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Herpes ist eine Sammelbezeichnung für Hauterkrankungen mit Gruppen von Bläschen mit serösem Inhalt. Die Ursache ist meist eine Pilz- oder Virusinfektion.Zu den harmlosen Herpesviren gehören die, welche bei uns Menschen Fieberbläschen verursachen.


Elephant endotheliotropic herpesvirus[]

EEHV (Elephant Endotheliotropic Herpes Virus) ist eine meist tödliche verlaufende Krankheit.

Herpes in der gesamten Elefantenpopulation allgegenwärtig und tritt in mehreren Stämmen auftritt. Bei asiatischen Elefanten sind es die Stämme EEHV1a, EEHV1b, EEHV4 und EEHV5. Bei afrikanischen Elefanten EEHV2, EEHV3 und EEHV6.

Elefanten treffen regelmäßig auf die Krankheit und bauen die notwendigen Antikörper auf. Herpes bleibt im Körper und reaktiviert sich von Zeit zu Zeit, der Elefant bewältigt die Krankheit dank Antikörpern, scheidet sie aber auch an seine Umgebung aus. Elefantenbabys erwerben Antikörper hauptsächlich in plazentarer Form von ihrer Mutter. Diese Antikörper nehmen mit dem Alter des Elefanten allmählich auf Null ab (normalerweise nach etwa 2,5-3 Lebensjahren). Wenn er in den ersten drei Lebensjahren nicht mit der Krankheit in Berührung kommt, hat er keine Möglichkeit, Antikörper aufzubauen, und spätere Begegnungen mit der Krankheit führen zu ihrem vollständigen Ausbruch.


Fälle in Zoos[]

Der erste Fall einer tödlichen Form der Krankheit wurde im Jahr 1995 dokumentiert, obwohl Gewebeproben bereits aus dem 80er Jahren positiv auf das Virus getestet wurde. Lokalisierte Hautveränderungen bei wilden afrikanischen Elefanten wurden schon in den 70er Jahren erfasst. Seit 1995 gab es über 60 dokumentierte Fälle der Krankheit in Nordamerika und Europa, von denen nur wenige erfolgreich geheilt wurden.

Die überwiegende Mehrheit der tödlichen Fälle in der Vergangenheit ereignete sich bei asiatischen Elefanten.

Bei Afrikanischen Elefanten in menschlicher Obhut tritt sie erst in den letzten vier Jahren verstärkt auf. Die Krankheit betraf am häufigsten Jungtiere im Altersspektrum von 2–11 Jahren. Einige Fälle zeigen jedoch, dass Herpes deutlich ältere Tiere tödlich treffen kann. In diesen Fällen verläuft die Erkrankung nicht so dramatisch und kann mit Koliken verwechselt werden, so dass es sein kann, dass in der Vergangenheit mehr ältere Tiere eigentlich Herpesvirus verstorben sind, sie aber post mortem auf Herpes getestet wurden.

Das Problem bei Elefanten in menschlicher Obhut ist, dass sie deutlich weniger Herpes ausscheiden als in freier Wildbahn, weil sie in Zoos deutlich weniger Stress (Kampf um Ressourcen, Raubtiere) erfahren. Daher haben die Elefantenbabys kaum eine Chance, Antikörper zu erwerben, weshalb die Sterblichkeitsrate von Elefantenbabys in Zoos deutlich höher ist.


Symptome und Ausbruch[]

Nach der Ansteckung des Elefanten mit dem Herpes zieht sich das Virus zuerst in die verschiedensten Organe zurück und ist inaktiv. Der Ausbruch des Herpesvirus wird oft mit Stress in Zusammenhang gebracht, z.B. die Entwöhnung von der Muttermilch. Wenn dazu noch eine weitere Aufregung kommt, kann dies Stresssymptome auslösen, welche den Ausbruch des Herpesvirus begünstigen. Der Stress kann die Immunabwehr schwächen und gibt dem Virus so die Möglichkeit, sich sehr schnell zu vermehren. Krankheitssymptome sind u.a. vergrößerte Lymphknoten, Schwellungen des Unterhautgewebes an Kopf, Hals, Gliedmaßen und Körper, Zyanose/Blaufärbung der Zungenspitze, Bläschen auf der Zunge. Das Herpesvirus verursacht zahllose dann kleine massive Blutungen im Dünndarm, der Herzvorkammer und dem Herzen. Diese vielen kleinen starken Blutungen verursachen oftmals den plötzlichen Tod von den oftmals jungen oder älteren, schwachen Elefanten durch einen Kreislaufkollaps.


Behandlung[]

Regelmäßige Blutuntersuchungen können bereits Hinweise auf eine Herpeserkrankung geben, auch wenn ansonsten noch keine äußerlichen Symptome erkennbar sind. Auch Verhaltensänderungen sind ein Indiz. Die Behandlung erfolgt dann über die Verabreichung von antiviralen Medikamenten und die Gabe von Plasmatransfusionen anderer Elefanten. Die Sterblichkeitsrate liegt bei früher Entdeckung bei etwa 60 %. Nach Beginn der klinischen Phase liegt die Sterblichkeitsrate bei über 85 %.


Impfung[]

Derzeit ist kein EEHV-Impfstoff verfügbar. Im Zoo von Chester wurde ein Pilotimpfprojekt der University of Surrey im Vereinigten Königreich gestartet, und der Impfstoff wurde einem erwachsenen männlichen Elefanten verabreicht. Die Entwicklung eines Impfstoffes befindet sich aber erst in den frühen Stadien und es schwer vorherzusagen, ob die derzeitige Form des Impfstoffs die Infektion bei jungen Tieren stoppen kann.

An einem Impfstoff arbeiten auch Teams der Universität Utrecht (Niederlande) und des Baylor College of Medicine (Texas, USA).


Weblinks[]

  • Bericht im Focus „Herpes Schuld an Elefantensterben“ [1].
  • Arbeit über Elefanten-Herpesviren [2].
  • Informationen über Herpes auf der deutschen de.wikipedia.org [3].
  • Informationen über EEHV auf der englischen en.wikipedia.org [4].
  • Bericht zu EEHV auf der Webseite des Prager Zoos [5].
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