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Immer wieder werden Elefanten einer Zoohaltung an einen anderen Zoo abgegeben. Verschiedene Gründe können dazu führen, dass es erforderlich erscheint, ein bestimmtes Tier abzugeben und /oder ein anderes aus einer anderen Zoohaltung zu erwerben und in einer Haltung aufzunehmen. Es ist ein eher aufwändiges Verfahren, einen Elefanten für einen Transport vorzubereiten, ihn in die Transporthalterung/-kiste zu bringen und ihn so zu behandeln, dass es zu keiner Katastrophe kommt, bei der das Tier stirbt, oder aber Menschen gefährdet. Heute sollten solche Umplatzierungen kein Problem darstellen. Ausreichend starke Transportbehälter, die Gesundheit nicht schädigende Sedierungen für die Dauer des Transports, gute Fahrzeuge bzw. andere Sondertransportalternativen und das know - how , eine derartige Umplatzierung zu organisieren und durchzuführen, sind heute wichtige Faktoren einer zeitgemäßen Elefantenhaltung.

Gründe für eine Umplatzierung von Elefanten[]

Die Elefantengruppe ist zu sehr angewachsen[]

Sehr oft ist es so, dass sich in einer Elefantenhaltung zu viele Tiere befinden. Das kann geschehen, weil die Nachzucht so erfolgreich war, dass sich die Anzahl der Tiere so vermehrt hat, dass die Anlage nicht groß genug für alle Tiere ist . Es kann auch sein, dass neue Tiere der Haltung zugeführt wurden, dass sich aber zeigt , dass es doch zu viele Tiere für die Haltung sind. Gerade Weibchen, die meist in den Haltungen in der Überzahl vorhanden sind, können auch sehr rivalisieren, was die Zuchterfolge insofern verschlechtert als unterdrückte Tiere oft nicht trächtig werden, weil sie zu sehr gestresst sind. Auch weibliche Tiere können sich so stark verletzen, dass ein Tier zu Grunde geht, wenn z.B. eine Verletzung zu einem Eiterherd unter der Haut führt, dessen Sekret bei der dicken Haut der Elefanten nicht abfließen kann.

Es stellt sich immer die Frage wie viel Platz eine Elefantengruppe mit einer bestimmten Anzahl von Tieren wirklich braucht. In vielen Zoos sind die Anlagen nicht so groß. 2000-3000 m² sind zwar sehr groß , doch man muss auch bedenken, dass die Tiere in der Natur viel größere Distanzen zurücklegen. So ist es bei den meisten Tierhaltungen in zoologischen Gärten. Das Problem bei Zootieren ist vor allem, dass die Anlagen zwar heute meist schon so groß sind, dass die Tiere nicht direkt räumlich beengt leben müssen, dass sie aber oft bei Konflikten mit anderen Tieren nicht gut genug ausweichen können.

Wie viele Elefanten in einer bestimmten Anlage leben können, hängt nicht nur von der Anzahl der Tiere und der Quadratmeteranzahl ab, sondern sehr stark auch von der Gruppenstruktur und davon wie harmonisch die Tiere zusammenleben. Wenn die Gruppen durch Nachzucht anwachsen, ist es immer eine Frage, welche Tiere man am besten abgeben sollte. In vielen Zoos hat man auch die Anlagen erweitert, um die Abgabe von Tieren zu vermeiden. Doch auch großzügige Off -Hand - Haltungen müssen manchmal Tiere abgeben. Männliche Jungtiere müssen, um eine natürliche Gruppenstruktur aufrecht erhalten zu können auf jeden Fall früher oder später an eine andere Haltung abgegeben werden.

