Der Tierpark Berlin ist mit einer Fläche von 160 Hektar der größte Landschaftstiergarten Europas und befindet sich im Berliner Ortsteil Friedrichsfelde im Osten Berlins. Der Tierpark Berlin wurde am 2. Juli 1955 eröffnet. Er entstand aufgrund der Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg und der Tatsache, dass der Zoo Berlin zu dieser Zeit im britischen Sektor Berlins lag und somit nach dem Bau der Berliner Mauer für die Berliner Ostberlins nicht mehr erreichbar war.
Zudem fehlte der Hauptstadt der DDR eine eigene zoologische Einrichtung. Der Tierpark Berlin zeichnet sich durch weitläufige Gehege aus, die Haltung großer Herden von Huftieren ist typisch für den Tierpark. Mehr als 8700 Tiere in über 1000 Arten präsentieren sich in großzügigen Gehegen. In den Gesamtkontext passende Gartenanlagen verstärken den Eindruck eines Parks.
Tierparkgründer war Heinrich Dathe, die heutige Leitung fällt Dr. Andreas Knierim zu. In der Zoo-Doku Panda, Gorilla & Co. wird neben dem Zoo Berlin auch über den Tierpark berichtet.
Gebäude und Gehege[]
- Alfred-Brehm-Haus (Raubkatzen)
- Dickhäuterhaus (Elefanten, Seekühe und Nashörner)
- Bärenanlagen aus Felsengestein (betrifft mittlerweile nur noch die Anlage der Eisbären, die Brillenbäranlage wurde artgerecht umgestaltet)
- Erweiterungsgelände Gebirgstieranlagen
- Giraffenhaus
Landschaftspark[]
Der historische Teil des Tierparks wird durch das Schloss Friedrichsfelde und seine Gart
enanlagen bestimmt. Der von Peter Joseph Lenné 1821 umgestaltete Landschaftspark wurde weitgehend erhalten und den Bedingungen eines zoologischen Parkes angepasst, denn der Berliner Tierpark ist vor allem ein Park. Breite Alleen, möglichst naturbelassene Waldbestände und großzügige Tieranlagen, die oft nur durch Wassergräben vom Besucher getrennt sind, prägen vor allem den alten Teil des Tierparks. Teich- und Wiesenanlagen erweitern die Vielfalt des Parks.
Elefantenhaltung[]
Als einziger Zoo in Deutschland hielt der Tierpark Berlin eine Zuchtgruppe asiatischer und afrikanischer Elefanten. Rund um das gewaltige 1989 eröffnete "Dickhäuterhaus" (Fläche: 6000 qm!) sind jeweils zwei Aussenanlagen mit Sandböden für beide Elefantenarten angelegt.2024 bis 2025 sollen angeblich Neue Elefanten in den Tierpark Berlin einziehen.Dafür werden die alten Anlagen erneuert und verbessert.
In den letzten Jahren gab es einen richtigen Boom in der Elefantenzucht im Tierpark mit mehreren Geburten - sowohl bei Afrikanern als auch Asiaten. Allein im Frühjahr 2005 gab es drei neugeborene Elefantenkälber zu bestaunen.
Derzeit (Stand. August 2020) leben nur noch Asiatische Elefanten im Tierpark Berlin. Da das Dickhäuterhaus umgebaut wird, werden auch diese Elefanten den Tierpark zeitnah verlassen. Nach dem Umbau werden im Berliner Tierpark nur noch Afrikanische Elefanten gehalten.(Stand.März 2024)leben keine Kühe sowohl wie Bullen im Tierpark Berlin.Dies soll sich aber bis spätestens Ende 2025 ändern.
Gesamtanlage[]
Rund um das "Dickhäuterhaus" liegen drei große Gehegekomplexe -jeweils einer für die asiatischen, einer für die afrikanischen Elefanten und einer für die Nashörner. Für beide Elefantenarten sind jeweils ein großes Herdengehege und ein kleineres Bullengehege vorhanden. Die Gesamtfläche der Aussenanlagen beträgt etwa 7.500 qm. Die Herdengehege sind jeweils etwa 2500 qm, die Bullengehege etwa 1200 qm groß.
Elefantenhaus[]
Allein schon durch seine Größe wirkt das "Dickhäuterhaus" im Tierpark Berlin beeindruckend. Das 1989 eröffnete Haus hat eine Grundfläche von 6000 qm. Außer den afrikanischen und asiatischen Elefanten beherbergt es an Großtieren noch Panzernashörner und Seekühe. Die Stallboxen der beiden Elefantenarten sind jeweils gleich aufgebaut: An ein zentrales Badebecken ~50m² schließen sich zur linken zwei Boxen á 60m² für den Elefantenbullen und rechts eine große á 120 m² sowie drei Boxen á 50m² für die Kühe an.
