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Der Tiergarten Schönbrunn in der österreichischen Hauptstadt Wien ist der älteste noch bestehende Zoo der Welt. Er wurde 1752 gegründet. Der damalige Kaiser Franz I. (Stephan), Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, beauftragte einen Architekten mit der Einrichtung einer Menagerie, die im Park der Sommerresidenz der Habsburger, Schönbrunn, eröffnet wurde. Bis heute liegt der Tiergarten in diesem Park und ist damit auch Teil des Weltkulturerbes, zu dem Schönbrunn 1996 von der UNESCO erklärt wurde.

Historisch gab es in Oberägypten in Nekhen (Hierakonpolis) schon um 3.500 Jahre vor Christi Geburt einen Zoo mit afrikanischen Großtieren u.a. auch Hippos und Elefanten.1


Elefantenhaltung[]

Der Elefantenpark des Tiergartens Schönbrunn bietet auf 4.700 m² eine nach mordenen Ansprüchen ein recht kleines Gehege für Elefanten. Die reich strukturierte Anlage bietet mit nur einem Outdoor-Pool und einem Schlammbad allerdings zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten. Es gibt keine Trenngräben, die für die Elefanten gefährlich sein könnten. Der Elefantenpark ermöglicht den Tieren ein Leben ohne Ketten und ohne Absturzgefahr.In einigen Jahren soll eine komplett neue Anlage auf einem Erweiterungsgelände gebaut werden, mit deutlich mehr platz. Im Tiergarten werden derzeit Afrikanische Elefanten gehalten, seit 2007/2008 im geschützten Kontakt. Die zwei aus Wuppertal gekommenen Elefanten Numbi und Kibo lebten im hinteren Bereich, dem Bullentrakt.

Zur Zeit leben in Schönbrunn vier Elefantenkühe und der Bulle Abu:

  • Tonga, weiblich: 1985 geboren, wurde Ende August 1998 von einem italienischen Safaripark abgegeben, da dort die Haltungsbedingungen unzureichend waren. Sie ist die Mutter von Mongu (geboren 2003) und Iqhwa (geboren 2013).
  • Numbi, weiblich: 1992 im Krüger-Nationalpark geboren, von 1995 bis 2009 im Zoo Wuppertal, ab dem 02.12.2009 mit ihrem Sohn Kibo in Wien, Mutter des 2010 geborenen Tuluba und Mutter von Kibali (geboren 2019)
  • Mongu, weiblich: geboren am 25.5.2003 in Wien (Mutter: Tonga; Vater: Pambo†).
  • Iqhwa, weiblich: geboren am 4.9.2013 in Wien (Mutter: Tonga; Vater: Steve).
  • Kibali†, weiblich: geboren am 13.07.2019 in Wien (Mutter: Numbi; Vater: wild, unbekannt). Leider verstarb sie am 9.7.2021 an akutem Herzversagen.
  • Abu, männlich: geboren am 25.01.2001 in Wie. (Mitter Sabi; Vater: Tembo).


Shaka, männlich: geboren 1991 im Krüger-Nationalpark, von 1993 bis 1996 im Zoo Lissabon, danach in Duisburg und ab 2016 in Wien, musste im April 2018 den Zoo Richtung England verlassen, um auf Noah's Ark Zoo Farm eine Junggesellenherde anzuführen. Shaka konnte sich bei den Kühen nicht durchsetzen.

Die ältere Elefantenkuh Drumbo zog im Oktober 2020 in den tschechischen Zoo Dvůr Králové um.


Elefantengeburten in Schönbrunn[]

Die Geburten Asiatischer Elefanten (1906 bis 1914)[]

Durch die lange Tradition der Haltung von Asiatischen und Afrikanischen Elefanten in Schönbrunn hatte der Tiergarten auch schon recht früh eine Phase am Beginn des 20. Jahrhunderts, in der vier Elefantenkälber zur Welt kamen, und zwar zwischen 1906 und 1914. Diese Geburten sind dem damals in Wien gehaltenen Asiatischen Elefantenbullen Pepi II† zu verdanken. Dabei deckte er vor allem die Kuh Mitzi†.