Vermeidung von Inzucht bzw. Austausch von Bullen (Arterhaltungs-Zuchtprogramme)[]

Elefanten sind Tiere, die in einem Matriarchat leben. Deshalb sollte man weibliche Nachzuchten, den natürlichen Verhältnissen entsprechend , möglichst nicht von der Mutter trennnen . Wenn sie aber bei der Mutter in der Haltung verbleiben, ist das Problem der Inzucht mit dem Vater gegeben, sofern er sich noch in der selben Haltung befindet und nicht abgegeben wurde, oder schon gestorben ist. Inzucht muss nicht immer ein Problem sein, aber natürlich ist es so, dass es dabei zu nicht lebensfähigen Jungtieren kommen kann . Nach Möglichkeit, sollte man sie deshalb besser vermeiden, sofern es eine Alternative dazu gibt.

Die naheliegendste Möglichkeit ist die Abgabe des Vatertieres in eine andere Haltung. Immer wieder ist es so, dass es in manchen Haltungen keine Bullen, oder aber keine Zuchterfolge gibt. Bullentasch, bevor die Weibchen zu alt werden, ist die beste Strategie auch in Hinblick auf erfolgreiche Arterhaltungszuchtprogramme. Oft kann man empfehlen, Bullen, deren Töchter geschlechtsreif geworden sind, an einen Zoo zu verleihen, in dem die Zuchterfolge ausgeblieben sind . Wenn er die dortigen Weibchen gedeckt hat und seine Töchter in der ursprünglichen Haltungen auch von einem anderen Bullen gedeckt wurden, kann man ihn unter Umständen wieder in den Ursprungszoo rückführen, wo er unter Umständen die älteren Muttertiere, die ihn schon kennen, noch einmal decken kann .

Ein Elefantenbulle, der mit Anfang Zwanzig lernt, eine Transportkiste zu betreten, um dann in eine andere Haltung übergeführt zu werden, wird eine erneute Umplatzierung ein paar Jahre später schon mit weniger Stress ertragen. Gewohnheiten, die man in jungen Jahren erlernt, führen dazu, dass man mit ihnen umzugehen lernt. Das Erlernen Umplatzierungen zu bewältigen, führt dazu, dass solche Umplatzierung in späteren Jahren problemloser werden. Wenn der Bulle auch immer wieder in Haltungen zurückkehren kann, in denen er die Weibchen, das Gehege usw, schon kennt , ist die Stressbelastung trotz einer Umplatzierung minimal.

Auch unter natürlichen Bedingungen verlässt der Bulle nach der Paarung die Weibchenherde. Die Weibchen sind dann trächtig, säugen ihre Jungen. Wenn er dann in der Paarungszeit wieder erscheint, ist durch das Auftreten die Erregung so groß, dass neue Trächtigkeiten entstehen. Dadurch sind durch die Umplatzierungen Zuchterfolge auch noch wahrscheinlicher , vor allem dann, wenn der Bulle die Bedingungen der Haltung schon von früher her kennt.




Austausch von Tieren, die zu vertraut miteinander sind[]

Männliche Elefanten verlassen mit dem Erreichen der Geschlechtsreife die Mutterfamilien, in die sie hineingeboren wurden und in denen sie aufgewachsen sind. Nicht freiwillig, Sie werden von erwachsenen stärkeren Weibchen vertrieben, wenn sie sich ihnen nicht unterwerfen wollen. Dadurch wird unter natürlichen Verhältnissen nicht nur Inzucht vermieden. Die männlichen Tiere paaren sich im späteren Leben meistens mit weiblichen Tieren, die sie nicht von klein auf kannten. Zu große Vertrautheit verhindert wie auch bei den Menschen , dass sexuelles Interesse innerhalb einer Familie unter verwandten Individuen entsteht. Oft genug ist es so, dass Tiere , die in der gleichen Haltung miteinander aufgewachsen sind, verweigern, sich zu verpaaren. In solchen Fällen ist die Umplatzierung auch eine Methode, Tiere , die sich nicht so gut kennen in eine gemeinsame Haltung zu bringen. Für Erhaltungszuchten von Elefanten ist es sehr wichtig, dass die Tiere auch sexuelles Interesse entwickeln, das oft nicht entsteht, wenn sie sich zu gut kennen. Das an sich harmonische Zusammenleben von Elefanten gilt zwar oft als erwünscht, führt aber oft dazu, dass die männlichen Elefanten durch die Vertrautheit mit den Weibchen nicht erfolgreich zeugen.