Zusätzlich ist noch jeweils eine nicht einsehbare Stallbox vorhanden, die sich an den Bullenbereich anschließt. Aufgrund des Wachstums der beiden Herden musste diese ursprüngliche Einteilung aber modifiziert werden. So ist bei beiden Arten jeweils eine ursprünglich für die Bullen gedachte Box nun von Kühen (und Kälbern) besetzt. Im Bereich der afrikanischen Elefanten steht eine Kuh im Vorbereich des Badebeckens.
Hier zeigt sich auch ein Nachteil des Hauses: Die Standfläche ist vergleichsweise klein und steht in keiner Relation zur Gesamtgröße des Hauses. Obwohl zwar prinzipiell eine reine Boxenhaltung möglich wäre, verzichtete der Tierpark lange nicht auf die Ankettung der Elefanten im Haus, bis Ende 2007 die Kettenhaltung bei den Afrikanischen Elefanten abgeschafft wurde. Die Asiaten folgen.Das Elefantenhaus wird (Stand. März 2024) renoviert.Bis Ende 2025 soll das weltweit größte Elefantenhaus mit 3500qm fertiggestellt werden.Danach wird es wahrscheinlich auch neue afrikanische Elefanten im Tierpark Berlin geben.
Die Afrikanischen Elefanten[]
Der Tierpark Berlin ist einer der wenigen Tiergärten Deutschlands, die Erfolge in der Zucht afrikanischer Elefanten aufweisen können. Seit 1999 wurden im Tierpark sieben afrikanische Elefanten geboren. Vater aller afrikanischen Kälber ist der 1985 geborene Tembo. Er wurde zusammen mit Bibi und Sabah† in den 1980ern aus Simbabwe importiert, während die ältere Elefantenkuh Dashi† schon seit 1969 im Zoo ist. Mafuta† und Pori kamen in den 1990ern aus dem Zoo Magdeburg und Lilak aus dem Zoo Berlin (der seitdem nur noch asiatische Elefanten hält).
Von den 1999-2007 im Zoo geborenen Jungtieren lebt keines mehr in Berlin. Der Jungbulle Tutume wurde im Mai 2003, seine Halbschwester Matibi im August 2006 an den Zoo Osnabrück abgegeben. Tana ging 2008 nach Halle. Nach einer Geburtenpause von vier Jahren endete eine Elefantengeburt im Juni 2005 tragisch, als die Mutter Pori einige Stunden nach der Geburt ihr Bullkalb angriff und tötete. Umso erfreulicher, dass im Frühjahr 2006 Sabah† ihr zweites Kalb, Kariba, auf die Welt brachte und auch annahm.
Nach ihr kamen 2007 noch Kando und Panya im Tierpark auf die Welt. Während Kariba und Kando noch einige Jahre dort lebten, wurde Panya mit ihrer Mutter Bibi an den Zoo Halle abgegeben. Nachdem Dashi† im September 2016 eingeschläfert wurde, leben nun noch die Kühe Lilak, Pori und Kariba im Tierpark.
Die Bullen Tembo und sein Sohn Kando haben im Laufe des Jahres 2018 den Tierpark in Richtung Zoo Dresden bzw. Zoo Magdeburg verlassen.
Derzeit (August 2020) leben vorerst keine Afrikanische Elefanten mehr im Tierpark Berlin.
Problematik bei den Afrikanischen Elefanten[]
Nach dem Tod von Dashi† im Jahr 2016, leben nun "nur noch" fünf Afrikanische Elefanten im Tierpark. Die Problematik bei der Zucht liegt darin, dass Tembo mit dem Weibchen Kariba (seine Tochter) sich nicht paaren kann, da dann Inzucht entsteht. Kariba kann sich auch nicht mit Kando paaren (ihr Halbbruder). Lilak ist zu alt für eine Geburt. Pori kann sich hingegen auch nicht mit Kando paaren (ihr Sohn). Daher gibt es nur eine Möglichkeit für weiteren Elefantennachwuchs. Die Paarung zwischen Pori und Tembo.
