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Mittels Evaluation (lat.: evaluare..., engl.: value..) kann man verschiedene Aspekte eines Problembereiches (wie z.B. der Elefantenhaltung) vergleichen und bewerten und dadurch Konsequenzen für die Optimierung der Bedingungen und Faktoren entwickeln. Die Qualität verschiedener Aspekte lässt sich oft nicht so leicht mit Zahlenwerten messen und quantifizieren. Qualitative Bewertungen, die durch Vergleich und Analyse verschiedener Aspekte eines Problembereiches zustande kommen, ermöglichen eine Evaluation dieses Problembereiches.

Klima[]

Kaltes Klima[]

Elefanten sind als Tiere warmer Klimazonen nicht sehr gut an das kalte Klima Mitteleuropas , Russlands, Nordamerikas oder Kanadas angepasst. Wenn man diese Tiere deshalb in diesem kalten Klima halten will, sind die Gesundheit der Tiere  und oft auch die Zuchterfolge der Tiere nicht so gut wie in wärmeren Klimazonen, wo die Wärmeversorgung  durch großräumige Laufhallen und ausreichedende Beheizung gewährleistet ist. Viele Tiere, die kleiner sind als Elefanten und tropisches Klima brauchen , sind durch entsprechende Beheizung auf kleinem Raum oft durchaus zu halten. Schlangen z.B.  begnügen sich mit wenigen Quadratmetern, während aber Elefanten ganz andere Raumansprüche haben.


Besonders afrikanische Elefanten brauchen, um gesund zu bleiben , unbedingt trockene Wärme. Afrikanische Elefanten zu züchten, gelingt fast nie in sehr kühlen Ländern. Die Tiere sind nicht gesund genug . In kalten Klimazonen erkranken viele Elefanten vorzeitig  an Gelenksrheuma oder auch an Arthrose. Sehr häufig kommen bei  afrikanischen Elefanten in kalten Ländern , keine Paarungen zustande und auch die Lebenserwartung ist oft sehr herabgesetzt. Vielfach wird nicht berücksichtigt, dass die Tiere auch sehr viel Luft brauchen. Sie einige Stunden aus dem Elefantenhaus in die Kälte zu sperren, ist keineswegs artgerecht.


Wenn Elefanten auch im Verhältnis zu ihrer Körpergröße und ihrem Gewicht  nur eine relativ kleine Oberfläche haben, muss man auch bedenken, dass die fehlende Behaarung , die in der Nähe der Körperoberfläche eine gewisse Wärmeisolierung bewirken würde, fehlt, wodurch besonders die Gelenke dauerhaft zu kalten Temperaturen ausgesetzt sind , was in Haltungen mit nasskalten Klima häufig zum Auftreten von Erkrankungen führt.


Asiatische Elefanten verkraften das kalte Klima viel besser. Trotzdem ist es auch so, dass sie auch Tiere aus warmen Klimazonen sind und deshalb auch gesundheitlich unter den kalten Temperaturen leiden. Vielfach werden in Elefantenhaltungen in Russland und Sibirien den Elefanten regelmäßig  Alkohol, z.B. mehrere Liter Wodka pro Monat , bzw. Woche , verabreicht. Wenn der Alkohol auch kurzfristig vor zu starker Unterkühlung schützt , muss man doch auch bedenken, dass es sich bei Alkohol um ein Zellgift handelt, weshalb man die Verabreichung an Zootiere auch sehr kritisch betrachten  muss . Grundsätzlich verzehren die Elefanten in der Natur  auch manchmal gärende Früchte, weshalb sie die Aufnahme von Alkohol nicht grundsätzlich verweigern.


Warmes Klima[]

Warmes Klima ermöglicht beste Zuchterfolge bei der Elefantenzucht zu erreichen und ist auch wegen der warmen , gesundheitlich besser zuträglichen Temperaturen im Hinblick auf die Artgerechtheit der Haltung das Optimale für die Elefanten. No-contact- bzw. Off-hand- Haltungen , die es in europa nur im warmen Cabarceno in Spanien  und in Ramat Ghan gibt, gibt es sonst nur z.B. bei den afrikanischen Elefanten in Privathaltungen (z.B. in großen afrikanischen , privaten Farmen) oder auch in asiatischen Elefanatencamps, in denen eine sehr naturnahe Haltung praktiziert wird.


In Lissabon , in Portugal, gibt es trotz einer relativ kleinen Anlage  bei den afrikanischen Elefanten Zucchterfolge. Auch in der für Elefanten klimatisch günstigen Türkei stellte sich sofort ein Zuchterfolg ein.


Warmes Klima ist ein Faktor bei der Haltung von exotischen Tieren, den man bei kleinen Tieren auch ersetzen kann. Durch entsprechendes Heizen, z.B. eines Schlangenterrariums , kann man auf einer kleinen Haltungsfläche  von 1–2 m² leicht ein den natürlichen Verhältnissen entsprechendes Klima herstellen. Elefanten dagegen benötigen neben dem Raum, den schon  allein ihre Größe fordert, auch sehr viel Auslauf . Die heute in Elefantenhaltungen zunehmend errichteten Laufhallen, müssen neben einer ausreicheden Beheizung auch ständig gut belüftet werden. Elefanten haben angesichts ihrer Größe auch einen sehr großen Sauerstoffbedarf. Deshalb ist die artgerechte Elefantenhaltung in kälteren Klimazonen in finanzieller Hinsicht sehr aufwändig.


Die Mammunts in kühleren Klimazonen der Vergangenheit, sind vermutlich auch deshalb ausgestorben, weil im kühlen Klima die Ernährung , durch die langsame Regeneration der Vegetation, nicht in dem Ausmaß gewährleistet war , wie es für Tiere von der Größe von Elefanten, bzw. einer ganzen Population von ihnen, erforderlich gewesen wäre.


Möglicherweise sind die bisher noch erfolglosen Versuche, Mammuts zu klonen, von dem versteckten Motiv, in den Anlagen nördlicher Länder  Elefantenartige den Besuchern kostengünstig präsentieren zu können, bestimmt. Ein Motiv, das mit Artenschutz nichts mehr zu tun hat und neben dem Ausprobieren dessen, was biologisch möglich und machbar ist bzw. wäre, ausschließlich kommerzielle Motive auf show-business Niveau hat, um die Erwartungen von Menschen  mit vielfach "kindlicher Mentalität " zu befriedigen.





Konsequenzen[]

Wenn man alle Faktoren berücksichtigt, muss man sagen, dass warmes Klima in Elefantenhaltungen  fast nur Vorteile  und das kalte Klima (. z.B. in Mitteleuropa und noch nördlicheren Haltungen wie z.B.  in Russland , Sibirien, Ukraine, Kanada...) fast nur Nachteile bei den Ergebnissen der Evaluation von Elefantenhaltungen aufweist.