Probleme in der Gruppenstruktur[]

In den Weibchenherden der zoologischen Gärten kommt es immer wieder auch zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Weibchen, die immer wieder auch dazu führen, dass weibliche Tiere auch verenden. Vielfach befinden sich zu viele Tiere in einer Anlage und die Umplatzierung eines bestimmten Tieres erscheint sinnvoll, um friedlicheres Zusammenleben der übrigen Gruppe zu gewährleisten.

Es kann auch sein, dass weibliche Tiere, die in der Zoohaltung doch sehr oft nicht verwandt sind, ca. gleiches Alter haben, wodurch kein Tier durch höheres Alter den übrigen überlegen ist und die Matriarchinnnenrolle einnimmt. Die Anschaffung eines älteren und dominanten Weibchens kann so eine angespannte Gruppenstruktur entschärfen, da das durch höheres Alter überlegene Tier Streitigkeiten unter den jüngeren Weibchen unterbindet.

Man muss bedenken, dass Weibchen, um erfolgreich gedeckt zu werden auch stressfreies Sozialverhalten brauchen. Während Männchen durch Kampfspiele und die Siege und Niederlagen , die sie dabei erleben, eher sexuelles Verhalten entwickeln, nehmen Weibchen eher auf, wenn sie in einer friedlichen Gruppe leben, in der sie nicht zu sehr unterdrückt werden . In ihrem Körper soll ein Jungtier heranwachsen. Das Weibchen muss deshalb fressen und sollte nicht durch Rangordnungskämpfe ständig gestresst sein. Ein Grund, dass Weibchen nicht aufnehmen sind oft die Konkurrentinnen, die ihnen das Leben schwer machen. Eine Umplatzierung kann dabei auch oft sinnvoll sein und Zuchterfolge bewirken.

Problematisches Verhalten einzelner Elefanten[]

Hat ein Elefant ein zu unverschämtes Verhalten, wodurch er Tierpfleger angreifen und eventuell auch gefährden kann, ist es oft sinnvoll , ihn an einen anderen Zoo abzugeben. Eine andere Haltungsform kann helfen, Menschen zu schützen und oft auch für den Elefanten eine Verbesserung der Lebensqualität bewirken, wenn er z.B. in eine großzügige Off-hand- Haltung in einem wärmeren Land verlegt wird.

Noch gibt es zu wenige "Protected - Contact - Haltungen" , die sicherer sind. Immer wieder werden Tiere abgegeben, um sie in einer "protected -Contact - Haltung" sicherer halten zu können, wenn die Tiere so dominant sind, dass man mit Angriffen rechnen muss.

Umplatzierungen erfolgen oft auch, um den Elefanten vor kranken, rachsüchtigen Menschen zu schützen, die z.B. einen Angriff des Elefanten in der Vergangenheit rächen wollen.

Ein jüngerer Elefant kann durch die Umplatzierung in eine andere Haltung auch durch eine neue Gruppenstruktur, in die er sich erst einfügen muss, ein gefügigeres Verhalten entwickeln, während sich ein älterer Elefant natürlich kaum mehr in seinem Verhalten ändern wird.







Probleme bei der Umplatzierung von Elefanten[]

Transportboxen - Fixierung - Sedierung - Gewöhnung[]

Ausreichend starke Boxen für den Transport von Elefnaten gibt es heute. Auch diese Transportboxen auf ein entsprechendes Fahrzeug zu laden, ist heute meist kein so großes Problem. Generell sollten die Transportboxen so beschaffen sein, dass das Tier darin ausreichend Platz hat und vor allem bei einem längeren Transport keiner zu großen Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.

