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Nepal
Art Elephas maximus
Geschlecht Feminin weiblich
Mutter unbekannt
Vater unbekannt
Geburtsort unbekannt
Geburtsdatum 1968
Charakter -
EEP-Nummer 6909

Die Asiatische Elefantenkuh Nepal lebt im französischen Zoo der Stadt Lyon, gelegen im Parc de la Tete d'Or.

Lebensstationen

Nepal wurde etwa im Jahr 1968 geboren (laut EEP-Zuchtbuch 1970). Weder Umstände ihrer Geburt noch Herkunftsland sind bekannt. Sie wurde etwa 1993 vom Direktor des Circus Pinder, Gilbert Edelstein, zusammen mit ihrer Gefährtin Baby dem englischen Tiertrainer John Roberts abgekauft und im Circus Pinder eingesetzt. Zusammen mit den beiden anderen Elefantenkühen des Zirkusses, Delhi und Sabbah, traten sie einige Jahre im Circus Pinder auf. Allerdings vertrugen sich die beiden Paare nicht, so dass Edelstein die beiden Kühe Nepal und Baby an den Zoo Lyon übergab, der sie zu der seit 1998 allein stehenden älteren Elefantenkuh Java gesellte. Am 26.03.1999 kamen Nepal und Baby im Parc de la Tête d'Or an. Sie wurden vermutlich im geschützten Kontakt gehalten und nahmen am medizinischen Training der Elefanten teil.

Tuberkulose-Infektion

Im Februar 2011 bestätigten sich Probeuntersuchungen bei den Lyoner Elefanten, denen sich Java erfolgreich widersetzte. Nepal und Baby waren Träger des Tuberkulose-Erregers, allerdings selbst nicht daran erkrankt. Sogleich wurden die Elefanten (auch Java, da sie durch die Nähe zu den beiden anderen Kühen ebenfalls infiziert sein konnte) in Quarantäne gestellt. Der Zugang zu den Elefanten wurde geschlossen, um für die Besucher kein Risiko einzugehen. Allerdings wollte der Zoodirektor Gomis die Elefanten nicht dauerhaft im Haus eingesperrt halten. Im Gefolge der Untersuchung kam es zu Auseinandersetzungen zwischen dem Zoo und dem Eigentümer der Elefanten, dem Circus Pinder. Der Zoo wollte den Vertrag zur Einstellung der Elefantenkühe in Lyon auflösen und bat den Circus, die Elefanten innerhalb von drei Monaten zurückzunehmen. Andernfalls bat er um Zustimmung zur Euthanasie der beiden Kühe. Eine Behandlung hielt Gomis, der selbst Tierarzt ist, für ethisch nicht vertretbar, da sie zu viel Antibiotika erfordere, die Pfleger gefährde und weil es zu ungewiss sei, ob die Infektion nicht erneut ausbreche, etwa mit resistenten Erregern. Der Zirkus, vertreten durch Direktor Edelstein, verlangte hingegen die Behandlung, da er die Tiere gesund abgegeben hätte und bei Einschläferung Schadensersatz fordern werde. Auch könne er in der kurzen Frist die Elefanten nicht zurücknehmen, weil sie sich nicht mit den beiden anderen Elefanten des Zirkus', Delhi und Sabbah, vertrügen. Edelstein erklärte sich bereit, die Tiere (sogar alle drei, also einschließlich Java) zu nehmen, wenn die Tiere behandelt würden und wenn in einigen Jahren sein geplanter Park "Pinderland" errichtet sein werde. Durch diesen Streit ist die Zukunft der beiden älteren Elefantendamen Nepal und Baby ziemlich ungewiss, sogar eine Tötung ist nicht auszuschließen. Inzwischen scheint es eine Einigung zwischen dem Circus Pinder und der Stadt Lyon zu geben, wonach eine Heilung der beiden Elefantenkühe angestrebt ist.

Erneut zeigte sich die Kontroverse in einem Termin für die Einschläferung von Nepal und Baby vor dem 20.12.2012, die aus Gründen des Gesundheitsschutzes für die Bevölkerung in Lyon angesetzt wurde. Daraufhin legte Edelstein vom Cirque Pinder erneut Widerspruch ein und appellierte an den französischen Präsidenten Hollande, die Tiere zu retten. Erneut wies er darauf hin, dass die Elefantinnen gesund von ihm abgegeben worden wären und diese mit Antibiotika zu behandeln seien. Die Präfektur des Départements Rhône hingegen, die die Tötung erlassen hatte, machte die Gefahr für die Menschen in der Umgebung der Tiere deutlich. Laut Angaben des Bürgermeisters von Lyon sollen die Kühe anästhesiert und dann mit einer Injektion getötet werden.

Im Gefolge des offenen Rechtsstreits um die Elefantenkühe gewannen diese auch prominente Unterstützung etwa durch Brigit Bardot und Prinzessin Stéphanie von Monaco. Auch richtete Edelstein einen Appell an den französischen Staatspräsidenten Hollande zur "Begnadigung" der beiden Elefanten, wobei dieser in den Fall nicht eingreifen wollte. Inzwischen stattete auch Edelsteins Tochter Sophie mit einer Tierärztin des Zirkusses dem Zoo einen Besuch ab, ohne Zugang zu den in Quarantäne gehaltenen Tieren zu erhalten. Erneut drückten die Vertreter des Cirque Pinder den Wunsch aus, die Tiere behandeln zu lassen und für den Zirkus zurückzuerhalten. Neben Prominenz gibt es inzwischen auch eine Bewegung zugunsten der beiden Elefantenkühe.

Weblinks

Elefanten im Zoo Lyon, Frankreich
Asiatische Elefanten
Kühe:
Bullen: -
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