Nachteile bei Haltungen in kalten Klimazonen sind :


- Gesundheitsgefährdung für die Tiere, wobei asiatische Elefanten auf den Einfluss kalten Klimas toleranter reagieren als afrikanische Tiere


- Viel höhere Kosten der Elefantenhaltungen in kalten Gebieten bzw. Klimazonen


- Durch die höheren Kosten werden in kalten Gebieten meist viel weniger Elefanten pro Haltung gehalten, was sich oft nachteilig auf die Entwicklung einer natürlichen Gruppenstruktur auswirken kann., besonders dann , wenn Umplatzierungen zu selten durchgeführt werden.


Vorteile bei Haltungen in warmen Klimazonen


- Vorhandensein von Klimabedingungen , die den natürlichen Bedingungen entsprechen.


- Dadurch bessere Gesundheit  und dadurch auch bessere Zuchterfolge im Sinne der der Arterhaltung   der            asiatischen und afrikanischen Elefanten.


- Wesentlich geringere Kosten durch das Errichten von Elefantenhäusern (Man kann z.B. in warmen Klimazonen auf die großen beheizbaren Elefantenlaufhallen verzichten.) Dadurch ist es nicht erforderlich hohe Kosten für die Heizung aufzuwenden.


- Auch die Ernährung ist einfacher sicherzustellen, da es in den warmen Klimazonen oft eine üppigere Vegetation gibt und man nicht soviel Heu füttern muss.


- Durch die Kostenersparnis gibt es mehr  Möglichkeiten, die Elefantenhaltung in anderen Punkten zu optimiereen, z.B. größere Anlagen, mehr Tiere, wissenschaftliche Forschungsprojekte, sinnvolle Umplatzierungen von Elefanten und bessere Erfüllung des Arterhaltungsauftrages, der in Zeiten menschlicher Expansion, die die Natur immer mehr zerstört, immer wichtiger wird.





Gruppenstruktur[]

Kleine Gruppe[]

In vielen Zoos können keine großen Gruppen von Elefanten gehalten werden. Aber auch Haltungen mit drei,vier oder fünf Tieren können den Tieren unter Umständen ein artgerechtes Leben bieten. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Möglichkeit zur Zucht besteht und die Zuchtbullen auch ausgetauscht werden oder männliche Nachzuchten abgegeben werden. In kleinen Elefantengruppen können sich Weibchen oft besser entspannen, da nicht so viele Kontrahentinnen vorhanden sind, die sie stressen. Bei Bullen aber ist es oft so, dass sie in sehr kleinen Haltungen zu wenig soziale Stimmulation erhalten, um auch Paarungsverhalten zu entwickeln, das zu erfolgreichen Zeugungen führt.


Oft leben in kleineren Elefantenhaltungen auch ältere Tiere, von denen man keine Zucht mehr erwartet. Zwar haben die Tiere dadurch generell auch weniger soziale Stimmulation, andererseits dauert das Leben der Elefanten oft auch sehr lange und ältere Tiere können in kleineren Haltungen oft  auch ein gutes Leben führen , bzw. ihren Lebensabend in Ruhe genießen. Leider ist es so, dass in kleineren Haltungen früher oder später eines der Tiere alleine in der Haltung leben muss, da die übrigen oft schon verstorben sind. Oft ist es nicht mehr so einfach solche Tiere an neue Artgenossen zu gewöhnen, vor allem dann, wenn sie in ihrem ganzen Leben nur wenige andere Artgenossen getroffen haben, oder aber von Anfang an alleine gehalten wurden, was  auch heute noch oft genug bei älteren Tieren vorkommt. Einzelhaltungen in kleinen Zoos , um ein einzelnes Tier in einem Zoo Kindern und anderen Menschen zu präsentieren , ist in der heutigen Zeit auch sehr kritisch zu betrachten, da es gar kein richtiges Bild von den Tieren vermittelt, sondern sie nur isoliert , ohne Möglichkeit, Sozialverhalten zu entwickeln, gewissermaßen als "Zerrbild" der jeweiligen Art, präsentiert


Heute sind kleine Elefantenhaltungen oft auch etwas Vorübergehendes, da die Tiere durch Umplatzierungen später in eine andere Gruppe verlegt werden. Junge Bullen z.B. leben manchmal in kleinen Haltungen und werden dann später als Zuchtbulle in einer Weibchenherde an einem anderen Standort eingesetzt.



Große Gruppe[]

Große Elefantengruppen sind in Hinblick auf die Möglichkeit . verschiedenste Sozialkontakte zu haben oft für die Tiere sehr sozial stimmuliered.

Andererseits fanden zuletzt in größeren Herden einige tödliche Attacken statt. In Cabarceno, Köln und in Howletts wurden nicht verwandte Elefantenkühe umgebracht. In Ramat Gan hat der in der Herde geborene Bulle Yossi im Alter von 33 Jahren  die 13 Jahre ältere Leitkuh Atari getötet. Da er nicht aus der Herde abgegeben wurde, wurde er von den Weibchen, die ihn von klein auf kannten, nicht voll akzeptiert, wodurch es zu diesem nicht arttypischen Tötungsverhalten kam. In der Natur wird ein junger Bulle rechtzeitig von den Weibchen vertrieben, bevor er auf Grund seiner Dominanz die Herde zu beherrschen versucht. dadurch wird in der Natur auch die Inzucht vermieden.

Wenn in einer Haltung Elefanten jeder Altersklasse leben, ist es möglich, dass z.B. männliche Tiere einerseits schwächere Artgenossen um sich haben, die sie vertreiben können, weil sie ihnen hinsichhtlich der Körperkraft überlegen sind. Andererseits sind oft auch stärkere männliche Tiere vorhanden, von denen sie unterdrückt werden und gegen die sie versuchen können, aufzubegehren. Wenn diese stärkeren Tiere sie von paarungsbereiten Weibchen wegtreiben, wird bei ihnen oft das Verlangen stärker, mit den Weibchen später auch tatsächlich Paarungen auszuführen. Haben männliche Tiere die Möglichkeit, derartiges Sozialverhalten zu haben, nie, kommt es oft zu keinen Paarungen, wodurch oft für mehrere Jahre die Elefantenzucht in den betreffenden Haltungen zum Erliegen kommt. Weibchen in einer großen Haltung leben dort oft mit ihren Jungtieren in einer artgerechten Generationengruppe. Sie haben die Gelegenheit, sich um die Kleinsten zu kümmern, wodurch sie den ganzen Tag einer artgerechten Beschäftigung nachgehen können. Andererseits besteht bei Haltungen bei denen mehrere Weibchen, die nicht miteinander verwandt sind, in einer Anlage leben , immer die Gefahr, dass es zu viele Elefanten für die jeweilige Haltung sind, wodurch die Weibchen zu sehr rivalisieren und oft dadurch keine erfolgreiche Zucht stattfindet

Man kann nicht nur von der m² - Anzahl einer Elefantenanlage die Anzahl der Tiere, die für diese Anlage optimal sind, errechnen. Sehr wichtig ist auch die Sozialstruktur, von der es abhängt, ob die Elefanten gut miteinander auskommen, wie in einer natürlich gewachsenen Weibchenherde, oder ob die Weibchen ständig rivalisieren, weil sie Konkurrentinnen sind, die sich gegenseitig hemmen und unterdrücken.