Für den Elefanten ist es auf jeden Fall besser, wenn er sich in seiner Transportbox ruhig verhält, anstatt, sobald er sie betreten hat, zu versuchen sie mit Körperkraft zu zerstören, um sich zu befreien. Eine Fixierung mittels Ketten oder Seilen, oder aber eine leichte Sedierung, kann unter Umständen helfen , zu verhindern, dass sich der Elefant bei Ausbruchsversuchen verletzt. Viel besser aber ist es, wenn sich der Elefant von selber in der Kiste ruhig verhält und die Dauer des Transportes gelassen abwartet, weil er weiß, dass er nach einer bestimmten Frist herausgelassen wird.

Am besten kann man einen Elefanten dazu motivieren, sich ruhig zu verhalten, wenn er durch Gewöhnung ( z.B. unterstützt durch positive Bestärkung in Form von Leckerbissen) erlernt hat, wie er die unangenehme Situation des vorübergehenden Eingesperrtseins am besten erträgt. Dabei kann man z.B. so vorgehen, dass die Transportkiste schon einige Zeit vor dem geplanten Transport in der Elefantenanlage steht. Wenn die Transportbox offen ist, kann der Elefant sie betreten und er kann auch lernen, dass er sie wieder verlassen kann. Die meisten Elefanten, vor allem die meistens im Protected - Contact gehaltenen Bullen, sind es gewohnt, auf Befehle zu hören und z.B. als Reaktion etwas bestimmtes auszuführen, wie z.B. eine Transportkiste zu betreten. Nach einigen Versuchen kann man bei der Gewöhnung an die Transportkiste auch so weit gehen, die Box auch einmal zu schließen und ein paar Minuten geschlossen zu halten. Wenn man die Zeit des Aufenthalts in der Kiste schließlich vergrößert, lernt der Elefant schrittweise, längere Tarnsportdauer im Falle der geplanten Umplatzierung zu ertragen.

Wie beim Transport aller Tiere , sollte man im Fall eines Transportes eher darauf achten das Zeitintervall des Eingesperrtseins möglichst kurz zu halten. Ist ein Elefant aber gut an Transportboxaufenthalte gewöhnt, kann es auch sein, dass regelmäßige Umplatzierungen, z.B. bei Bullen, die in eine neue Weibchenherde in einem anderen Zoo verlegt werden, auch ganz gut und weitgehend ohne Stressbelastung ertragen werden. Solche Bullen sind für die Arterhaltungszuchtprogramme besonders wertvoll, da die gesamte Umplatzierung für solche an die Situation gewöhnte Tiere viel stressfreier abläuft und mit weniger Komplikationen zu rechnen ist.


Klima und Wetter beim Elefantentransport[]

Je nachdem wie weit ein Elefant transportiert werden soll, ist es auch von Bedeutung, welche Jahreszeit, oder welches Wetter der Elefant dabei zu ertragen hat. Natürlich ist es besser wenn der Tarnsport in einer warmen Jahreszeit stattfindet. Bei fast jedem Transport muss der Elefanten mehrere Stunden in einer Transportkiste verharren. Bei winterlichen Temperaturen ist so eine Umplatzierung dann natürlich sehr unangenehm für den Elefanten. Viel zu sehr wird immer unterschätzt wie sehr die Kälte den Elefanten schaden kann. Man sollte deshalb auf Transporte bei Minusgraden generell verzichten. Wird der Elefant bei winterlichen Temperaturen umplatziert, muss er sich in der Eingewöhnungsphase vorwiegend im Elefantenhaus aufhalten. Ist auch die Freianlage den ganzen Tag nutzbar, ist die Eingewöhnung auch dadurch einfacher, da die Elefanten besser vor einander ausweichen können, was auf jeden Fall den Stress verringert .

