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Der Safaripark Beekse Bergen befindet sich in der niederländischen Provinz Noord-Brabant nahe der belgischen Grenze in Hilvarenbeek. Er wird als der größte Tierpark in den Benelux-Staaten bezeichnet und zeigt etwa 1.250 Tiere aus 250 verschiedenen Arten.

Der Safaripark war ursprünglich ein Unternehmen der beiden Nachbarstädte Tilburg und Hilvarenbeek und begann 1968 als "Löwenpark", in dem mit dem Fahrzeug eine Löwenanlage besucht werden konnte. Schon bald wurde der Park erweitert um die Haltung von Geparden, die schon bald Nachwuchs gebaren, und Paviane. Der Park wuchs zunehmend und ging 1987 an die Gesellschaft Libéma Exploitatie BV über. Durch den Besitzwechsel wurde der Park erneut umfangreicher und ausgebaut. Neben der Flugschau mit vornehmlich Beutegreifern wurden auch große Volieren gebaut für Sekretäre, Ibisse, Störche, Hornraben, Pelikane, Kraniche, Riesenreiher, Trappen und Flamingos. Viele freifliegende Gänse-, Enten-, Rallen- und Reiherarten bevölkern den Park.

Der Park, der zu Fuß, mit dem eigenen Fahrzeug, mit dem Bus oder dem großen Boot zu erkunden ist, hat seinen Schwerpunkt in der Afrikanischen Tierwelt, die etwa mit den Big Five stark vertreten ist. Daneben finden sich Gorillas, Schimpansen in mehreren Gruppen, Giraffen, Gepard, Zebra und Gnu. Tiere aus dem asiatischen Lebensraum sind u.a. Tiger, Weißwangengibbons und Sikahirsche. Neuerdings befinden sich auch Krokodile, Warane und Schildkröten im Park. In den ehemaligen Baggerseen befinden sich neben Unmengen von großen Karpfen, neuerdings auch Bereiche für Seelöwen und andere für Flußpferde.

Ab 2018 kann man in diversen Lodgen des Safari Resort im Park nächtigen und ein Restaurant mit Bar soll neuerdings bis spätabends geöffnet sein. Viele Giraffen der Junggesellenherde sind in diesem Bereich des Parks untergebracht und teilen ihn mit anderen afrikanischen Tieren.

Auf der anderen Strassenseite befindet sich neben einem Wasserpark mit Booten, der Yachthafen, der Ruderverein, die Tennisplätze, ein Anglerparadies mit Bungalows, der Campingplatz und diverse weitere Spiel- und Fun-Angebote vornehmlich für Kinder im Freizeitpark "Sp(i)e(e)lland".


Elefantenhaltung[]

Seit Beginn der Elefantenhaltung in Beekse Bergen werden dort ausschließlich Afrikanische Elefanten gehalten.


Die ersten Elefanten (ab 1982)[]

Es wird berichtet, der erste Afrikanische Elefant sei ein Kalb gewesen, das 1982 in den Safaripark kam. Vermutlich handelt es sich hierbei um Laila, die im Park aufwuchs und dort 1987 nach einem Sturz in den Elektrozaun gestorben ist[1]. Im Jahr darauf kam mit der aus Uganda stammenden Sandri† eine zweite junge Elefantenkuh nach Hilvarenbeek. Die beiden lebten dort einige Jahre zusammen. Nach Lailas Tod wurde Sandri† im Juli 1988 an den Zoo Neapel abgegeben, wo sie seit einigen Jahren als verschollen gemeldet wird.