Natürliche Gruppenstruktur[]

Eine natürliche Gruppenstruktur ist für die Elefanten natürlich immer am besten, da sie unter solchen Lebensbedingungen am ehesten artgerechtes Verhalten zeigen können. Oft ist auch eine Umplatzierung erforderlich, um den Tieren auch auf lange Sicht ein natürliches Gruppenleben ermöglichen zu können. Gerade in kleinen Elefantenhaltungen sind Bedingungen einer natürlichen Gruppenstruktur oft nicht gegeben.


Konsequenzen[]

Während männliche Elefanten eine gewisse soziale Stimmulation brauchen, um eine Zucht zu gewährleisten, in der man nicht auf künstliche Befruchtungen zurückgreifen muss, brauchen Weibchen oft mehr Ruhe , ohne mit Artgenossinnen rivalisieren zu müssen. Man  muss bedenken, dass vor allem sehr junge Elefantinnen unter natürlichen Bedingungen immer unter dem Schutz einer älteren Verwandten, meistens der Mutter stehen, die sie auch davor bewahrt, mit Artgenossinnen rivalisieren zu müssen. Diesen Frieden brauchen junge Weibchen offenbar , um auch trächtug zu werden. 


Ist die Gruppenstruktur nicht optimal, müssen Umplatzierungn durchgeführt werden, um die Elefantenhaltung zu verbessern. Dadurch verbessern sich die Lebensbedingungen für die Elefanten und dadurch auch die Zuchterfolge.


Große Gruppen bieten die meisten Vorteile für das Leben der Elefanten. Wichtig ist, dass auch genug Platz vorhanden ist und Weibchen nicht miteinander rivalisieren.


Kleine Gruppen können den Elefanten auch alles bieten, wenn nicht auf Umplatzierungen verzichtet wird, die die Zucht ermöglichen und wenn es für Männchen auch Kontakt zu anderen Männchen gibt, denn wenn sie zeitlebens das einzige Männchen in einer Haltung sind, kommt es oft nicht zu erfolgreichen Paarungen.



Zirkushaltungen[]

Die Haltung von Wildtieren in Zirkussen ist immer problematisch. In einem Zirkus führen die Tiere oft kein den natürlichen Bedingungen entsprechendes Leben, da sie bestimmte Dinge erlernen müssen und dadurch mit dem Menschen zusammenzuarbeiten lernen. Da Wildtiere nicht durch Domestikation verändert sind, ist es oft so, dass sie für die Zusammenarbeit mit dem Menschen nicht optimal geeignet sind. Das Leben als Zirkustier bietet andere Qualitäten als ein den natürlichen Umweltbedingungen entsprechendes. Deshalb wird das Verwenden von Wildtieren zu Show-Zwecken  auch immer wieder sehr kritisiert und ist auch in manchen Ländern verboten. Gerade bei Tieren aus wärmeren Klimazonen ist das mobile Leben, ohne ein ständig beheiztes Winterquartier wirklich auch ein Problem. Ein Zirkus , der show-business betreibt, kümmert sich nicht so um die Arterhaltung wie ein zoologischer Garten. Gefährliche Tiere können zudem oft nicht sicher genug untergebracht werden.


Abwechslung Flexibilität[]

Elefanten in Zirkushaltungen haben sehr viel Abwechslung und sind dadurch auch immer viel flexibler als Tiere in Zoohaltungen. Diese Zirkuselefanten besteigen ganz ohne Probleme Lastkräftwägen, Schiffe und Eisenbahnen, weil sie dadurch, dass sie ständig unterwegs sind, daran gewöhnt sind. Während Umplatzierungen für Elefanten, die schon ein Vierteljahrhundert in einem Zoo gelebt haben, eine große Stressbelastung darstellen, die auch dazu führen kann, dass solche Elefanten bei Umplatzierungen versterben, sind Tiere aus Zirkushaltungen meist sehr gehorsam und lassen sich, wenn sie von ihrem Trainer richtig behandelt werden, ganz problemlos transportieren.


Die vielen Kunststücke, die sie  in der Manege präsentieren, bewirken eine ständige Forderung der kognitiven und auch der sozialen Fähigkeiten der Tiere. Vielfach ist das Sozialverhalten solcher Zirkuselefanten sehr auf den Menschen ausgerichtet. Die Tiere sind oft so zahm, dass sie auch an den verschiedenen Stationen des Zirkus von ihren Betreuern oft sehr  lange spazirengeführt werden, wodurch sich ihre Lebensqualität oft auch sehr positiv von der  in einer oft unzureichend großen Anlage mit zu hartem Boden lebenden Zootieren unterscheidet.  Die Menschenbezogenheit solcher Elefanten führt dazu, dass sie oft auch vielfälige Kontakte mit anderen Menschen, z.B. Zoobesuchern haben, wodurch ihre Flexibilität oft noch wesentlich größer wird nd sie durch die Verschiedenheit des Kontaktes auch oft sehr tolerant gegen menschliches Verhalten, das nicht immer sehr adäquat sein muss, werden.


Da Elefanten sehr hoch entwickelte Tiere sind, gibt es unter ihnen auch erhebliche individuelle Unterschiede, auf Grund derer es auch immer wieder vorkommt, dass manche Elefanten sehr lange, oft auch zeitlebens im Zirkus leben, während andere nach einiger Zeit auch wieder abgegeben werden, um fortan in einem Zoo zu leben. Solche Elefanten, die nach einiger Zeit wieder in einem Zoo mit weniger Mobilität leben, haben, wenn sie in dem Zoo, in den sie gekommen sind, oft auch einen sehr von Menschen strukturierten Alltag haben , der oft auch viele  weitere Trainingsmöglichkeiten für solche Elefanten bietet. Deshalb kann es durchaus sein, dass die Abgabe von Elefanten von der Zirkus- in die Zoohaltung für die Tiere keine Verschlechterung hinsichtlich des Angebots an Flexibilität und Abwechslung bedeuten muss .


Arterhaltung - Artgerechtes Verhalten[]

Wenn die Haltungsbedingungen im Zirkus den Tieren auch sehr viel Abwechslung bieten, muss man doch sagen, dass ein Leben als Zirkustier ein natürliches Elefantenleben nicht ersetzen kann.