  1. Mädi†, EM, weiblich, geboren am 14.07.1906 (Mutter: Mitzi† Vater: Pepi II†). Mädi† ist das zweite Asiatische Elefantenbaby in Europa sowie der zweite in Europa geborene Elefant überhaupt. Sie lebte bis zu ihrem Tod 1944 im Tiergarten Schönbrunn.
  2. unbenannt, EM, weiblich, geboren am 31.05.1910 (Mutter: Bangkong†, Vater: Pepi II†). Das Kalb starb unmittelbar nach der Geburt. Die Mutter Bangkong† starb im Folgejahr, trächtig im 11. Schwangerschaftsmonat.
  3. Greti†, EM, weiblich, geboren am 01.06.1911 (Mutter: Mitzi†, Vater: Pepi II†). Greti† lebte im Tiergarten Schönbrunn bis zu ihrem frühen Tod mit nicht einmal fünf Jahren am 03.03.1916.
  4. Lori†, EM, weiblich, geboren am 31.05.1914 (Mutter: Mitzi†, Vater: Pepi II†). Sie starb im Alter von elf Monaten im April 1915 in Wien. Mit dem Tod ihrer Eltern (anscheinend im selben Jahr wie sie selbst) erlosch die Zucht in Wien für mehr als achtzig Jahre, da der Tiergarten nach Pepis† Tod lange Zeit keinen neuen Zuchtbullen nach Wien holte.


Die Geburten Afrikanischer Elefanten (seit 2001)[]

Erst mit dem jungen, im Zoo Basel geborenen Pambo† kam 1997 ein künftiger Zuchtbulle nach Wien, der allerdings noch einige Zeit brauchte, um weiter heranzuwachsen, und anscheinend auch meistenteils getrennt von den Kühen gehalten wurde. In Wien hinterließ er nur eine Tochter (Mongu), bevor er 2009 mit weitergehenden Nachwuchshoffnungen an den Parque de la Naturaleza Cabárceno nach Spanien abgegeben wurde. Dennoch wurden seit 2001 fünf Afrikanische Elefantenkälber in Wien geboren.

