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LoxodontaAfricana

Afrikanischer Elefant

Als Musth wird die ab dem 25. Lebensjahr der Elefantenbullen ungefähr einmal im Jahr vorkommende Phase der Aggressivität bezeichnet, die durch einen Testosteron-Schub ausgelöst wird und bis zu drei Monate anhalten kann. Grund der Verhaltensänderung sind Hormone. In der Musthperiode produziert ein Bulle 40 bis 60-mal mehr Testosteron als in der Non-Musth-Zeit. Dieses Phänomen tritt nur bei Elefantenbullen, meist asiatischen Elefanten, auf.

Je älter ein Elefantenbulle wird, desto länger hält dieser Zustand an. Bullen in der Musth sind gegenüber anderen, die nicht in der Musth sind, dominant. Im Kampf sind sie oft selbst dann überlegen, wenn der Konkurrent stärker und größer erscheint. Musth-Bullen sind besonders angriffslustig und kämpfen mit Konkurrenten um das Recht, sich mit einer Kuh zu paaren.

Wortherkunft

Musth ist ein Wort persischen Ursprungs und wird mit "Zustand der Vergiftung" übersetzt. Mit dem Wort "Musth" bezeichnet man ein anormales Verhalten oder das Benehmen eines Betrunkenen.

Veränderungen

Musth

Sekretausscheidung an den Schläfendrüsen

Physische Veränderungen

  • Geschwollene Schläfendrüsen
  • Geschwollener Rüsselansatz
  • Sekretausscheidung aus den Schläfendrüsen (schwarze Rinnspur über die Wangen zum Mundwinkel)
  • Geruch nach Schweiß und Urin
  • ständiges Harnlassen
  • Penisvorhaut verfärbt sich weiß-grünlich

Psychische Veränderungen

  • verschlossenes, in sich gekehrtes Verhalten
  • gesteigerte Aggressivität, aggressive Ausbrüche auch gegenüber vertrauten Elefanten und Menschen
  • fühlt sich von Lärm und hektischen Bewegungen stark gestört
  • reagiert kaum auf gewohnte Kommandos des Pflegers

Auswirkungen

Die Elefantenbullen verletzen in der Musth-Zeit andere Tiere, z. B. Nashörner teils schwer oder tödlich. Zunächst zeigen sich keine äußeren physischen Merkmale für die Musth am Elefanten, was die Gefährlichkeit der Musth für Elefantenpfleger ausmacht, wenn der Bulle plötzlich aggressive Ausbrüche hat. Darum werden Elefantenbullen in separaten und speziellen Bullenställen gehalten, wo kein direkter Kontakt mit dem Pflegepersonal besteht.

Musthverkürzung

"Zunächst wollte man die sexuell fehlgeleiteten Jungbullen, die versuchten, sich mit Nashörnern zu paaren, sie jedoch töteten, als es ihnen nicht gelang, erschießen. Doch da dies die sozialen Strukturen in einem Elefantenclan zerstören kann, griffen sie zu einem psychologischen Trick: die Forscher ließen eine Gruppe von sechs alten Elefantenbullen in den Nationalpark. Das bloße Erscheinen der gewaltigen Männchen disziplinierte die aggressiven Jungbullen. Eine chemische Blockade führte dazu, dass der Testosteron-Gehalt im Körper abnahm und die Musth nur wenige Wochen andauerte."

Siehe auch

Weblinks

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