Immer wieder ist es aber auch so, dass Elefantinnen im Zirkus oder auch nach  dem Leben im Zirkus erfolgreich gedeckt werden und auch Jungtiere aufziehen. Durch das Leben im Zirkus sind sie oft sehr flexibel und können oft sehr leicht umplatziert werden, wodurch es bei solchen Tieren oft gar kein Problem ist, sie an einen Ort zu transportieren, wo es eine Bullenhaltung mit einem passenden Bullen gibt.


Bullen im Zirkus zu halten ist zu gefährlich und wird deshalb auch heute meist vermieden. Ein erwachsener Musthbulle im Zirkus ist nicht denkbar. Er würde ausbrechen und dadurch eien große Gefahr darstellen.


Temperaturen[]

Das Leben im Zirkuszelt und die ständigen Transporte in der kalten Jahreszeit sind für Elefanten oft ein Problem.


Besonders afrikanische Elefanten können die kalten Temperaturen oft sehr schlecht verkraften. Die Haltung afrikanischer Elefanten in kühlen Ländern ist überhaupt sehr kritisch zu bewerten. Eine verkürzte Lebenserwartung und oft auch verschiedenste Krankheiten, die aufgrund des Fehlens eines geheizten Laufhallen- Hauses entstehen können, sind sehr oft die Folge von Zirkushaltungen afrikanischer Elefanten.


Asiatische Elefanten können kaltes Klima scheinbar etwas besser vertragen. Auch in Asien gibt es in der Regenzeit sehr oft nasskalte Näche. Natürlich müssen auch sie ausreichend vor Kälte geschützt werden.


Den Tieren Alkohol zu verabreichen, sollte keine akzeptierte Strategie sein,  das kalte Klima erträglicher zu machen, wie es in Osteuropa manchmal versucht wird.


Zirkusse können natürlich in den kalten Monaten auch wärmere Aufenthaltsorte haben, bzw. in wärmeren Länderen gastieren, was in Hinblick auf die Lebensbedingungen der Elefanten/Tiere oft sehr wünschenswert wäre.


Gefährdung von Menschen[]

In Zirkussen gibt es sehr nahen Kontakt der Elefanten zum Menschen. Wenn man von gefährlichen Musthbullen absieht und die Biographien älterer Zirkuselefantinnen betrachtet, die Zirkuspersonal getötet haben, sieht man oft, dass es an den Menschen liegt wenn die Tiere aggressiv reagiert haben.


So kann es passieren, dass betrunkene Besucher des Nachts in ihre Stallungen geraten und die Elefanten erschrecken. Es ist auch schon vorgekommen, dass Zirkuselefanten von ihren Podesten, die sie bei den Vorführungen besteigen müssen, in die vorderen Besucherreihen stürzen und dadurch Menschen gefährden.


Beim Elefantenreiten können Menschen vom Elefanten fallen und sich verletzen, bzw.zertrampelt werden. Im Tierpark Hagenbeck z.B. wurde das Elefantenreiten eingestellt, da immer ein gewisses Risiko für die Menschen besteht und man nicht herausfordern sollte, dass Mensche auch wirklich zu Tode kommen.


Oft weiß man auch gar nicht genau,  warum an sich gutartige Elefanten aggressiv reagieren. Wenn ein Elefant z.B. ein Kind abwirft, das auf im geritten ist, kann es immer auch so sein, dass der Elefant vom reitenden Kind geneckt/gestochen od. dgl.  wurde und sich durch das Abwerfen und Zertrampeln nur  vor den Belästigungen durch den Qäulgeist geschützt hat.


Man sollte in Hinblick auf die mögliche Gefährdung von Menschen Zirkushaltungen von Elefanten eher kritisch hinterfragen.


Konsequenzen[]

Abgesehen davon, dass man Zirkushaltungen von Wildtieren generell kritisch bewertet. (In Österreich ist sie auch verboten.), kann man folgende positive und negative Aspekte der Zirkushaltungen im Falle der Elefanten anführen.


Positive Aspekte der Zirkushaltungen : Tiere werden durch das Training oft sehr flexibel, sind leicht transportierbar. Sie haben oft auch viel Abwechslung. Sie könnten im Winter an einen warmen Aufenthaltsort gebracht werden oder aber als Weibchen im besten Zuchtalter ohne große Probleme zu einem Zuchtbullen gebracht werden, wenn die Zirkusinhaber am Wohl der Tiere tatsächlich interessiert sind und entsprechendes Engagement  vorhanden ist. Die Tiere müssen nicht ständig in einer ungeeigneten Elefantenanlage mit oft zu hartem Boden leben.


Negative Aspekte der Zirkushaltungen : Gefährdung von Menschen, kalte Temperaturen im Winter ohne Elefantenhaus, kaum Möglichkeit für Freilauf, Unmöglichkeit der Bullenhaltungen, Oft keine Möglichkeit und Priorität , den Tieren natürliches Sozialverhalten zu ermöglichen, da oft anderes (show-business, finanzielle Gewinnorientierung, Terminstress u. dgl. ) wichtiger ist.


Beispiele für hohe Lebenserwartung in Zirkushaltungen[]

Immer wieder gibt es auch Zirkuselefanten, die eine sehr hohe Lebenserwartung erreicht haben. Die Tiere haben auch im hohen Alter noch viel Abwechslung und werden auch ausreichend gefordert. Sie sind nicht gezwungen immer auf dem gleichen oft ungeeigneten, weil zu harten Boden der Elefantenanllage zu stehen, wodurch sie scheinbar oft gesünder bleiben. Fussprobleme führen in Zoohaltungen immer wieder zum vorzeitigen Tod von Elefanten.


Im Schweizer Kinderzoo Rapperswill z.B. leben derzeit vier Elefantinnen , die schon über fünfzig Jahre alt sind. Die Leitkuh Patma des Kinderzoos Rapperswill ( Zirkus Knie ) , hat den Zirkusinhaber auch einst vor rivalisierenden Artgenossen, zwischen die er geraten war, gerettet, was auch beweist, dass die Tiere in dieser Haltung gut betreut und auch respektiert werden.


Sehr alt geworden ist auch die Zirkus- Elefantin Abu, die in Australien im Ashton  - Circus gelebt hat und dort im Jahr 2003 im hohen Alter von 68 Jahren verstorben ist. Der Inhaber des Zirkus hatte mit ihr sicher auch einige Schwierigkeiten (Unfälle) , dennoch wurde sie nicht abgegeben, sondern bis ins hohe Alter gut versorgt und auch durch die Dressuren ausreichend gefordert.





Free- Contact - Haltungen[]

In früheren Zeiten gab es nur die free-contact Haltungen von Elefanten in Zoos. Der Versuch in solchen free- contact - Haltungen auch Bullen zu Zuchtzwecken zu halten scheiterte  meist, da die Bullen mit dem Heranwachsen zu aggressiv wurden. Oft gab es einzelne Zuchterfolge, dennoch wurden die Zuchtbullen vielfach getötet, wenn es zu Unfällen kam , bei welchen Menschen zu Schaden kamen, oder aber die Gefahr zu groß erschien. Früher wurden solche gefährlichen Bullen aber auch wildere Kühe kurzerhand getötet.


