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Rani† war eine Asiatische Elefantenkuh im saarländischen Zoo Neunkirchen.


Geburt und Herkunft in Indien[]

Rani† wurde etwa 1969 in Indien wild geboren und zusammen mit der gleichaltrigen Buria†, die ihre ständigen Begleiterin werden sollte, und anderen Elefanten auf dem Markt von Sonepur im indischen Bundesstaat Orissa an den britischen Zoobesitzer John Aspinall verkauft[1].


Howletts Wild Animal Park, England[]

1971 kam sie mit zwei Jahren in Aspinalls Zoo Howletts (später Howletts Wild Animal Park), wieder in Begleitung von Buria† und den ebenfalls in Sonepur gekauften Elefanten, den Kühen Motki und Pugli† sowie dem Bullen Bindu, der heute als Zuchtbulle im Zoo Köln lebt. Alle zusammen wurden gemeinsam mit dem inzwischen verstorbenen Bullen Assam† auch sechs Jahre später, im Juni 1977, nach Port Lympne überführt, wo Aspinall einen anderen Zoo unterhielt. Seitdem werden in Howletts nur noch Afrikanische Elefanten gehalten.


Port Lympne Wild Animal Park, England[]

In Port Lympne Rani† von dem Bullen Bindu erfolgreich gedeckt, gebar aber am 08.12.1987 eine Totgeburt. Dieses Kuhkalb war der erste und einzige Nachwuchs von Rani† und Bindus erstes Kind, dem noch einige weitere Totgeburten (darunter Zwilllinge) sowie die Kölner Kälber Maha Kumari, Khin Yadanar Min, Bindi und La Min Kyaw folgen sollten.


Zoo Chester, England, und Rückkehr nach Port Lympne[]

Gemeinsam mit Buria† wurde Rani† am 18.04.1994 zunächst an den Zoo Chester abgegeben, kehrte aber vor jener schon am 21.12.1994 nach Port Lympne zurück, während Buria† erst ab 08.05.1996 wieder dort lebte. Der zeitliche Abstand zwischen ihren Rückreisen war die längste Zeit, die Rani† und Buria† seit ihrer Ankunft in Europa getrennt waren. Im Oktober 2000 wurde eine ständige Sedierung bei Rani durchgeführt, um ihr Bindegewebe im Vaginalbereich zu entfernen, das ihr Beschwerden bereitete. Die Operation war erfolgreich, und sie konnte sich wieder freier bewegen[2].


Terra Natura Benidorm, Spanien[]

Nachdem bereits Motki und Bindu Port Lympne 2002 bzw. 2004 verlassen hatten, wurden auch Rani†, Buria† und Pugli† abgegeben und reisten im Juli 2006 in den spanischen Terra Natura Benidorm in der Nähe von Alicante am Mittelmeer (Region Valencia), wo sie Motki und auch anderen Kühen erneut begegneten, die ebenfalls in Port Lympne gelebt hatten (wie Yasmin und Tanja). Auch in Port Lympne wurde die Haltung Asiatischer Elefanten zugunsten der Afrikanischen aufgegeben.


Zoo Neunkirchen, Deutschland[]

Im April 2010 schließlich gingen Rani† und Buria† ein vorerst letztes Mal auf die Reise. Beide waren zur Zucht nicht mehr einsetzbar und sollten aus Benidorm weichen[3]. Der Zoo Neunkirchen suchte weitere Kühe für seinen Bestand an älteren Elefantinnen ohne Nachwuchs. Rani und Buria† verbrachten vier Tage auf dem Laster und gelangten von Spanien in den Zoo Neunkirchen im Saarland, wo sie den Kühen Judy† und Kirsty Gesellschaft leisten sollen. Insbesondere im Fall des Todes der Judy† sollte Kirsty nicht allein in Neunkirchen stehen, wobei beide ja zuvor bereits selbst als Gesellschafterinnen für die inzwischen verstorbene Chiana† aus dem Zoo Dublin geholt worden waren. Am ersten Abend blieben Rani und Buria† in ihrem Transportcontainer und erkundeten am nächsten Morgen, ihr neues Gehege. Sie wurden mit dem Kran in ihre neue Unterkunft gehoben. Da Rani als erste ins Elefantenhaus gebracht wurde, begegnete sie zuerst den alteingesessenen Tieren, wobei Kirsty anscheinend interessierter war als Judy†, die sich zunächst abgewendet hat[4]. Vorerst blieben beide Elefantenpaare getrennt[5]. Die Tiere sollten sich langsam aneinander gewöhnen, bevor sie ihre Rangstreitigkeiten untereinander austragen. Beide Kühe haben sich gut eingelebt und nutzen auch die Außenanlagen. Im Juni 2010 wurden sie allerdings noch getrennt von Judy† und Kirsty gehalten[6].

Bei ihrer Ankunft war Rani† 4,4 Tonnen schwer[7]. In der Zeit wurde auch Gunther von Hagens Tierkörperausstellung "Körperwelten der Tiere" im Zoo Neunkirchen gezeigt, in der auch Plastinate der Vorgängerinnen im Zoo, der Kühe Samba[8] und Chiana† gezeigt wurden[6].

Im Juni 2017 musste sie mit Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen wieder auf die Beine gestellt werden, nachdem sie die Pfleger am Morgen liegend im Elefantentempel vorfanden. Sie kam aus eigener Kraft nicht mehr hoch. Mit flachen, druckluftgefüllten Hebekissen konnte die Feuerwehr die Elefantenkuh sanft anheben, um Gurte eines speziellen Hebegeschirrs unter ihr hindurchzuschieben. Zum Anheben der Elefantenkuh wurde ein unter der Decke des Elefantentempels hängender Elektrokran verwendet. Schon der erste Versuch, Elefantenkuh Rani† mit dem Kran anzuheben, glückte und die betagte Elefantenkuh schaffte es wieder auf die eigenen Beine. Nach erfolgter Rettung ließ sie sich von den Helfern von Feuerwehr, Zoo und THW noch mit Äpfeln und Bananen füttern. Den Umständen entsprechend geht es der Elefantenkuh Rani† gut. Nur rund zwei Stunden dauerte der tierische Rettungseinsatz und hatte einen positiven Ausgang.

Am 04.04.2020 musste Rani† aufgrund sich verstärkender Altersleiden eingeschläfert werden.

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

Elefanten im Zoo Neunkirchen
Asiatische Elefanten
Kühe: TrinhHoa
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