Transporte sind deshalb am besten in der warmen Jahreszeit, bzw. im Frühjahr und Herbst durchführbar. Im Hochsommer besteht wieder eine gewisse Belastung durch Hitze. Auch wenn Elefanten Tiere aus warmen Klimazonen sind und sie meistens in den Transportboxen schon vor direkter Sonnenbestrahlung geschützt sind, ist ein Transport doch risikofreier in der Übergangszeit im europäischen Klima.

Die Vorbereitung auf eine Elefantenumplatzierung ist doch etwas aufwändig, wodurch mehrere Menschen dazu erforderlich sind. Deshalb werden Umplatzierungen auch oft trotz ungünstiger Witterungsbedingungen nicht kurzfristig verschoben. So kommt es immer wieder vor, dass Umplatzierungen bei zu kalten oder bei zu warmen Wetter durchgeführt werden. Wenn Elefanten bei einer Umplatzierung versterben, was leider immer wieder vorkommt, kann es sein , dass auch die Witterungsverhältnisse ein Faktor sind, der dafür verantwortlich gemacht werden kann.

Alter und Gesundheitstzustand der Elefanten[]

Umplatzierungen sind oft erforderlich. Junge Bullen müssen einfach eines Tages die Mutterfamilie verlassen , in die sie hineingeboren wurden. Junge Tiere vertragen meist eine Umplatzierung problemloser als ältere Tiere, sofern sie nicht zu jung vom Muttertier getrennt wurden.

Zuchtbullen werden heute öfter verlegt, da sie in der zweijährigen Tragzeit der Kühe in der Haltung gar nicht erforderlich sind. Da Trächtigkeiten bei Elefanten oft synchronisiert auftreten, ist es durchaus vernünftig, so einen Zuchtbullen in dieser Ziet in einen anderen Zoo zu verlegen, wo er andere Kühe decken kann . Ist er dann schon betagter, wird er beim Betreten einer Transportkiste schon wissen, was ihm nun bevorsteht, sicher ist es so, dass er dann auch die Stressbelastung gut verkraften wird, was bei einem Bullen, der zu Zuchtzwecken erst im hohen Alter erstmals verlegt wird, durchaus auch dazu führen kann, dass er durch den ungewohnten Stress kollabiert und stirbt. Es ist wie bei den Menschen : Was man in jungen Jahren gemacht hat, wird man ganz problemlos auch im höheren Alter machen. Während es immer wieder ein Problem darstellen kann, wenn man neues in höheren Lebensabschnitten erstmals macht.

Immer wieder ist es so, dass Elefanten erst im vierten , oder sogar erst im fünften Lebensjahrzehnt in eine neue Haltung verlegt werden. Oft geschieht es, um die Lebensbedingungen der Tiere zu verbessern. Sehr oft aber werden auch alte Tiere, die zu alt für die Zucht geworden sind, einfach abgeschoben, um sie los zu werden. Man will die Anlage mit jüngeren Tieren füllen, weil man sich von derartiger Vorgangsweise Zuchterfolge erhofft. Für die älteren Tiere kann es aber auch sehr gut sein, mit jüngeren Tieren zusammenzuleben. Unterschiedliche Altersstruktur unter Kühen, kann auch helfen, Rangordnungskämpfe zu vermeiden, da durch das unterschiedliche Alter die Überlegenheit bzw. die Unterlegenheit eines bestimmten Tieres klarer zum Ausdruck kommt als bei gleichaltrigen Tieren, die einander oft zu sehr entsprechen, wodurch sie stärker rivalisieren und es auch leichter zu ernsteren Auseinandersetzungen kommen kann .

Oft sind dennoch auch die Umplatzierungen älterer Tiere auch erforderlich, wenn eine besondere Unverträglichkeit zwischen einzelnen Weibchen einer Haltung vorliegt, oder aber bestimmte Weibchen auch ein gestörtes Verhältnis zu den Bullen haben. Oft hemmen rivalisierende Weibchen auch das Eintreten von Trächtigkeiten anderer Tiere, weil durch sie zu viel Stress vorhanden ist.