Oft wurden von vornherein nur Weibchen - Gruppen gehalten. Die fehlenden Zuchtperspektiven in solchen Haltungen dienten nicht der Arterhaltung der Tiere. Solche Weibchenherden   waren auch deshalb unattraktiv, da sie den Tieren das natürliche Sozialverhalten, das  sie entwickeln und zeigen sollten, verwährte.


Direkter  Umgang mit Menschen[]

Wenn die Elefanten den Menschen respektieren und mit ihm zusammenarbeiten sind viele Dinge möglich, die dem Wohl der Elefanten dienen. Ein Tierarzt kann sie z.B.im Krankheitsfall problemlos untersuchen und auch behandeln. Körperpflege durch die Tierpfleger ist kein Problem und die Tiere können auch meist ohne Probleme dirigiert werden . Bei Umplatzierunge in einen anderen Zoo kann man die Tiere leichter dazu überlisten, die Transportboxen zu betreten, die Tierpfleger können auch deshalb beruhigenden Einfluss auf die Tiere ausüben, da sie mit ihnen sehr vertraut sind . Die Vertrautheit mit den Pflegern ersetzen den Tieren sicher oft auch  natürliche Sozialkontakte, z.B. wenn die Elefantenkühe keine Jungtiere haben , die sie betreuen können.


Direkte Kontakte mit dem Menschen haben auch die Arbeitselefanten in den asiatischen Ländern. Die Mahouts werden von den Arbeitselefanten oft auch deshalb respektiert, weil die Tiere von klein an gelernt haben, dass sie keinesfalls gegen den Mahout rebellieren dürfen.


Mit dem heranwachsenden Elefantenkalb zu spielen ist oft ein Problem, da es immer stärker als der Mensch ist oder es aber sehr bald wird. Besser ist es wenn der junge Elefant den Menschen als eine Art  Respektsperson betrachtet, die er zwar nicht fürchten sollte, gegen die er aber nicht aufbegehren darf, da  das in der free - contact  - Haltung gefährlich werden kann.


Gefährlichkeit[]

Elefanten sind Wildtiere und der direkte Kontakt mit Menschen ist immer auf Grund der Größe der  Tiere auch gefährlich. Immer wieder passieren Unfälle mit Elefanten, die keineswegs als bösartig gelten. Oft weiß man nicht woran es lag, dass dieser oder jener Elefant aggressiv reagiert hat. Ein Elefant kann grundsätzlich sehr leicht auch mit einem Rüsselschlag auch ein relativ großes Tier wie z.B. ein Rind töten. Wenn Elefantenpfleger unter das Tier kriechen, um es zu waschen, die Füsse zu behandeln, es anzuketten ist die Situation immer ungewiss. Immer wieder kann es auch vorkommen, dass zwei Elefanten plötzlich anfangen zu rivalisieren und ein Elefantenpfleger dazwischen gerät. Elefanten können zwar an sich sehr vorsichtig sein, da auch die jungen Kälber ja nicht zertrampelt werden sollen, dennoch ist nie abzusehen wie sich ein einzelnes Tier in einer unvorhergesehnen Situation verhalten wird.


Immer wieder gibt es auch Unfälle mit Elefanten, die dadurch zustande kommen, dass die Tiere oft einfach böse auf die sie betreuenden Menschen sind. Oft scheinen sie auf einen günstigen Moment zu warten, oder aber es ist auch so, dass ständige Unterdrückung zu einem Angriff führt. Dann kann es sein, dass der Elefant einen Menschen mit dem Rüssel packt in die Luft wirft und zertrampelt oder aber ihn auch mit dem Kopf bzw. den Stoßzähnen zerdrückt oder durchbohrt oder ihn einfach niederrennt.


Keine erfreuliche Sache, wenn so etwas passiert. Das Verhalten von Tieren, vor allem, wenn sie zornig sind, kann man niemals genau vorhersagen. Deshalb muss man die noch immer heute sehr häufige "direct - contact - Haltung" von Elefanten auch sehr kritisch betrachten. Einfach einen neuen Pfleger einzustellen, wenn der vorherige von den Elefanten zertrampelt wurde, führt oft auch dazu , dass manche Menschen die Elefanten ablehnen.


Sozialkontakte[]

Sozialkontakte brauchen Elefanten in der "direct - contakt - Haltung " auch . Nicht verwandte Weibchen rivalisieren auch oft sehr.  Oft ist es bei weiblichen Tieren so, dass es nicht so leicht zu einem Kampf kommt wie bei Männchen. Oft aber werden rangniedrige Tiere gemobbt und leiden sehr unter der Stressbelastung. Sie werden steril und sterben oft zu früh.


Optimal wäre es, den weiblichen Tieren in Haltungen ohne Bullen durch künstliche Befruchtungen zu ermöglichen , auch Jungtiere aufzuziehen. Das Zusammentreffen mit einem Bullen erfolgt in der Natur auch nur sehr selten. Mit den Jungtieren dagegen sind weibliche Elefanten ständig beschäftigt. Anders als andere Säugetiere, die sich von ihren Jungen oft trennen, wenn sie diese erfolgreich aufgezogen haben, sind die Elefanten in den Weibchenfamilen zeitlebens mit weiblichen Verwandten zusammen. Natürlich beschützen sie ihre Jungen auch, was in Haltungen im " direkt  -contact "  auch zu einem Problem werden kann.


Man muss bedenken, dass die Sozialkontakte mit Menschen  das Leben des Elefanten zwar bereichren können, allerdings nie den Kontakt zu einem Artgenossen ersetzen können. Der Elefant ist ein Wildtier . Der Kontakt zu Menschen ist eine "andere Ebene des Sozialkontaktes"  als die arteigenen Sozialkontakte.


Konsequenzen[]

Elefantenhaltung im direkten Kontakt ist weltweit noch immer die häufigste Haltungsform, weil sie viele Vorteile  hat und leider trotz der Probleme , die doch auch bestehen. Elefantenhaltung in diektem Kontakt zum Betreuungspersonal bietet viele Vorteile für die Tiere und vereinfacht auch die Betreuung oft sehr. (Medizinische Behandlung, Künstliche Befruchtungen , Sozialkontakte zum Menschen und Dirigierung des Elefanten  ...........sind viel einfacher.

Nachteile dabei sind vor allem :  Gefährdung der Menschen, Unmöglichkeit der Bullenhaltung , oft fehlende Zuchtperspektiven, eine oft unnatürliche Sozialstruktur . Der Elefant wird nicht als Wildtier betrachtet, obwohl er eine undomestizierte Tierart ist.