Die Fünfer-Gruppe aus Simbabwe (ab 1988)[]

Sandri† erlebte es noch mit, dass eine Gruppe von fünf ziemlich jungen Kühen aus Simbabwe nach Beekse Bergen kam. Sie verließ den Park aber bereits einen Monat später, so dass die fünf Jungtiere unter sich blieben. Es handelt sich bei ihnen um die Gruppe, die zwei Jahrzehnte in Hilvarenbeek zusammenblieb: Erna†, Olga†, Linda†, Shiba† und Carla. Die Elefanten wurden zunächst im direkten Kontakt zu den Pflegern gehalten. Mit wachsendem Alter wurde Linda† als unberechenbar eingestuft und daher nur noch ohne direkten Zugang der Pfleger gehalten. Es war allerdings Erna†, die eigentlich als umgänglich galt, aber im Februar 2003 eine tödliche Attacke gegen einen Pfleger vornahm. Nach diesem Vorfall wurden alle Elefantenkühe im geschützten Kontakt gehalten. Neben ihnen wurden auf der Anlage in Vergesellschaftung Paviane gehalten.


Zucht mit dem Bullen Calimero (ab 2004)[]

Schon einige Jahre vor der Ankunft eines ersten Afrikanerbullen war die Zucht mit den inzwischen nicht mehr ganz jungen Kühen in Planung. In Beekse Bergen wurde ein Bullentrakt errichtet, während Calimero aus dem Bioparco Rom (Italien) einige Jahre im Zoo Basel eingestellt war, ehe er Ende April 2004 nach Hilvarenbeek kam und mit den Kühen zusammengebracht wurde. Von den Kühen wurde aber nur Carla tragend. Am 30.03.2006 wurde bekannt das sie einen toten Fötus trägt. Dies war die erste und bislang einzige Elefantenschwangerschaft im Safaripark. Die anderen Kühe nahmen nicht auf und auch Carla hat bis heute kein weiteres Kalb mehr geboren.


Neuzusammenstellung der Kuhgruppe (ab 2008)[]

Da die Hilvarenbeeker Kühe ohne Nachwuchs blieben, wurde überlegt, andere Kühe zur Zucht nach Beekse Bergen zu holen und dafür einige Kühe nach auswärts abzugeben. So kam im September 2008 die Afrikanerin Djomba† (Dzomba) aus dem Zoo Duisburg, die lange im Zoo Rostock gelebt hatte. Sie sollte Gelegenheit erhalten, nach der bullenlosen Haltung in Rostock noch Kälber zu gebären. Sie verhielt sich allerdings gegenüber der bestehenden Gruppe dominant und brachte Unruhe hinein. Im April 2009 wurde dann Erna† an den Zoo Warszawa (Polen) abgegeben, wo sie mit dem Ruf als "Killerelefant" ankam. Ersetzt wurde außerdem Linda†, für die im Juli 2009 die aus Halle kommende Sabi eintraf. Sie hatte mittels künstlicher Befruchtung in Wien den Bullen Abu geboren und sollte auch in Hilvarenbeek als Zuchtkuh eingesetzt werden. Sie lebte zunächst mit dem Bullen zusammen, ehe sie mit den verbliebenen Kühen zusammengebracht wurde. Linda verließ den Safaripark im August 2009 und ging in den Nowe Zoo Poznan ebenfalls nach Polen. Am Tag ihrer Abreise kam es unter den Kühen zu Auseinandersetzungen, die schwere Angriffe auf Lindas Freundin Olga† zur Folge hatten und zu deren Tod führten, so dass von den fünf Kühen nur noch zwei übrig blieben.


Umgestaltung der Anlage und Tod von Shiba† (ab 2011)[]

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Nieuw verblijf voor olifanten en bavianen

Nieuw verblijf voor olifanten en bavianen

2011 wurde die Elefantenanlage umgestaltet. Die Zäune wurden demontiert, es wurde mehr Platz für die Tiere geschaffen und die Sicht für die Besucher verbessert. Zur Abgrenzung dienen jetzt Trockengräben, die zur Elefantenseite hin sehr flach verlaufen. Djomba† erlitt im Frühjahr 2012 einen Beinbruch und erholte sich davon nicht. Sie wurde im März 2012 eingeschläfert. Im April desselben Jahres wurde Sabi erneut der Prozedur einer künstlichen Befruchtung unterzogen, bei der federführend das IZW in Berlin mitwirkte. Anscheinend ist Sabi nicht trächtig geworden, so dass die Wiederholung überlegt wird[2]. Schließlich wurde im Juli 2012 der Tod von Shiba† bekannt gegeben, ohne auf die näheren Umstände hinzuweisen. Damit lebt nun von den ursprünglich fünf Simbabwe-Elefanten nur noch Carla in Beekse Bergen, mit der Zuchtkuh Sabi. Der Elefantenbestand belief sich also - Calimero eingerechnet - auf nur noch drei.