Da allerdings mit der Geschlechtsreife von Kariba und Kando die Gefahr der Inzucht erneut erhöht wird, wird sich der Tierpark im Bezug auf die zukünftige Zucht der Afrikanischen Elefanten etwas überlegen müssen. Der Zuchtbuchführer im Zoo Wuppertal hat jetzt entschieden, dass Kando in den Zoo Magdeburg umziehen soll, um eine Herde junger afrikanischer Bullen anzuführen. Der Umzug erfolgte am 12.07.2018. Kandos Mutter Pori kam aus dem Zoo Magdeburg, und somit schließt sich ein kleiner Kreis.
Im November 2018 zog schließlich der langjährige Zuchtbulle Tembo nach über 30 Jahren Aufenthalt in Berlin in den Zoo Dresden, um auch dort für Nachwuchs zu sorgen. Allerdings ohne Erfolg. Weiterreise am 3.November 2020 nach Wien zum Tiergarten Schönbrunn.
Am 20.08.2020 zog, die Leitkuh Pori in den Zoo Halle, um dort auf ihre Tochter und zwei Enkelkinder zu treffen.
Die letzten Afrikanischen Elefanten vor dem Umbau des Dickhäuterhauses Lilak und Kariba wurden auch am 20.August 2020 an den Opel-Zoo Kronberg abgegeben.
Die Asiatischen Elefanten[]
Mit der Fertigstellung des Dickhäuterhauses 1989 wurde der Teil für asiatische Elefanten von den älteren Kühen Dombo†, Kosko†, Louise, Astra und Frosja bezogen, die auch schon vor dem Neubau im Tierpark Berlin lebten. Ankhor, der erste asiatische Bulle, kam 1989 sechsjährig aus Burma nach Berlin. Durch ihn erhoffte man sich die ersten Zuchterfolge die, nach zwei Totgeburten im Jahre 1998 (von Louise und Kewa), ab 2001 einsetzten. Kewa kam 1990 aus Burma nach Berlin.
Am 02.11.2001 brachte Kewa Temi zur Welt - das erste asiatische Elefantenkalb im Tierpark Berlin. Vater war der Bulle Ankhor. Mittlerweile lebt Temi im Tierpark Hellabrunn in München.
Am 04.03.2003 kamen die damals 8 -und 9 jährigen Kühe, Cynthia und Nova, aus dem Zoo Halle in den Tierpark Berlin um die Gruppe neben Kewa um zwei weitere Kühe im zuchtfähgen Alter zu ergänzen. Planmäßig wurden auch beide schwanger: Novas Baby, ein Bullkalb namens Horas kam am 14.02.2005 auf die Welt, Cynthias Kalb, ein Elefantenmädchen mit Namen Cinta, am 03.04.2005. Und auch Kewa brachte am 08.05.2005, ihr zweites lebendgeborenes Kalb, einen kleinen Bullen zur Welt, der Yoma genannt wurde.
Am 13.12.2008 brachte Kewa ein weibliches Kalb zur Welt, das auf den Namen Thuza getauft wurde.
Am 31.08.2009 gingen Horas, Yoma und Cinta nach Rostov am Don (Russland). Zu diesem Zeitpunkt war Cinta bereits von ihrem Vater Ankhor gedeckt wurden, sodass sie unerwartet am 22.12.2010 ihre erste Tochter Sitara in Rostov am Don zur Welt brachte.
Am 15.03.2010 wurde von Cynthia das Bullkalb Dimas geboren. Dimas verließ Berlin vierjährig im Juni 2014 und reiste nach La Reserva del Castillo de las Guardas, wo er in einer Jungbullengruppe lebte, später mit älteren Circuskühen.
Am 08.05.2012 brachte Nova das Bullkalb Bogor zur Welt und kurz darauf Kewa am 31.05.2012 das weibliche Kalb Pantha.
Der langjährige Zuchtbulle und Vater aller im Tierpark Berlin geborenen asiatischen Elefanten Ankhor verließ Berlin am 12.08.2014 und reiste nach Prag um dort hoffentlich weiteren Nachwuchs zu zeugen. Die Umplatzierung Ankhors war notwendig geworden da seine Tochter Thuza langsam geschlechtsreif wird und vermieden werden soll dass sie, wie 2008 ihre Halbschwester Cinta, von ihrem Vater gedeckt wird. Vor seiner Abreise hat Ankhor noch Kewa gedeckt, sodass 2015 oder 2016 noch einmal Nachwuchs von ihm in Berlin geboren werden wird.
An Stelle von Ankhor traf am 01.10.2014 der Sumatra-Elefantenbulle Valentino aus dem belgischen Pairi Daiza ein. Damit ist - wie auch der Tierpark bekannt gab - die Zucht mit den tierparkeigenen Sumatrakühen Nova und Cynthia als Unterartenzucht geplant, nachdem Valentino im März 2013 seine potentielle Partnerin Annie† verloren hatte.