Protected - Contact - Haltungen[]

Besonders, um eine sichere Haltungsform für männliche Elefanten zu entwickeln, die für die Elefantenzucht auch nötig ist, wurde die "protected -contacht - Haltung" von Elefanten entwickeln. Heute werden in vielen Elefantenhaltungen auch schon weibliche Tiere und auch Jungtiere in der "protected - contact  - Haltung "  betreut.


Auch in Europa sind noch weniger als 50 % der Elefantenhaltungen "protected - contact - Haltungen" . Die Tendenz ist aber sehr stark ansteigend, da immer wieder viele neue moderne Elefantenanlagen errichtet werden.


Sicherheit für Menschen[]

Da die betreuenden Menschen in dieser Haltungsform durch ein Gitter hindurch die Elefanten betreuen, sollten Unfälle vermeidbar sein. Immer wieder werden Tiere, die sich aggressiver verhalten an "protected - contact - Haltungen " abgegeben.


Bullen werden in Europa und den Vereinigten Staaten fast ausnahmslos heute im geschützten Kontakt gehalten, wie man die " protected - contact - Haltungen " auch  nennt. Besonders in afrikanischen und asiatischen Ländern ist dies aber oft noch nicht der Fall.


Moderne Elefantenanlagen haben heute immer mehrere Gehege. Die Tiere werden in einen Gehegekomplex dirigiert, z.B. indem man sie in einem bestimmten Gehegeteil füttert. Die Pfleger reinigen den Gehegeteil oder Elefantenhausteil, den die Elefanten verlassen haben, nachdem sich automatische, z.B. hydraulisch betriebene Tore geschlossen haben, ganz ungefährdet. Natürlich ist es auch so, dass solche Anlagen sehr kostspielig sind. Trotzdem ist das Interesse an einer sicheren Elefantenhaltung sehr groß und auch erforderlich, um nicht immer wieder getötete oder schwer verletzte Elefantenpfleger in Kauf nehmen zu müssen. Die Sicherheit für die betreuenden Menschen ist auch ein wichtiger Faktor bei der Elefantenhaltung.


Sozialkontakte[]

Sozialkontakte haben die Elefanten im geschützten  Kontakt mehr zu den Artgenossen. Das ist gar nicht so schlecht, da die Artgenossen  ihre natürlichen Gefährten sind. Der Elefant hat in einer protected - Haltung auch die Möglichkeit vom Kontakt - Gitter zurückzutreten und auf den Sozialkontakt zu einem "sehr unbekömmlichen menschlichen Wesen" zu verzichten. Ein Verhalten, das man ihm als undomestiziertes Tier auch unbedingt zugestehen muss.  Wenn kranke Menschen oder Kinder einen Elefanten mit verschiedenen Quälmethoden wie Stechwerkzeugen, Fingernägeln , Schlägen, Peitschen und  Elefantenhaken zu beeinflussen suchen, wird der Elefant den Sozialkontakt vermeiden. Dadurch hat er für Menschen, die den Kontakt zu ihm suchen auch erzieherisch positiven Einfluss. Nur dann, wenn sie sich freundlich und angenehm verhalten, wird er den Sozialkontakt gestatten. Die Sozialkontakte  zu Artgenossen sind in "protected - Contact - Haltungen " oft auch vielfältiger. Da aggressivere Tiere , wie z.B. Männchen nicht weggegeben oder euthanasiert werden müssen, stehen sie für alle Möglichkeiten des Elefantensozialverhaltens oftmals zur Verfügung. Synchronisation mit anderen weiblichen Tieren ist in einer Haltung mit geschütztem Kontakt vielleicht besser möglich. Gerade bei der Zucht ist es nicht unbedingt gut, wenn sich eine Elefantin mit ihren  oft männlichen Betreuern synchronisiert mit denen sie sich gut versteht. Ein natürlicherer Synchronisationspartner ist für eine Elefantin eine andere Elefantin.


Männliche Elefanten müssen bisweilen ihre Kräfte an anderen Tieren messen. Natürlich ist es auch hier viel besser , wenn dies mit Artgenossen geschieht, anstatt mit dem menschlichen Elefantenbetreuer. ( Elefanten sind sehr intelligente Tiere. Ein Elefant weiss, dass er stärker ist als sein Pfleger, wenn es ihm gelungen ist, ihm den Elefantenhaaken bzw. die Elefantenpeitsche mit dem Rüssel aus der Hand zu ziehen. )


Training im Protected Contact[]

Die Erziehung der Tiere im "protected  -contact " erfolgt nach dem Prinzip der positiven Verstärkung. Wenn  der Elefant etwas bestimmtes tut, wird er belohnt. So kann er trainiert werden , auch tierärztliche Behandlungen über sich ergehen zu lassen, ohne Widerstand zu leisten.


Vor allem aber auch die Körperpflege durch den Elefantenpfleger wird so ermöglicht bzw. vom Elefanten zugelassen. Da der Elefant auch die Zusammenarbeit verweigern kann, wenn er sich fürchtet , kommt es nicht dazu, dass von Seiten der Pfleger Grenzen übertreten werden.


Dadurch wird der Elefant im protected - contact wirklich freiwillig behandelt und berührt. Dadurch wird er nicht böse werden und auch ausgeglichener sein als ein Tier, das vom Menschen mit der Peitsche oder dem Elefantenhaken dirigiert wird.


Zu Dingen, die er erlernt, wird er also nicht gezwungen, sondern gewissermaßen überlistet. Sind sie ihm unangenehm, bekommt er doch eine Belohnung auf die er auch verzichten kann, wenn er die Folgen des Kontaktes z.B. Spritzen oder dgl. fürchtet.


Zuchterfolge[]

Zuchterfolge bei Tieren sind oft keineswegs besser, wenn das Verhältnis der Tiere zum Betreuungspersonal sehr gut ist, die Tiere sich also sehr den menschlichen Betreueren anschließen. Man weiß, dass Tiere, die in sehr engem Verhältnis mit ihrem Pfleger leben, oft die Paarung mit dem Artgenossen auch verweigern. Das typische Beispiel sind Handaufzuchten, bei denen eine oft vollständige, manchmal aber auch eine "teilweise Prägung" auf den Menschen auftritt. Viele Elefantenkälber, die traumatisiert nach Europa gekommen sind, z.B. Culling-Waisen aus Afrika, haben sich den Pflegern eng angeschlossen.


So positiv eine gute  "Mensch-Tier-Beziehung" auch ist, ist in Hinblick auf Zuchterfolge bzw. Zuchtabsichten oft auch etwas Distanz zum Menschen besser. (Wenn man von künstlichen Inseminationen absieht, die natürlich bei großer Vertrautheit mit dem Menschen viel einfacher durchführbar sind.) . Im allgemeinen ist Sozialverhalten mit Artgenossen, die Voraussetzung dafür, dass es zu Zuchterfolgen kommt. 