Ankunft von Greta† und Betty† (ab 2012)[]

Diese Situation hielt allerdings nicht lange an. Aus dem Bioparc Valencia (Spanien) reisten nacheinander die beiden älteren Afrikanerinnen Greta† und Betty† an[3], die mehrere Jahrzehnte im Zoo Moskau verbracht haben und ab 2007 in Valencia lebten. Zunächst traf Ende August 2012 Greta† ein, Betty† folgte ihr eine Woche später nach. Für die Elefantenzucht in Beekse Bergen ergaben sich mit der Ankunft der beiden Kühe keine neuen Perspektiven, da beide dafür bereits zu alt waren und bis dahin keine Kälber geboren hatten. Die beiden Kuhpaare Carla und Sabi sowie Greta† und Betty† lebten getrennt voneinander. Calimero hatte zu beiden wechselweise Zugang. Am 19.03.2014 starb Betty† mit 31 Jahren. Schon nach ihrer Ankunft in Hilvarenbeek hatte sich ihr Zustand verschlechtert. Sie wurde mit Antibiotika behandelt. Als Todesursache wurde Tuberkulose festgestellt. Greta† folgte ihr schon am 26.09.2014 in den Tod, da auch bei ihr Tuberkulose nachgewiesen wurde.


Erweiterung der Elefantengruppe 2015[]

In den Jahren 2014/2015 wurde neben den alten Stallungen ein neues Elefantenhaus erbaut. Es verfügt über mehrere Trainingsboxen, einen mit Sand ausgelegten, weichen Boden und ist auch für Besucher zugänglich.

Am 23.03.2015 kam aus dem Zoo Wuppertal die Elefantenkuh Punda mit ihren drei Jungtieren Bongi, Shawu und Pina-Nessie im Safaripark an und bezog das neue Elefantenhaus. Shawu verließ allerdings bereits Ende April 2016 den Park wieder und reiste zusammen mit seinem aus Wien angereisten Halbbruder Tuluba weiter in den Zoo du Bassin d'Arcachon in La Teste in Frankreich, wo sie als Jungbullen zusammen leben sollen.

Punda wurde noch im Zoo Wuppertal vom dortigen Elefantenbullen Tusker erfolgreich gedeckt, daher hoffte man im Safaripark auf die erste erfolgreiche Elefantengeburt für 2016. Nach 680 Tagen Tragzeit brachte Punda am 04.05.2016 ein Kuhkalb zur Welt, das Madiba benannt wurde.


Die Elefantenherde in 2017[]

Ab dem Sommer 2017 hat die Familiengruppe von Punda mit ihren drei Töchtern die Möglichkeit des nachts draußen beim Bullen Calimero auf den großen Anlagen zu verbleiben. Morgens geht der Bulle Calimero zurück in den zweiten Außenbereich, bzw. kurzzeitig zum Training ins Elefantenhaus. Er verbringt oft den Tag zusammen mit den beiden anderen Kühen Sabi und Carla. Gegen Abend geht es dann wieder rüber auf die große Außenanlage, wo ihn die Punda-Familie besucht.

Der Libema gehören neben dem Safaripark Beekse Bergen auch die Zoos in Overloon, Leuwarden und das Dierenrijk nahe Eindhoven. Der jetzige Direktor war zuvor der Direktor im Dierenrijk und hat dort mit den Elefanten das Prinzip der stets offenen Türen verfolgt. Schon im Dierenrijk konnten die Elefanten auch im Winter den ganzen Tag über und auch des nachts die Außenanlagen besuchen. Vor den Eingangstüren waren Plastikvorhänge plaziert um die Wärme im Elefantenstall zu behalten. Im Safaripark sind jetzt auch alle Außenanlagen so umgebaut worden, dass der große Bulle auch nachts draußen stehen darf.


