experte auf diesem Gebiet gilt, brachte eine 350 Kilogramm schwere Ausrüstung und drei Fachkräfte mit nach Deutschland. Die mehrstündige und komplizierte Operation war nach Angaben des Zoos notwendig, da der Dickhäuter durch den eitrigen Zahnstummel schwer erkranken und sogar sterben hätte können.

Bereits vor drei Jahren nahm Kertesz den gleichen Eingriff bei einem Elefanten in Münster vor. «Alexanders» Wunde war damals schon vereitert, nach der Operation habe er sich jedoch gut erholt. Die Zahn-OP im Allwetterzoo unter Leitung von Jörg Adler wurde von Sponsoren (u.a. mit Werbung für Bohrmaschinen) unterstützt.


Bullentausch mit dem Dierenpark Amersfoort

Da die Zucht in Münster keine Erfolge zeigte, wurde zusammen mit dem Rotterdamer EEP-Zuchtbuchführer für Asiatische Elefanten entschieden, Chamundi mit dem Bullen in Amersfoort zu tauschen. Chamundi wurde bereits einige Wochen zuvor für den Transport trainiert, um sich auch an den Hinterbeinen Ketten anlegen zu lassen, mit denen er in den Transportcontainer geführt werden sollte. Am 05.07.2011 wurde er dann rückwärts in den Container gebracht. Die Überführung verlief ohne Probleme. Um elf Uhr vormittags verließ der Transporter den Zoo.

Gegen 15 Uhr traf Chamundi in Amersfoort ein, und auch den Einzug ins Bullenhaus vollzog Chamundi in aller Ruhe. Er hat inzwischen auch die Außenanlage erkundet und auch schon Rüsselkontakt zu den Amersfoorter Kühen aufgenommen[2].

Olifantenverhuizing_in_DierenPark_Amersfoort

Olifantenverhuizing in DierenPark Amersfoort

Ankunft von Chamundi in Amersfoort

Am gleichen Tag wurde auch der Amersfoorter Bulle Alexander nach Münster gebracht. Alexander hielt sich bereits von 1994 bis 1998 im Allwetterzoo Münster auf und ist der Vater des ersten dort geborenen, aber nur kurzlebigen Elefantenbabys Willi†. Mit vierzehn eigenen Kälbern ist Alexander ein erfahrener Zuchtbulle, von dem sich der Zoo zur Neueröffnung der Elefantenanlage im Sommer 2013 bereits Nachwuchs für Ratna und Corny erhofft.


Aufenthalt in Amersfoort

Nachdem Ammersfoort den Bullen Alexander abgab, der dort eine 2009 geborene Tochter (Kina) und einen 2012 geborenen Sohn (Kyan) hinterläßt, waren die Erwartungen an Chamundi natürlich groß. Es wurde erwartet, dass Chamundi bei den "Amersfoorter Damen" ("Amersfoortse dames") besser auf den Geschmack kommen würde, da er mit diesen Elefantenkühen nicht bekannt war[3]. Nach ersten neugierigen Begegnungen über den Zaun verlief die erste Zusammenführung mit den Kühen sehr stürmisch[4] und soll sich bei den folgenden Zusammentreffen etwas ruhiger gestaltet haben. Dennoch haben die Begegnungen einige Unruhe insbesondere bei Chit Mi Mi+ verursacht, so dass der Bulle, der im Umgang mit den Kühen als noch recht unerfahren galt, zunächst getrennt gehalten wurde, um den Tieren Gelegenheit zu geben, sich über den Zaun besser kennenzulernen[5].

In Amersfoort wurde die Kuh Jula nach Kopenhagen abgegeben und eine zweite Kuh Chit Mi Mi† musste eingeschläfert werden. Hernach bestand die Herde nur noch aus Großmutter, Mutter und Tochter sowie dem Säugling Kyan. Aber auch mit dieser kleinen Familie konnte Chamundi keine Beziehungen eingehen. Die Damen hatten schlichtweg nur Angst vor diesem großen, ungestümen Bullen.


Reise ins Pairi Daiza

Da Chamundi mit den Elefantenkühen in Amersfoort nicht zurecht kam, wurde er bereits Anfang 2014 wieder auf die Reise geschickt. Diesmal wurde er an das Pairi Daiza im belgischen Brugelette abgegeben und wurde durch den Nachwuchsbullen Maurice in Amersfoort ersetzt. Chamundi lebt in Brugelette auf der linken, südlichen Anlage des neu errichteten indischen Elefantenpalastes. Im Pairi Daiza lebten bei seiner Ankunft mit Po Chin, Valentino und Khin Yadanar Min bereits drei Bullen. Inwiefern er überhaupt für die Zucht dort eingesetzt werden kann und soll, ist unklar.