Da die Elefanten, besonders die Männchen , im "protected -Contact " keine Gefahr für Menschen darstellen, mit denen sie durch breite Gitterwände interagieren, ist es auch nicht erforderlich , sie zu gefügigem Verhalten zu zwingen. Vielmehr ist es möglich, dass durch freies natürliches Verhalten auch natürliches Paarungsverhalten auftritt und die Zuchterfolge nicht ausbleiben. Obwohl Elefanten grundsätzlich auch mit Menschen arbeiten können, z.B. als Arbeitselefanten, Zirkuselfanten, Reitelefanten im Show-business , sind sie Wildtiere, die nicht wie z.B. Reitpferde, oder andere Haustiere domestiziert worden sind.


Für Tiere ist ein natürliches Leben, bei dem sie sich fortpflanzen können und Sozialkontakte mit Artgenossen möglich sind , immer besser als auf andere Art und Weise Beschäftigung zu haben , z.B. durch das Erlernen von verschiedenen Dressurkunststücken und enger Beziehung zum Tierpfleger . Bei den Elefanten ist auch die Arterhaltungszucht enorm wichtig, um diese großartigen Tiere vor der Ausrottung zu bewahren. ( angesichts der unglaublichen menschlichen Massenvermehrung ist das Überleben der grauen Riesen so gefährdet, dass immer wieder Prognosen ein baldiges Aussterben der Tiere ankündigen.


Elefanten als natürliche Tiere in Gefangenschaft zu erhalten und zu züchten, in der sie nicht dazu missbraucht werden, die fragwürdigen Bedürfnisse der Menschen, als Arbeitselefanten, Reitelefanten, Zirkuselefanten, Streicheltiere (also Marionetten für menschliche Bedürfnisse )   zu erfüllen, ist ein Anliegen moderner Elefantenhaltung und auch des Artenschutzes , das vor allem durch die Möglichkeit der "protected - contact" - Haltungen realisierbar ist.


Confined Contact[]

Um an den Elefanten in "protected-contact" Haltungen auch medizinische Behandlungen durchführen zu können, die sie nicht ganz freiwillig  am Gitter über sich ergehen lassen, ist es nötig, sie auch zeitweise zu fixieren. Die vorübergehende Einschränkung der ganz freien Bewegung ermöglicht sicheren und gefahrlosen Zugriff auf das Tier. Man spricht von "confined -contact" . Die Bewegungsfreiheit ist vorübergehend beschränkt.


Der sogenannte "Crash-Cage" ermöglicht diesen Zugriff. Der Elefant wird darin durch die Möglichkeit, die Wände zu verschieben von allen Seiten so umschlossen, dass eine freie Beweglichkeit für die Dauer der jeweiligen medizinischen Prozedur nicht möglich ist.


Man muss bedenken, dass ein Elefant, der zu lange in einer Zwangshalterung festsitzt, bzw. sehr schmerzhafte Erlebnisse darin hat, eine solche später nicht mehr betreten wird. Es erscheint oft grausam, den Elefanten in so eine  Zwangshalterung zu bringen. Bei genauerer Betrachtung aber ist dies nicht so. Die Alternative zur Fixierung des Tieres in einer Zwangshalterung wäre nur die, entweder ganz auf die Behandlung zu verzichten, oder aber eine Narkose durchzuführen.


Eine Narkose ist für Elefanten ganz besonders belastend, da sie durch ihr großes Körpergewicht das Liegen nicht gut verkraften. Viele Elefanten sind durch die Anwendung einer Narkose  in Tierhaltungen und auch in freier Wildbahn auch schon gestorben, wenn sie zum Beispiel nicht so schnell erwachten, wie das der Veterinär geplant hätte und sie durch das Gewicht, das das Tier auf seine eigene Lunge ausübt, erstickt sind. (Eine Behandlung im "Crash-Cage" ist oft weniger risikoreich, auch wenn sie bedrohlicher erscheint als ein narkotisiertes Tier. ) . Narkosen sind für Tiere und auch den Menschen durchaus auch sehr belastend, da der Körper sich von so einer starken Sedierung auch erholen muss.


Konsequenzen[]

Nachteile des "Protected - Contact" : Der einzige wirkliche Nachteil, den es bei "Protected -Contact - Haltungen"  von Elefanten gibt, ist der, dass es nicht so engen Kontakt zum Elefanten gibt. Niemand reitet auf den Elefanten oder wird in der Manege vom Rüssel des Tieres emporgehoben. Im Grunde ist es aber kein Nachteil, auf solche Darbietungen zu verzichten, da sie außer primitive Unterhaltungsbedürfnisse der Menschen zu befriedigen, ohnehin  keinen Sinn haben.


Vorteile der " Protected - Contact - Haltungen" :          


Die wichtigsten Vorteile sind : 1. Sicherheit für die Elefantenpfleger


2. Artgerechtes Sozialverhalten mit Artgenossen


3. Bessere Zuchterfolge


4. Erziehung durch positive Bestärkung anstatt durch Strafen


5. Trotzdem bestehende Möglichkeiten veterinärmedizinischer Behandlungen




No-Contact- Haltungen  (Off  - Hand - Haltungen)[]

Voraussetzungen[]

Elefantenhaltungen ohne direkten Kontakt zum Pfleger bzw. ohne routinemäßige Pflegerinterventionen erfordern, dass die Elefanten ein weitgehend natürliches Leben führen können. Aus verschiedenen Gründen ist das nur im arttypischen warmen Klima, in dem die Elefanten auch in der Natur leben, möglich.

Die großen Kotmengen, die Elefanten absetzen, erfordern, dass das Pflegepersonal die Flächen , auf welchen die Elefanten leben , regelmäßig begehen und säubern. Während die Tierpfleger in  der "direkt-Contact" - Haltung die Elefantenanlage, die Innenhalle oder die Box, in der sich die Tiere befinden begehen müssen, oft unter den Tieren arbeiten (Fusspflege, Anketten....), werden die Elefanten bei "protected -Contact"- Haltungen in einen anderen Bereich dirigiert, wenn die Tierpfleger Reinigungsarbeiten durchzuführen haben. Damit das schnell und reibungslos geschieht, bekommmen sie Belohnungen.