Natürlich sollte man immer vermeiden, kranke Tiere in neue Haltungen zu verlegen. Der Stress , den die Integration und Eingewöhnung in die neue Haltung verursacht, zusätzlich zu Gesundheitsproblemen, die erst auskuriert werden sollen, sollte man den Tieren nicht zumuten.

Umplatzierungen trächtiger Tiere kommen auf Grund von Besitzansprüchen der Eigentümer der Elefantinnen bzw. der noch nicht geborenen Kälber immer wieder vor, wenn Weibchen  z.B. aus Gründen der Zucht und Verpaarung in einem bestimmten Zoo eingestellt waren und nach erfolgreicher Deckung wieder in den Ursprungszoo rückgeführt werden. Ein trächtiges Tier sollte vor allem Ruhe und Stressfreihait haben und nicht durch den Transport und durch Rangordnungsstreitigkeiten, die sich beim Eingewöhnen in die neue Herde ergeben, belastet werden. Gerade bei jungen erstmals trächtigen  Elefantinnen können sich durchaus durch den Stress auch Gesundheitskomplikationen ergeben, weshalb man von Umplatzierungen in der Trächtigkeit eher abraten sollte

Integration in die Elefantengruppe in der neuen Haltung[]

Viele größere Zoos wollen offenbar ihre Elefantenanlagen mit möglichst vielen Weibchen auffüllen, vergessen dabei aber, dass die weiblichen Elefanten auch oft sehr rivalisieren, wodurch sich  gerade bei jungen Weibchen, die zu Zuchtzwecken in eine neue Haltung überführt werden, oft Probleme ergeben können.

Je nachdem welche Erfahrungen Elefanten mit dem anderen Geschlecht haben, kann es auch bei verschieden geschlechtlichen Elefanten Probleme geben, wenn sich Weibchen , die noch keinen Bullen kennengelernt haben, vor dem männlichen stärkeren Tier zu sehr fürchten. Dass ein junger Bulle von älteren Weibchen in der neuen Haltung sehr dominiert wird, kommt immer wieder vor, aber meistens nimmt das junge Männchen dabei keinen Schaden, sondern wird sich im Gegenteil durch das Konfliktverhalten sogar besser entwickeln.

In neuerer Zeit wird immer wieder ein Muttertier mit einem Jungtier zusammen in eine neue Haltung gebracht, anstatt das Jungtier von der Mutter zu trennen, wodurch die Familienbande nicht zerrissen werden und die Eingewöhnung durch das Zusammenbleiben von Mutter und Jungtier erleichtert wird. Während die Weibchen am besten zeitlebens beim Muttertier verbleiben , sollten Männchen mit dem Erwachsenwerden  doch in eine andere Haltung überstellt werden, da es auch den natürlichen Verhältnissen bei den Elefanten entspricht, dass  männliche Tiere mit dem Erwachsenwerden die Mutterherde verlassen. Aber auch für einen männlichen Jungelefanten ist ein Unterschied, ob er schon als zweijähriger von der Mutter getrennt wird, wenn er abgestillt wird, oder ob er erst mit acht bis zehn Jahren in eine neue Haltung überstellt wird. Bleibt er, den natürlichen Verhältnissen entsperchend, länger , wird er auch die Umplatzierung viel besser verkraften, da er dann für sein weiteres Leben die Mutter nicht mehr braucht und die Integration in die Mutterfamilie nicht so vermissen wird  wie ein noch sehr junger Bulle.


Arterhaltungszuchtprogramme : Künstliche Befruchtungen statt Umplatzierungen ?[]

Auf Grund der zunehmenden Zerstörung natürlicher Lebensräume ist die Elefantenzucht in Gefangenschaft ein wichtiger Teil der Arterhaltung  in der heutigen Zeit bei asiatischen und afrikanischen Elefanten.

