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Marlar
Marlar 20071030
Bedeutung Blume / Blüte
Art Elephas maximus
Geschlecht Feminin weiblich
Mutter Khaing Lwin Htoo
Vater Radza (Zoo Emmen) +
Geburtsort Zoo Köln
Geburtsdatum 30.03.2006
Halbgeschwister mütterlicherseits: Kan Yome, Aung Bo; väterlicherseits: Zuze, Myo Set Kaung, Unt Bwe, Swe Zin, Ananda Yingthway, Yoe Ma, Ein She Min, Einga-Tha, Mong Tine, Shwe Myarr, Thura +, Thuya, Radza junior
Charakter neugierig und lebhaft
EEP-Nummer 200606

Marlar ist in der 140jährigen Geschichte der Elefantenhaltung im Kölner Zoo die erste Geburt. Sie ist ein neugieriges, lebhaftes und sehr selbständiges Jungtier. Sie ist trotz der seit dem Tod ihrer Mutter Khaing Lwin Htoo notwendigen Handaufzucht sehr gut in die Herde integriert. Ihr ganz besonderer Freund ist der Jungbulle Ming Jung, dem sie kaum von der Seite weicht. Wie alle Jungtiere in Köln badet sie leidenschaftlich zu jeder Jahreszeit und animiert stets die Tanten - insbesondere Maejaruad, Laongdaw und Tong Koon - mit ihr zu schwimmen.

Sie zeichnet sich durch eine deutliche rötliche Körperbehaarung, insbesondere einen "Bart" und durch einen langen Schwanz aus. Ihre Ohren sind an den Ohrrändern aufgerollt und an den Spitzen nach außen geknickt.

Schwangerschaft

Als Khaing Lwin Htoo, die zusammen mit Thi Ha Phyu und deren Söhnen Aung Bo und Aung Si aus dem Zoo Emmen nach Köln kam, war sie bereits unbemerkt trächtig. Der Emmener Bulle Radza verbringt ganz untypisch für Bullen die ganze Zeit des Tages bei den Elefantenkühen und –kälbern, so auch die Nächte. Weil man den Zeitpunkt des Deckaktes im Emmen nicht genau bestimmen konnte und Khaing Lwin Htoo während ihrer Schwangerschaft enorm viel zu nahm, hat man bereits im Sommer 2005 mit der Niederkunft gerechnet.

Der WDR richtete eine Webcam ein, so konnte man weltweit die Schwangerschaft und die Geburt verfolgen. Weihnachten 2005 hatte Khaing Lwin Htoo das erste Mal Wehen, die aber trotz wehenfördernde Mittel, die per Narkosegewehr verabreicht wurde, wieder abklangen.

Geburt

Am 30. März 2006 stellten sich dann wiederum Wehen ein. Die Geburt sollte in der Gruppe ganz ohne Eingreifen der Pfleger stattfinden. Jedoch vermutete man, dass das Kalb ungünstig lag. So hat man das Muttertier kurzfristig von der Herde getrennt und mit ihr Übungen gemacht. Sie musste sich auf Kommando mehrmals hinlegen und wieder aufstehen. Die Übungen schienen zu helfen und schließlich wurde um 8:15 Uhr ein Kuhkalb geboren, das Marlar genannt wurde.

Über ein Kuhkalb freute sich der Kölner Zoo besonders. Der Kölner Zoo hält seine Elefanten im natürlichen Sozialverband, sprich kleine weibliche Familiengruppen und einzelgängerische Bullen. In der Natur sind die Elefantenkühe miteinander verwandt: Großmutter, Mutter, Schwestern, Cousinen. Der Zoo hat bereits 2 Zuchtbullen sowie 2 Jungbullen, die den Zoo irgendwann verlassen müssen, so aber kann das Kuhkalb in der Herde verbleiben.

Am 19. April, 20 Tage nach ihrer Geburt, durfte Marlar zum ersten Mal das Elefantenhaus verlassen und das Freigelände erkunden. Zuvor hat man jedoch zu ihrem Schutz die Außenanlage „kindergerecht“ abgesichert. So wurden die tiefen Einstige zu den Bademöglichkeiten mit Elektrozäunen abgesperrt, um zu verhindern, dass Marlar ins tiefe Wasser fällt und den Ausstieg nicht mehr findet.

Die Dauerübertragung via Webcam wurde im Mai 2006 eingestellt.

Tod von Khaing Lwin Htoo

Wegen gesundheitlicher Probleme musste Marlars Mutter Khaing Lwin Htoo am 13. Dezember 2006 eingeschläfert werden, um dem Tier weitere Qualen zu ersparen. Sie litt an einer zunehmenden Schwellung im Genitalbereich, deren Symptome wohl auch Ursache für die schwierige Geburt waren – ein Gebärmuttervorfall und Blasenvorfall bzw. -umschlag. Der Zoo versuchte sie zu therapieren, ihr die Schmerzen zu nehnem, um sie zu retten und um Marlars Versorgung in den ersten Monaten zu gewährleisten. Als sich herausstellte, dass sie nicht wieder gesund und sterben werden würde, begann der Zoo Marlar mit Ersatzmilch zuzufüttern. Marlar hat gelernt die Milch aus einem Eimer zu trinken, so dass man sie nicht an eine Flasche gewöhnen muss; auch feste Nahrung frisst sie bereits. So nimmt sie normal jeden Tag ein Kilogramm zu und bringt um die 440 kg auf die Waage.

Ihre Tanten Thi Ha Phyu, Maejaruad, Kreeblamduan und Tong Koon kümmern sich zur Zeit sehr fürsorglich um die sie und übernehmen, wie in der Natur üblich, die Erziehung der Kleinen. Da in naher Zukunft aber 2 Geburten anstehen und Marlar bereits bei der hochträchtigen Tong Koon säugt, besteht die Hoffnung, dass sie, nach deren Geburt wieder Muttermilch trinken kann.

Bekanntgabe von Malars Schwangerschaft

Am 07.12.2013 gab der Kölner Zoo bekannt, dass Malar und ihre ca. 1 Jahr jüngere Spielgefährtin Maha Kumari, mit der sie zusammen aufgewachsen, jedoch nicht verwandt ist, im dritten bis vierten Monat schwanger sind. Somit kann sich der Kölner Zoo auf doppelten Nachwuchs im Sommer 2015 freuen, sofern alles gut geht. Vater wird in beiden Fällen der jüngere Zuchtbulle Sang Raja, der mit der Kuh Tong Koon seinen ersten Nachwuchs den kleinen Bullen Rajendra zeugte und im Jahr 2011 zum ersten und bisher einzigen Mal Vater wurde.

Weblinks

Elefanten im Zoo Köln
Asiatische Elefanten
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Bullen: BinduTarak (2005)
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