  1. Abu, LA, männlich, geboren am 25.04.2001 (Mutter: Sabi, Vater: Tembo). Abu wurde mittels künstlicher Befruchtung geboren. Spermaspender ist der Afrikanerbulle Tembo im englischen Zoo Colchester. Dieselbe Methode wurde bei Abus Halbbrüdern Kito† im Zoo Colchester, England (heute im Zoo Dvůr Králové, Tschechien), und Thabo-Umasai† im Zoo Dresden angewandt. Abu lebte zunächst mit seiner Mutter im Tiergarten, griff aber am 20.02.2005 den Schönbrunner Chefelefantenpfleger an und tötete ihn. Danach wurde er im geschützten Kontakt gehalten und ging am 20.07.2006 zusammen mit seiner Mutter in den Zoo Halle. Während Sabi im Juli 2009 weiterreiste in den Safaripark Beekse Bergen (Niederlande), blieb Abu in Halle, wo er bereits als Zuchtbulle zum Einsatz kam. Er hat mit drei Kühen sechs Kälber gezeugt, und sein Sperma wurde bereits nach Wuppertal und nach England verschickt.
  2. Mongu, LA, weiblich, geboren am 25.05.2003 (Mutter: Tonga, Vater: Pambo†). Mongu ist der erste und einzige Nachwuchs des ehemaligen Wiener Zuchtbullen Pambo†, der im Zoo Basel geboren wurde. Die 17-jährige Kuh lebt mit ihrer Mutter Tonga weiterhin in Schönbrunn.
  3. Tuluba, LA, männlich, geboren am 06.08.2010 (Mutter: Numbi, Vater: Tusker). Wurde von seiner Mutter Numbi in Wien geboren, denn sie kam zusammen mit ihrem älteren Sohn Kibo trächtig dort an. Vater des Kalbes ist der Wuppertaler Zuchtbulle Tusker, der damit bereits fünffacher Vater geworden ist. Tuluba ist einer der in Wien und Österreich gefeierten Nachwuchstiere des Jahres 2010 und auch Schönbrunner Publikumsmagnet. So gibt es inzwischen einen eigenen Fotokalender mit ihm. Sein Bruder Kibo verließ den Tiergarten im August 2015 und reiste nach Erfurt. Im April 2016 wurde Tuluba an den Zoo du Bassin d'Arcachon in La Teste-de-Buch nach Frankreich abgegeben, wo er mit seinen Halbbrüdern Shawu und Jogi zusammenlebt.
  4. Iqhwa, LA, geboren am 04.09.2013 (Mutter: Tonga, Vater: Steve). Mit diesem Nachwuchs wurde im Tiergarten erneut die künstliche Methode zur Trächtigkeit einer Kuh angewandt, diesmal allerdings mit Sperma eines wildlebenden Elefantenbullen in Südafrika, das eingefroren worden war. Die Geburt verlief problemlos, das Kalb wurde gut angenommen. Die ältere Halbschwester Mongu war bei der Geburt dabei. Mit dem Neugeborenen gibt es erstmals ein lebendes Kalb, bei dem die Methode (vom IZW) angewandt wurde.
  5. Kibali†, LA, geboren am 13.07.2019 (Mutter: Numbi, Vater: wild, unbekannt). Mit diesem Nachwuchs wurde im Tiergarten erneut die künstliche Methode zur Trächtigkeit einer Kuh angewandt, diesmal wiederum mit Sperma eines wildlebenden Elefantenbullen in Südafrika, das eingefroren worden war. Die Geburt verlief problemlos, das Kalb wurde gut angenommen. Verstarb aber fast zweijährig am 9.Juli 2021 am Herzschlag als es vor Tierpflegern und Tierärzten plötzlich tot umfiel.

Mit der Geburt von Tuluba wurde die Geburtenreihe in Wien fortgesetzt, obwohl er eigentlich kein zooeigener Nachwuchs ist. Der Tiergarten wurde in seinen Zuchtbemühungen also durch andere Zoos und deren Elefantenbullen unterstützt.


"Operation Frozen Dumbo"[]

Wegen fehlender Bullenhaltung ging der Tiergarten im Jahr 2011 erneut den Weg der künstlichen Befruchtung. Diesmal wurde die Kuh Tonga im November 2011 der Prozedur unterworfen. Diese "Operation Frozen Dumbo" fand in Kooperation mit dem IZW-Team in Berlin, dem ZooParc de Beauval und dem Pittsburgh Zoo (USA) statt. Dabei wurde tiefgekühlter Samen eines wilden südafrikanischen Bullen verwendet, der betäubt und nach einer Untersuchung einer Elektro-Ejakulation unterzogen wurde. Anschließend wurde eine neue Methode zur Kühlung des Spermas eingesetzt, die die Zellen schrittweise mit Stickstoff auf -196 °C Kältetemperatur herunterbrachte. Im ZooParc de Beauval in Frankreich wurde eine Samenbank mit den Spermien von zehn verschiedenen wilden Bullen angelegt[1]. Auch dort wurde die Befruchtungsmethode angewendet.