Die vorgesehene Zuchtgruppe von Sumatra-Elefanten, bestehend aus Valentino, Nova und Cynthia, sowie Novas 2012 im Tierpark geborener Sohn Bogor wurden am 29.09.2015 auf eine etwa 40 Stunden dauernde Reise geschickt, nach der sie im Zoo-Aquarium Madrid in Spanien eintreffen sollen. Nach Zooangaben sind Nova und Cynthia bereits trächtig und haben am neuen Zuchtort jeweils eine Tochter zur Welt gebracht.
In der Nacht zum 01.01.2016 brachte Kewa ihr fünftes lebendes Kalb zur Welt, den Bullen Edgar.
Sukzessive Abgabe aller Elefanten in 2020 und Umbau[]
Der Tierpark Berlin soll in den kommenden Jahrzehnten rundum erneuert und zum Geozoo entwickelt werden. Nachdem bereits erfolgten Umbau des Alfred-Brehm-Hauses soll als nächster Meilenstein die Renovierung und Umgestaltung des bisherigen Dickhäuterhauses zu einer afrikanischen Savannenlandschaft folgen. Im Januar 2020 stellte der Tierpark die entsprechenden Pläne vor. Anstatt unterschiedlicher Dickhäuter wird das neue Haus zukünftig ausschließlich Afrikanischen Elefanten Platz bieten, die Fläche alleine im Haus soll sich für die Tiere auf knapp 3.000 qm nahezu verzehnfachen. Bisher waren etwa zwei Drittel des 1989 eröffneten Dickhäuterhauses für Besucher vorgesehen. Angrenzend an die neue Elefanten-Anlage soll unter anderem eine großzügige Afrika-Savanne für Giraffen, Zebras und Antilopen entstehen. Von den 41,1 Millionen Euro, die der Bau der neuen Afrikalandschaft insgesamt kosten soll, sind 35,4 Millionen Euro allein für den Umbau des Dickhäuterhauses vorgesehen.
Um mit dem Bau beginnen zu können müssen alle derzeitigen Bewohner umquartiert werden. Nachdem die Seekühe und Nashörner schon in 2019 den Tierpark verlassen haben, werden in der ersten Jahreshälfte 2020 auch alle Elefanten den Tierpark Berlin verlassen und in andere Zoos umziehen. Nach planmäßig zwei Jahren Bauzeit sollen dann afrikanische Elefanten in den Tierpark zurückkehren.
Den Anfang machten im Mai 2020 die asiatischen Kühe Louise und Frosja welche in die neue Seniorenresidenz im Zoo Augsburg umgesiedelt wurden [1].
Die wünschenswerte Familienzusammenführung von Pori mit ihrer in Halle lebenden Tochter Tana und deren Kälbern ist nun möglich, da Pori im August des Jahres 2020 dorthin umzog. Am 26.08.2020 verließen die letzten beiden verbliebenen Afrikanischen Elefantenkühe Lilak und Kariba den Tierpark Berlin in Richtung des Opel-Zoo Kronbergs.
Die neue Heimat der asiatischen Matrilinie Kewas mit ihren Töchtern Thuza und Pantha sowie ihrer Freundin Astra ist inzischen kommuniziert. Ursprüngliche Angaben die Kewa-Familie würde zu ihrer ältesten Tochter Temi nach München umziehen, wurde im Zusammenhang mit Temis Trächtigkeit inzwischen dementiert [2]. Stattdessen werden die Elefanten an den Zoo Leipzig abgeben, auch der gut 4-jährige Sohn Edgar wird in Leipzig erwartet.
Am 24.September 2020 haben drei der fünf letzten Elefanten den Tierpark verlassen. Tags drauf auch Astra und Thuza. Nach Fertigstellung des umgebauten Elefantenhauses mit dem neuen Dach wird in 2024/25 eine andere/neue Herde afrikanischer Elefanten erwartet.
Weblinks[]
- Offizielle Seite des Tierparks Berlin
- Die Berliner Tierpark-Elefanten auf zooelefant.de
- Dickhäuterhaus Friedrichsfelde
- Von Berlin nach Madrid: 40 Stunden unterwegs: Elefanten verreisen per Lastwagen, Artikel zur bevorstehenden Abreise der Sumatra-Elefanten aus Berlin auf www.tagesspiegel.de
- Elefant als Lieblingstier
- Bericht zum geplanten Umbau auf www.tierpark-berlin.de.
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