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Die unter der biologischen Ordnung der Seekühe (Sirenia) zusammengefassten Tierarten gelten neben den Schliefern als die nächsten lebenden Verwandten der Elefanten. Es werden vier lebende Arten unterschieden, die in die Familien der Gabelschwanzseekühe und der Rundschwanzseekühe gegliedert werden. Die Seekühe (Sirenen) leben in flachen Gewässern in Küstennähe und sind - im Unterschied zu Walen und Robben - die einzigen Meeeressäugetiere, die sich von Pflanzen ernähren.

Allgemeine Angaben[]

Die massigen Körper mit einer Länge von 2,5 bis vier Meter sind zylinderförmig mit nur zwei Vorderflossen. Die waagerechte Schwanzflosse wird als Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen den Familien benannt. Der rundliche Kopf mit kleinen Augen und Ohren bietet vor allem mit den ausgeprägten Borsten im Lippenbereich die Hauptorientierung der Tiere.

Die Seekühe leben in den Küsten- und teilweise in Flussregionen der Kontinente (außer Europa und der Antarktis). Dabei grasen sie in den flachen Küstengewässern und sind auf der Suche nach Seegras, Algen und auch anderer pflanzlicher Nahrung, die sich im Wasser befindet, z.B. Mangrovenblätter.

Die Vorfahren der Seekühe sollen Landsäugetiere gewesen sein, die vor 50 oder 60 Millionen Jahren als vierbeinige Pflanzenfresser in Wassernähe lebten. Von dort scheint die Entwicklung als Meeressäuger in niedrigen Gewässern ausgegangen zu sein.

Seekühe_im_Tierpark_Berlin

Seekühe im Tierpark Berlin

Seekühe im Tierpark Berlin

Die Seekühe haben eine Lebenserwartung von 30 (Manatis) bis zu 60 Jahren (Dugong). Alle Arten sind als gefährdet eingestuft. Seekühe (Nagel-Manatis) leben u.a. im Tierpark Berlin und im Tiergarten Nürnberg, wo die Seekühe auch erfolgreich gezüchtet werden.

Manatis (Rundschwanzseekühe)[]

Manatis_im_Tiergarten_Nürnberg

Manatis im Tiergarten Nürnberg

Manatis im Tiergarten Nürnberg

Die Familie der Rundschwanzseekühe zeichnet sich durch die runde Form ihrer Schwanzflosse aus. Die Manatis sind an der Ostküste Amerikas, der Westküste Afrikas und im Amazonasgebiet verbreitet und teilen sich wiederum dementsprechend in drei Arten auf. Der Nagel- oder Karibik-Manati (Trichechus manatus)lebt im karibischen Raum vom Golf von Mexiko bis zu den Küsten Brasiliens. Der Afrikanische Manati (Trichechus senegalensis) lebt an der Küste West- und Zentralafrikas bis hinein in die Flussregion im Westen des Kontinent. Er unterscheidet sich äußerlich kaum vom Nagel-Manati. Der Fluss- oder Amazonas-Manati (Trichechus inunguis) lebt - anders als die anderen Seekuharten - im Süßwasser des Flusssystems des Amazonas. Er ist kleiner und schlanker als die beiden anderen Manati-Arten und weist an Brust und Bauch weiße oder rosa Flecken auf.

Gabelschwanzseekühe (Dugong)[]

Zu den Gabelschwanzseekühen gehört heute nur noch der Dugong (Dugong dugon), der sich an den Küsten des Pazifik und des Indischen Ozeans ausschließlich in Salzwasser aufhält. Das Verbreitungsgebiet umfasst die Nordküsten Australiens, die pazifische und südostasiatische Inselwelt, Südostasien, Indiens Westküste und die Ostküste Afrikas bis hinauf ins Rote Meer. Er unterscheidet sich von den Manatis u.a. durch seinen leicht gegabelten Schwanz. Zu den Gabelschwanzseekühen gehörte auch Stellers Seekuh, die größte Seekuhart von bis zu 7,88 m. Sie wurde von Pelzjägern ausgerottet. Das letzte Tier verstarb etwa 1768.

Weblinks[]

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