Bald nach der Meldung einer Geburt durch die dort lebende N'Dala wurden von Schönbrunn die Fortschritte der Trächtigkeit mit einem Ultraschallbild des sich im Stadium von 141 Tagen befindlichen Elefantenfötus öffentlich gemacht. Die Geburt in Schönbrunn wird im Herbst 2013 erwartet. Nach der Geburt des Kuhkalbes Iqhwa im September 2013 in Schönbrunn, kam es 2014 zu einer weiteren Geburt durch diese Zeugungsmethode : In England, im West Midland Safari Park, gebar die Kuh Five das männliche Jungtier Sutton. (Die beiden zooeigenen Bullen hatte der Safaripark aufgrund mangelnder Zuchterfolge abgegeben. Sie leben heute in Haltungen mit jüngeren Weibchen, bei denen sie vielleicht mehr Erfolg haben werden.) Auch noch eine andere Kuh in England soll inzwischen durch diese Methode aufgenommen haben.


Zuchtbemühungen mit Shaka[]

Am 27.07.2016 wurde der Duisburger Bulle Shaka nach Schönbrunn überführt. In Duisburg hatten sich die Nachwuchshoffnungen nicht erfüllt, da Shaka seine Weibchen, mit denen er groß geworden war, eher als Spielkameraden denn als Liebespartner sah. Auf Empfehlung des zuständigen Zuchtbuchführers soll er nun sein Liebesglück in Schönbrunn finden. Shaka ist als ein in der Wildnis geborener Elefant genetisch sehr wichtig für die Elefantenpopulation im Zoo. Er könnte mit Numbi, Tonga und Mongu sowie in Zukunft auch mit Iqhwa züchten. Bei einer Zusammenführung der Elefanten reagierten, aufgrund der fehlenden Dominanz des Bullen, die Kühe negativ auf Shaka. Daher wurden die Zuchtbemühungen auf unbestimmte Zeit verschoben. Vielleicht sollte ein zuchterfahrener Bulle zur Verhaltensverbesserung von Shaka eingestellt werden. Im April 2018 verlies Shaka den Zoo gen England.


Neuer Elefantenbulle Tembo[]

Noch im Herbst 2020 wird aus dem Zoo Dresden mit Tembo ein erfahrener Zuchtbulle in Schönbrunn eintreffen. Auch wenn Tembo seit 15 Jahren kein Jungtier mehr gezeugt hat, hofft man in Wien darauf, dass er mit den vier zuchtfähigen Elefantenkühen Tonga, Mongu, Iqhwa und Numbi für Nachwuchs sorgt.

Noch vor Tembos Ankunft im Tiergarten Schönbrunn musste die Elefantenkuh Drumbo am 24.10.2020 in die Elefanten-Senioren-Haltung des Zoo Dvůr Králové umziehen und am 3.November traf Tembo ein,welcher den Zoo nach zwei Jahren richtung Slowenien verlies, ohne ein Kalb gezeugt zu haben.Wahrscheinlich wird er Platz für einen Nachfolger machen,der hoffentlich endlich Nachwuchs zeugen wird.

Leider ist am 9.Juli 2021 die fast 2-jährige Kibali† nach einem Herzschlag vor Tierpflegern und Tierärzten tot umgefallen. Am 30.11.2022 wurde Tembo (Wien) verabschiedet und zum Zoo Bojnice in die Slowakei verbracht. Da dort nur zwei gut 40-jährige Kühe stehen ist seine Zeit als Zuchtbulle wohl beendet.

Rückkehr von Elefantenbulle Abu[]

Am 24.05.2023 hat Abu den Zoo Halle verlassen um im Tiergarten Schönbrunn in Wien eine neue Wirkungsstätte zu finden. Da er in Wien geboren ist, ist es quasi eine Rückkehr. Interessant wird sein wie Tonga nach 17 Jahren auf ihn reagiert.

Mittlerweile hat sich Abu gut eingelebt und diverse Deckversuche vornehmlich mit Mongu unternommen. Hoffentlich werden in Wien 2025 mehrere Kälber ihn zum Vater haben.


Weblinks[]

Einzelnachweise[]

Elefanten im Tiergarten Schönbrunn, Wien
Afrikanische Elefanten
Kühe: TongaNumbiMongu (2003) • Iqhwa (2013)
Bullen: Abu (2001)
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