Die Bezeichnung Tsavo-Nationalpark ist eigentlich falsch, da er aus zwei Nationalparks besteht, dem Nationalpark Tsavo-Ost (Tsavo-East) und dem Nationalpark Tsavo-West. Die Grenze zwischen den beiden Nationalparks bildet eine Straße zwischen Nairobi und Mombasa.
Tsavo-East-Nationalpark[]
Der Tsavo-East-Nationalpark ist ein Nationalpark in Kenia, Ostafrika. Er hat eine Fläche von 13 747 Quadratkilometern und ist somit etwas größer als der westliche Teil. Jedoch ist die Landschaft hier wesentlich trockener. Im südlichen Teil gibt es vor allem Gras- und Buschsavannen, im nördlichen Teil gehen diese in Halbwüsten über.
Die Erde im Tsavo-East-Nationalpark hat eine rote Farbe. Das gibt den "Red Elephants" ihre Färbung, da beim Schlammbad Erde an ihnen hängen bleibt.
Im Park findet man außer den Elefanten noch Nashörner, Büffel, Löwen und Leoparden. Weiterhin gibt es noch etwa 60 weitere große Säugetierarten, wie z.B. Giraffen, Zebras und verschiedene Antilopenarten.
In den vergangenen Jahren haben sich die Populationen der Elefanten und Löwen im Tsavo National Park so stark vermehrt, so dass die Tierdichte extrem hoch ist und einige Tiere den Nationalpark verlassen um Futter zu suchen. Häufig beklagen sich die in den angrenzenden Siedlungen lebenden Menschen in Taveta und im Kasigao über wütende Elefanten, die sowohl Felder, Hütten als auch Wasserleitungen außerhalb des Nationalparks zerstören. Zudem wurden immer wieder Überfalle von jungen Löwen auf wasserholende Kinder und Frauen gemeldet.
Seit dem Jahr 2002 ist ein sprunghafter Anstieg der Wilderei mit Fallen zu verzeichnen. Aus diesem Grund patrolliert der Kenya Wildlife Service (KWS) verstärkt an den Parkgrenzen, unterstützt wird die staatliche Organisation hierbei durch ein so genanntes „desnaring“ Team welches vom David Sheldrick Wildlife Trust aufgestellt wurde. David Sheldrick war der erste Chefwildhüter im Tsavo Ost National Park und massgeblich am Aufbau des Parks beteiligt.
Neben dem Aufspüren von Schlingen und Festnehmen von Wilderern bemühen sich sowohl der KWS als auch das „desnaring“ Team um Aufklärung der lokalen Bevölkerung.
Anders als viele andere Wildschutzgebiete gilt speziell der Tsavo Ost als eine für Menschen lebensfeindliche Umgebung und bietet somit eigentlich beste Voraussetzungen für ein großes Rückzugsgebiet für Tiere. Dies ist auch einer der Hauptgründe warum der Tsavo zu einem der größten Nationalparks Ostafrikas wurde.
Tsavo-West-Nationalpark[]
Der Tsavo West National Park ist ein Nationalpark in Kenia, Ostafrika. Er besitzt eine Fläche von über 9.000 km², was ungefähr 30 % der Gesamtfläche aller Parks in Kenia entspricht. Seine Savannen erstrecken sich von der tansanischen Grenze im Süden bis zur Straße zwischen Mombasa und Nairobi im Norden. Diese Straße bildet die gemeinsame Grenze zum Tsavo East National Park.
Die Landschaft des Tsavo West ist insgesamt hügeliger und bergiger als die des größeren Tsavo Ost. Speziell um die Quelle „Mzima Springs“ die Mombasa mit Trinkwasser versorgt, findet man üppiges Grün. In dem kleinen klaren See der Quelle, sind Krokodile und Flusspferde anzutreffen. Ein Unterstand ermöglicht die Beobachtung der Tiere unter Wasser.
In einem so genannten „Rhino sanctuary“ werden in einem umzäunten Gebiet unter dem Schutz des KWS einige der letzten Spitzmaulnashörner der Region gehegt.
Rund um den Tsavo gibt es einige private Schutzgebiete, wie z.B. die Taita Hills, Ngutuni, Kimana und Lumo Nature Sanctuary die das Rückzugs- und Schutzgebiet der Tiere vergrößern.
Tsavo ist weiterhin bekannt für seine Menschenfresser-Löwen, welche während des Eisenbahnbaus 1898 die Bauarbeiter bedrohten. Insgesamt sollen den Löwen mehr als 130 Bahnarbeiter zum Opfer gefallen sein. Diese Geschichte wurde 1996 im Film Der Geist und die Dunkelheit mit Michael Douglas verfilmt.