In einer Off - Hand - Haltung, in der kein Kontakt zum Pfleger besteht, ist ein Dirigieren der Tiere in einen bestimmten Bereich der Haltung die seltene Ausnahme. Deswegen muss die Elefantenanlage in so einer Haltung viel größer sein. Der Kot bleibt länger liegen, da er sich auf einer größeren Fläche befindet und dort auch eintrocknet weil das warme Klima sehr schnell die Flüssigkeit daraus entzieht. Außerdem ist der Elefantenkot als Herbivorenexkrement eher  stickstoffarm (Elefantennahrung ist proteinärmer als die Carnivorennahrung) und enthält auch einen sehr hohen Anteil an Pflanzenteilen und Pflanzenstoffen, die gar nicht verdaut wurden, weil sie aus Ästen, Rinden,  Rohfasern , Zellwänden  und  unaufgeschlossenen Pflanzenstoffen (z.B. Harzen, Ligninen etc.)  bestehen. Dadurch ist der Elefantenkot wenig übelriechend und hat in einer großzügigen Off - Hand  -Elefantenhaltung auch die wichtige Funktion, die Regeneration der Vegetation zu fördern. Man kann daher davon ausgehen, dass in Of - hand - Haltungen die Elefantenexkremente , je nach Größe der zur Verfügung stehenden Fläche, nur gelegentlich, selten oder aber auch gar nicht entfernt werden müssen.


Off -Hand - Haltungen erfordern zwar sehr große Flächen, sind aber oft trotzdem kostengünstiger als andere Haltungsformen, weil man oft auch auf Elefantenhäuser , ihre kostspielige Erbauung und Sanierung und die oft sehr hohen Heizkosten verzichten kann. Hinsichtlich der Elefantenanlage sind dagegen bestimmte Absperrbereiche durchaus erforderlich, in denen einzelne Elefanten bei Bedarf, z.B. Narkotisierung oder Umplatzierung auch abgesondert werden klönnen.

Off - Hand  - haltungen von Elefanten gibt es z:B.in Cabarceno in Spanien, Ramat Ghan (auf eher kleiner Fläche) und natürlich auch in asiatischen Elefantencamps, in denen die Tiere bisweilen sehr naturnah leben.

Natürliche Familienstruktur[]

Eine natürliche Familienstuktur ist für Elefanten in Off - Hand - Haltungen oft ganz besonders wichtig. Da bei Aggressionen menschliches Eingreifen oft nicht sehr gut möglich ist, ist vor allem für weibliche Tiere ein Leben im natürlichen Familienverband  sehr wichtig. Aggressionen treten vor allem dadurch auf, dass miteinander nicht verwandte Weibchen konkurrieren und auf Grund ihrer Jungtiere fremde, nicht blutsverwandte Weibchen zu vertreiben versuchen.

Männchen sollten mit dem Erreichen der Geschlechtsreife aus den Haltungen , in denen sie geboren wurden entfernt werden und man sollte bei mehreren Männchen darauf achten , dass nicht mehrere gleichstarke Männchen zusammenleben, da sie dadurch zu erbittert an einander geraten könnten. Da Off - Hand - Haltungen sehr großzügig sind, kann ein schwächeres Männchen vor einem Musth - Bullen auch fliehen und sich in éinem anderen Bereich der Haltung verstecken, wenn eine Absonderung nicht möglich ist. Ein dominantes Männchen durch Flucht zu vermeiden ist für junge Männchen arteigenes Verhalten, das in vielen Haltungen nicht sehr gut möglich ist, in den Off - Hand - Haltungen dagegen gut möglich ist.


Gesundheitsvorsorge[]

Veterinärmedizinische Interventionen an Tieren in Off - Hand - Haltungen sind oft nur sehr schwer durchführbar. Auch für kleine Eingriffe, ist oft eine Vollnarkose erforderlich. Narkosen  sind für Elefanten gerell oft sehr gefährlich, da sie leicht ersticken können, wenn sie nach einer Narkose nicht rechtzeitig wieder auf die Beine kommen .

Relativierend kann man aber sagen, dass für Tiere unter natürlichen Haltungsbedingungen eine tierärztliche Behandlung gar nicht so häufig nötig ist. Vielfach ist es durch die Beobachtung der Tiere doch möglich, sie zu narkotisieren, oder auch in einen Crash - Cage zu treiben, wodurch eine Behandlung möglich wird. Während ein Elefant in einer Protected - Contact Haltung dazu überlistet wird, auf Grund allerlei Leckerbissen, eine Behandlung im crash - cage zu erdulden und ihn vielleicht sogar freiwillig betritt, wird man ihn in einer Off - Hand - Haltung vielleicht einmal hineintreiben können. Ein zweites Mal wird er ihn wohl nicht mehr betreten .

Man muss auch die Lebenserwartungen, die Zooelefanten oft nur erreichen , obwohl sie von Zootierärzten behandelt werden können, mit denen von Tieren in Off - Hand - Haltungen vergleichen, um zu erkennen, dass ein gewisser  Abstand zu menschlichen Wesen für die Tiere offenbar auch gesünder sein kann . 


Zuchterfolge[]

Für die Arterhaltung von Elefanten sind Off- Hand - Haltungen ganz besonders wertvoll. Der Grund dafür ist, dass die Tiere viel Platz , beste Klima- und artgerechte Luftverhältnisse haben ( auch hinsichtlich der Windverhältnisse), Da die Tiere in natürlichen Familienverbänden leben, haben die männlichen Tiere die Möglichkeit, dass sie das arteigene Paarungsverhalten  erlernen können und die weiblichen Tiere haben als Synchronisationspartner weibliche Familienmitglieder, anstatt sich mit dem Tierpfleger zu synchronisieren  und  unter Umständen zu Reit-und Dressurzwecken verwendet werden.

Weniger, vor allem auch körperlicher Kontakt, ist für Wildtiere , die diesen Kontakt normalerweise mit Artgenossen haben, oft besser, um auch Fehlprägungen zu verhindern, die die Paarungsbereitschaft mit Artgenossen oft verringern kann.

Sehr gute Zuchterfolge in Off - Hand - Haltungen beweisen , dass sie für die Arterhaltung der Elefanten in Gefangenschaft ganz besonders wertvoll sind .


Konsequenzen[]

Nachteile der Off-hand Haltungen :

Ein  Problem ist sicher, dass diese Haltungsform nicht überall realisierbar ist. ( Klima )

Eine naturnahe Haltung mit entsprechend großzügiger Anlage ist erforderlich, da das ständige Begehen der Anlage schwierig ist.

Die medizinische Versorgung ist  im Krankheitsfall der Tiere ein gewisses Problem. (Narkoserisiko)

Künstliche Befruchtungen solcher nicht sehr nahe mit dem Pflegepersonal vertrauter Elefantinnen sind ebenfalls schwierig, oder unmöglich.

Umplatzierungen sind schwieriger, da die Tiere nicht zahm sind.

Vorteile der Off - Hand  (no-contact) - Haltungen :

Es handelt sich um eine natürliche Haltungsform, die den natürlichen Bedürfnissen am ehesten entspricht.

Das Leben im natürlichen Familienverband und auf großflächiger Anlage  ermöglicht oft Zuchterfolge, die wesentlich besser sind als in anderen Haltungen. (........auch mit dem warmen Klima zusammenhängend.)

Geringe Gefährdung des Pflegepersonals.

Die beste Möglichkeit, Elefanten zu erhalten, ohne sie zu zähmen und zu domestizieren.

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