In Pairi Daiza freut sich die Zooleitung einen derart großen Bullen (mit zwar nur einem, aber dafür sehr schön gewachsenen Stoßzahn) seinen Besuchern präsentieren zu können. Auf der gegenüberliegenden rechten, nördlichen Anlage steht der Bulle Valentino. Er erhält täglich Besuch von den ausgewachsenen, älteren Kühen Rhani und Mala. Chamundi soll von Valentino lernen, wie man mit Damen angemessen umgeht.

Am 1.Oktober 2014 verliessen Valentino als Zuchtbulle und Khin Yadanar Min als potentielles Mitglied einer Jungbullengruppe gemeinsam Pairi Daiza um in Tierpark Berlin bzw. im Zoo Heidelberg eine neue Heimat zu finden.

In der darauf folgenden Woche hat Chamundi den rechten, ehemaligen Bereich von Valentino übernommen und im linken Bereich ist die fünfköpfige Familiengruppe von Khaing Hnin Hnin eingezogen. Am 20.Mai 2015 hat Farina eine weitere Tochter bekommen, sodass jetzt der Clan sechs Elefanten zählt.

Im Juli 2015 zog Chamundi in Pairi Daiza aus dem Tempel d'Ani in das neu gebaute Elefanten-Reservat um. Hier darf er sich als erster den Neubau und die Außenanlagen anschauen und in Beschlag nehmen. Außerdem sollen die Elefanten mit Burma-Leierhirschen und Hirschziegenantilopen dem Publikum gezeigt werden. Es wurde eine behindertengerechte Rampe gebaut um von der Abteimauer und einem Erkervorbau dem 'Elefanten-Bevedere' aus die Elefanten auch im Wasser beobachten zu können.

Nachdem Chamundi Platz gemacht hat, durfte der eigentliche und erfolgreiche junge Zuchtbulle in Pairi Daiza Po Chin seinen Platz übernehmen. Po Chin stand bislang immer in dem Walfangschiff Mersus Emergo, zuletzt zusammen mit Aye Chan May. Nach der Fertigstellung der Tigeranlage, 'dem Tigertempel Angkor Wat', mussten die Elefanten das Schiff verlassen. Die wieder tragende Kuh Aye Chan May ist zusammen mit Po Chin in den Tempel d'Ani umgezogen. Am 31.07.16 brachte Aye Chan May gegen 06:00 ein Kalb zur Welt. Es war kraftlos und hatte Atemprobleme. Trotz der Anstrengungen der Pfleger und des Tierarztes konnte es nicht aufstehen und trinken. Leider verstarb es einen Tag später im Beisein seiner Mutter.

Ob und mit welchen Kühen Chamundi zur Zucht eingesetzt werden soll ist 2017 immer noch unklar.

Literatur

  • Kock, Karl: Elefanten, mein Leben, Hamburg, 1994 (bes. Kapitel "Die Babys").
  • Ratna, kleine Prinzessin, Burghard Bartos, Oberursel/Ts., 1993 (Bilderbuch).

Weblinks


Einzelnachweise

Elefanten im Pairi Daiza, Brugelette, Belgien
Asiatische Elefanten
Kühe: MalaJanaPrayaKhaing Hnin HninAye Chan MaySayangFarina (2003) • Soraya (2010) • Saphira (2010) • Amithi (2012) • Malay (2013) • Sitara (2013) • Nang Faa (2015) • Malee (2019) • Luna (2019)
Bullen: ChamundiPo Chin (2000) • Ta Wan (2017)
Afrikanische Elefanten
Kühe: GitanaSuzy
Bullen: -
Elefanten im Pairi Daiza seit 2009
Asiatische Elefanten
Kühe: Claudy (2009-2012) • Sandry (2009-2012) • Annie (2009-2013) • Mala (2012-heute) • Rani (2012-2015) • Aye Chan May (2013-heute) • Khaing Hnin Hnin (2014-heute) • Farina (2014-heute) • Soraya (2014-heute) • Amithi (2014-heute) • Malay (2014-heute) Nang Faa (2015-heute) • Maia (2015-heute) • Deli (2015-2018) • Laika (2015-2018) • Dunja (2015-2018) • Jana (2017-heute) • Praya (2017-heute) Sayang (2018-heute) • Saphira (2018-heute) • Sitara (2018-heute) • Malee (2019-heute) • Luna (2019-heute)
Bullen: Sammy (2009) • Valentino (2009-2014) • Po Chin (2010-heute) • Khin Yadanar Min (2013-2014) • Chamundi (2014-heute) • Ta Wan (2017-heute) • Thambi (2018-2022) • Ravi (2018-2022) • Sayun (2020-2023)
Afrikanische Elefanten
Kühe: Suzy (2010-heute) • Mausi (2012) • Gitana (2013-heute) • Daela (2015-2018)
Bullen: -
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