Umplatzierungen von Elefanten sind ein aufwändiges Unterfangen, das eine umfangreiche Logistik erfordert. Wenn man aber liest, dass in Zeiten des tiefgefrorenen Elefantenspermas, das man innerhalb kürzester Zeit, angeblich um Inzucht zu vermeiden, aus jedem beliebigen Teil der Welt sehr schnell  und problemlos einfliegen kann, künstliche Inseminationen der Elefantenkühe einen Durchbruch in der Elefantenzucht bewirken werden, muss man doch auch die Probleme sehen, die sich bei künstlichen Befruchtungen ergeben können, um die "revolutionäre Verbesserung", die sie in der Elefantenzucht angeblich bewirken, auch zu relativieren.

Da weibliche Elefanten ( Im Unterschied zu freilebenden Artgenossinnen und auch zu menschlichen Frauen, die, um schwanger zu werden, theoretisch jedes männliche Individuum ihrer Population aufsuchen können.) eingesperrt und oft ohne Zugang zu passenden Männchen leben müssen, sind die Bestrebungen, sie auch mit großen finanziellen Aufwand erfolgreich schwanger machen zu können, grundsätzlich als sehr positiv zu betrachten.

Leider sind die Ergebnisse künstlicher Befruchtungen oft Schwer-und Totgeburten. Schnittgeburten sind im Unterschied zu vielen anderen Tierarten bei Elefanten nicht durchführbar. Schwere Geburten nach künstlichen Befruchtungen haben oft auch Weibchen, die noch nicht zu alt sind , eine Erstgeburt zu haben. (z.B. die Elefantin Porntip in Australien , Geburt 2010 , wie durch ein Wunder überlebte das Jungtier zwar die schwere Geburt, die Trächtigkeit bei der noch nicht zwanzig jährigen Elefantin aber war das Ergebnis einer "artificial insemination".)

Deshalb stellt sich die Frage, ob es nicht  sein könnte, dass durch künstliche Befruchtungen Schwangerschaften bei Elefanten  erzwungen werden, die sich unter natürlichen Bedingungen nicht bei den beiden betreffenden Individuuen ergeben hätten. Möglicherweise verweigern Weibchen Paarungen mit Männchen , die von den Körper-Proportionen her  nicht zu ihnen passen. Möglicherweise sind auch ganz andere Regulationsmechanismen wirksam, die in der Natur Verpaarungen zu vermeiden helfen, deren Resultat Schwergeburten sind.

Da auch die Geburtsgewichte neugeborener Elefanten sehr variieren, ( z.B. Männliche Afrikaner-Bullkälber : Tutume,1999   -- Jumanee,2007), muss man sich auch fragen ob immer jeder Bulle für eine artgleiche Elefantin auch der passende Partner ist.  (Geburtsgewichte von 70 kg und andererseits Geburtsgewichte von 140 kg, gelten sowohl bei Asiaten als auch bei Afrikanern noch als durchaus dem Normbereich entsprechend.)

Die beiden asiatischen Elefantinnen Ratna und Corny , die beide vom verstorbenen Hagenbecker Zuchtbullen Hussein abstammen, wurden vom Zuchtbullen Alexander in Münster nicht erfolgreich gedeckt, obwohl er ein mit Weibchen sehr erfahrenr Zuchtbulle ist, der schon viele Kälber gezeugt hat. Woran es oft wirklich liegt, dass die Zucht nicht klappt, ist nicht immer ganz klar, allerdings werden, um gute Zuchterfolge zu erzielen, vermutlich weiterhin auch die Umplatzierungen in andere Haltungen  das Mittel der Wahl sein, um zueinander passende Elefanten auch einander zuführen zu können..........Die bei Corny im Frühjahr eingetretene Trächtigkeit wird auf die Erweiterung des Geheges zurückgeführt. Den älteren Weibchen auch einmal ausweichen zu können, scheint auch sehr wichtig zu sein, um bei jungen Elefantinnen eine Trächtigkeit erreichen zu können. In der neuen Elefanteanlage ist eine räumliche Trennung der jungen Weibchen von den älteren und vielleicht dominanteren Weibchen möglich, wodurch  die Stressbelastung für die jüngeren Weibchen geringer ist . ( Karl Kock , Elefantenpfleger bei Hagenbeck hat in seinem 1994 erschienenen Elefantenbuch auch sehr anschaulich beschrieben, wie ältere Elefantinnen die Paarung einer anderen Elefantin mit dem Bullen verhindern können, indem sie auch durch körperliche Einflussnahme (z.B. miit dem Rüssel) die Paarung einfach stören.)






