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Molly war eine 1966 geborene Asiatische Elefantenkuh und stammte möglicherweise aus Sumatra, worauf ihre starke Behaarung ("Beatlelook") hinwies. Nach offiziellen Angaben kam sie aus Indien, von wo sie vermutlich einen Fremdkörper, wahrscheinlich eine Bleikugel, mitgebracht hat, welche eine der möglichen Ursachen für die fünfzehn Jahre andauernde Entzündung ihrer Vorderfüße sein könnte[1]. Molly war die größte der früher vier Elefantenkühe in der Stuttgarter Wilhelma und zum Schluss auch die Leitkuh. Wegen ihrer Behaarung trug sie den Spitznamen "Mammut".

Molly besaß eine noch stark ausgeprägte Schwanzquaste. Sie hatte eine Schulterhöhe von 2,60 m und wurde in Stuttgart sehr gut ernährt und gepflegt.

Molly hielt die Herde zusammen und war eigentlich ein ruhiger Elefant. Sie mochte allerdings keine Vögel, was oft zu Unruhen innerhalb der Herde führte, wenn alle die Vögel verjagten.

Molly lebte zuletzt zusammen in Stuttgart mit Pama und Zella. Im Jahr vor ihrem Tod starb Vilja, die älteste der vier lange Jahre in der Wilhelma lebenden Elefantenkühe. Die Pfleger ritten so oft es ging mit Molly und Zella aus. Elefantenreiten für die Besucher wurde ebenfalls mit Molly und Zella angeboten, drei Jahre vor Mollys Tod aber wegen ihrer Fußprobleme eingestellt. Private Führungen und dergleichen wurden gerne mit Molly gemacht. Molly war auch gegenüber Besuchern sehr freundlich und ruhig, weshalb auch behinderte Menschen sie gerne anfassten.

Aufgrund ihrer Schmerzen in den entzündeten Vorderfüßen, die etwa fünfzehn Jahre lang tierärztlich betreut und u.a. mit Fußbädern behandelt wurden, wurde im Juli 2011 entschieden, dass Molly eingeschläfert werden soll, da sie nicht mehr erfolgreich behandelt werden konnte. Dies geschah dann am Abend des 13.07.2011.

Nach ihrem Tod wurden Gewebeproben an das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung nach Berlin geschickt. An den Knochen war das Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Universität Tübingen interessiert, das die Knochen als Vergleichsmaterial bei der Ausgrabung von Mammutknochen zur Identifizierung verwenden wollte. Da die Knochen von Molly allerdings nicht auf herkömmliche Weise durch Auskochen desinfiziert werden konnten, wurden diese von Institutsmitarbeitern im Sommer 2011 im "Hasengraben" hinter dem Schloss Hohentübingen vergraben, was Aufsehen erregte, da damit gegen das Tierkörperbeseitigungsgesetz, für das keine Ausnahmegenehmigung eingeholt wurde, sowie gegen Denkmalrecht verstoßen wurde. Die Knochen sollten dort von den Bodenorganismen gereinigt werden, um einige Jahre später dem Institut zur Verfügung zu stehen. Die Ämter sind anscheinend bereit, das Vorgehen zu dulden.

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

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