Yambo der zweite Bulle[]

Anfang März 2021 wurde bekannt, dass der Park sich um einen zweiten Bullen bemüht. Schön wäre es wenn die beiden Bullen sich gut verstehen und zusammen dem Publikum gezeigt werden könnten. Ob aber zuvor noch ein zweiter Bullenstall gebaut werden soll wurde nicht publiziert. Am 19.08.21 war es dann soweit die Firma Ekipa brachte den 17-jährigen Bullen Yambo aus dem spanischen Parque de la Naturaleza Cabárceno nach Hilvarenbeek. Dieser Jungbulle entspricht dem Anforderungsprofil, denn er hat immer in der Herde gelebt und kennt den Umgang mit erwachsenen Bullen als auch mit Kühen und jungen Kälbern. Ein Video der Paarung von Yambo mit Pina-Nessie findet man unter den weblinks.

Am 18.01.2023 wurde Yambo Vater von Beatuca. Dieses weibliche Kalb seiner Halbschwester Infinita verdeutlicht wie sinnvoll der Umzug des Bullen war. Zum Sommer 2023 wird das Tal der Elefanten fertig gebaut sein. Diese Erweiterung der Elefantenanlage geht einher mit der Meldung, dass drei Elefantenkühe von Yambo tragend sind.

Ferner soll für Geparde und Hyänen gebaut werden und eine 2.200qm große Voliere wird errichtet. Insgesamt werden 100.000qm neu überbaut und schon zum Sommer 2023 soll die Anlage fertig sein.

Im April gab der Park bekannt, dass alle drei zuchtfähigen Kühe, also Pina-Nessie, Bongi und Punda trächtig sind und ihre Kälber von Yambo im Jahreswechsel 2023/24 erwarten.


Drei Elefantengeburten[]

die erste Elefantengeburt eines im Safaripark gezeugten Kalbes im fand am Samstagmorgen dem 04.11.2023 statt. Mosi ist die Tochter von Pina-Nessie und dem Bullen Yambo. Die Herdengeburt um Großmutter Punda verlief vorbildlich. Besonders erfreulich ist, dass es ein weiteres weibliches Mitglied der Herde ist und somit im Park verbleiben wird.

Am 3.12.23 erfolgte die Geburt von Ajabu. Sie ist die Tochter von Bongi & Yambo und somit bereits das sechste lebende Kalb des 19-jährigen Bullen, fünf Töchter und ein Sohn.

Am 19.02.24 erfolgte die Geburt von Tendai. Sie ist die Tochter von Punda & Yambo und somit bereits das siebte lebende Kalb des 19-jährigen Bullen, sechs Töchter und ein Sohn im Opel-Zoo Kronberg.

Literatur[]

  • Safaripark Beekse Bergen, Hilvarenbeek, NL, in: Elefanten in Zoo und Circus, Nr. 25 (Juli 2014), S. 27 (zum Tod von Betty).


Weblinks[]

Einzelnachweise[]

Elefanten im Safaripark Beekse Bergen, Niederlande
Afrikanische Elefanten
Kühe: CarlaSabiPundaBongi (2005) • Pina-Nessie (2013) • Madiba (2016) • Mosi (2023) • Ajabu (2023) • Tendai (2024)
Bullen: CalimeroYambo (2004)
Elefanten im Safaripark Beekse Bergen seit 1972
Afrikanische Elefanten
Kühe: Laila (1972-1987) • Sandri (1973-1988) • Carla (1988-heute) • Shiba (1988-2012) • Olga (1988-2009) • Linda (1988-2009) • Erna (1988-2009) • Djomba (2008-2012) • Sabi (2009-heute) • Greta (2012-2014) • Betty (2012-2014) • Punda (2015-heute) • Bongi (2015-heute) • Pina-Nessie (2015-heute) • Madiba (2016-heute) • Mosi (2023-heute) • Ajabu (2023-heute)
Bullen: Calimero (2004-heute) • Shawu (2015-2016) • Yambo (2021-heute)
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