EleWiki
Advertisement
Elefantastisch
Dieser Artikel wurde in die Liste der Elefantastischen Artikel aufgenommen.
Elefantastisch

Bei einer Geburt eines Elefantenkalbes sind alle Herdenmitglieder sehr aufgeregt. Nach 22 Monaten Tragzeit, der längsten Schwangerschaft bei Säugetieren, kommt das neue Elefantenkalb zur Welt.

Anzeichen und Vorbereitungen

Kurz vor der Geburt geht der Hormonspiegel im Urin ziemlich nach oben, was die bevorstehende Geburt anzeigt. Ist der Hormonwert auf dem Höchststand wird mit der Geburt innerhalb von 24-48 Stunden gerechnet. Das beste Zeichen für die bevorstehende Geburt ist ein Bulle. Die Elefantenkuh verströmt vor der Geburt Gerüche als wenn sie heiß wäre, weshalb sich meistens die Bullen kurz vor der Geburt noch einmal intensiv für die Kuh interessieren.

Einen Monat vor dem theoretischen Geburtstermin beginnen die Vorbereitungen der Elefantenpfleger im Elefantenstall. Es wird Nachtwache gehalten und die trächtige Kuh übernachtet in einer sogenannten Wurfbox, wo sie Ruhe und persönliches Futter erhält. Auch die medizinische Versorgung bei Komplikationen bei der Geburt wird vorbereitet.

Schmerzen und Gefahren

Anatomie

Anatomie des Elefanten (Geschlechtsorgane gelb)

Die Wehen kommen ziemlich schnell in kurzen Abständen circa 6-8 Stunden vor der Geburt. Dann bildet sich auch eine Beule am Hinterteil, die durch die Weitung des Geburtskanals entsteht. Das Elefantenkalb muss dann durch den 1,50 m langen Geburtskanal der wie ein Schlauch ist, gepresst werden, was den Elefantenkühen sehr viel Mühe und Schmerzen bereitet. Durch die Schmerzen reagieren Erstgebärende meist mit Stress und Panik, weshalb es oft passieren kann, das sie ihr Junges töten. Bei Elefantengeburten in Zoos unter Tierpflegeraufsicht reagieren diese meist schnell, lenken die Mutter ab und ziehen das Kalb aus dem Gefahrenbereich.

Sollte das Junge im Geburtskanal stecken bleiben, erstickt es in der Regel, da die Nabelschnur bei Eintritt in den Geburtskanal abreißt. Durch die innere Vergiftung der Mutter durch das tote Junge stirbt meistens auch sie. Die Anatomie des Elefanten lässt keinen Kaiserschnitt zu. Es wurde wohl mal versucht, als das Junge im Geburtskanal stecken blieb, aber diesen Eingriff haben Mutter und Kind nicht überlebt.

Geburtsvorgang

Die eigentliche Geburt zieht sich dann meistens über 2 Nächte hin. In der ersten Nacht verliert die Elefantenkuh Schleim, begleitet von Stellwehen; das Kalb nimmt die endgültige Geburtsposition ein. In der zweiten Nacht beginnt die Geburt mit den Presswehen. Aus dem Mutterleib schaut zuerst der Rüssel hervor, wenig später der Kopf und dann plumpst das Neugeborene auf die Erde. Mit ihrem Rüssel und den Stoßzähnen befreit die Mutter ihr Neugeborenes von der Embryonalhülle. Dann hilft sie ihm mit ihrem Rüssel auf die Beine. Nach einer halben Stunde steht das Neugeborene bereits wacklig auf den Beinen und nach zwei bis drei Stunden läuft es mit der Herde mit, die ständig auf der Suche nach Futter umherzieht. Mit einem Geburtgewicht von etwa 100 Kilogramm ist der Elefant schon sehr schwer. Außerdem ist er zu der Zeit etwa einen Meter groß. Die Erziehung des Elefantenkalbs erfolgt durch alle Herdenmitglieder.

In der Muttermilch befinden sich meistens auch Bakterien, die das Immunsystem stärken. Bekommt ein Elefantenkalb nicht genug Milch besteht die Gefahr, das es durch Infektionen als auch durch Schwäche stirbt.

Bedeutung

Sowohl Afrikanische als auch Asiatische Elefanten sind vom Aussterben bedroht, weshalb jede Elefantengeburt in der Wildnis und in den Zoos sehr wichtig ist. Die Zoobestände sind größtenteils überaltert, es gibt wenige Zuchtgruppen und die Elefantenkühe sind nicht mehr empfängnisbereit. Außerdem wollen die Zoos den Elefanten ein möglichst artgerechtes Leben bieten, wozu auch die Geburt und Aufzucht von Kälbern gehört.

Siehe auch

Weblinks

Advertisement