Beispiele für Umplatzierungen von Elefanten[]

Positive Beispiele für Umplatzierungen von Elefanten[]

Immer wieder gibt es Umplatzierungen durch die sich das Leben der Tiere sehr verbessert , oft Zuchterfolge möglich werden, Inzucht vermieden wird und andere Zoos zu Elefanten kommen, die in Zoos nachgezüchtet werden. Dadurch kann man sich ersparen andere Elefanten aus warmen Klimazonen zu importieren.

Der 1992 im Zoo von Basel geborene Afrikaner-Bulle Pambo war das einzige überlebende Jungtier seiner Eltern Mahari und Kenny . 1997 kam er in den Zoo von Schönbrunn, wo er sich schon 2001 erfolgreich paarte, was zur Geburt seiner Tochter Mongu  im Jahr 2003 führte. Im Herbst 2009 wurde er wieder umplatziert  und zwar in den Zoo von Cabarceno Spanien. Knapp zwei Jahre später wurde dort sein nächstes Kalb  geboren. Im Mai 2012 wurde ein drittes Jungtier geboren. Sein Gesundheitszustand im warmen spanischen Klima verbesserte sich. Nach drei Jahen in Cabarceno wurde er schließlich im Jahr 2012 in den Zoo von Valencia  (Spanien) verlegt, wo sechs noch sehr junge Weibchen für die Arterhaltungszucht der afrikanischen Elefanten allmählich ins fortpflanzungsfähige Alter kommen. In Europa ist die Erhaltungszucht afrikanischer Elefanten am besten im warmen Spanien möglich und natürlich auch viel billiger als in kälteren nördlicheren Ländern. (Da Pambo leider unerwartet einer Kolik erlag, musste schließlich ein anderer Bulle nach Valencia geholt werden. )

Auch die Elefantinnen Zambi und Gustl kamen aus  Deutschland in den Zoo von Cabarceno, wo sie sich erfolgreich fortgepflanzt haben. Als Problemelefantinnen wurden sie quasi ins "Ausland abgeschoben" , wodurch sich ihre Lebenssituation allerdings zum Glück sehr verbessert hat. Auch wenn Gustl vorzeitig verstorben ist (durch Agressionsverhalten miteinander unverwandter Kühe) und ihre Lebenserwartung somit kürzer war, hat sich ihre Lebensqualität durch die Umplatzierung dennoch sehr verbessert.

Der Asiaten-Bulle Nikolai ist auch ein junger Bulle, der gewohnt ist, immer wieder für einige Jahre umplatziert zu werden, wodurch sich Zuchterfolge ergeben. Dadurch, dass die Trächtigkeiten der Elefanten sehr lange dauern, kann dieser Bulle nach einiger Zeit mit erfolgreichen Zeugungen in  Amsterdam auch wieder nach Hannover umplatziert  werden,      wodurch er zwei Zoos hat, in denen er abwechselnd lebt. Die Umplatzierungen werden so zur Routine, die durch die Gewohnheit keinen zu großen Stress mehr hervorrufen. Durch die längeren Trennungen gibt es bei neuerlicher Ankunft des Bullen in einem der beiden Zoos freudige Erregung, wodurch Zeugungen auch wahrscheinlicher werden. ( .......deshalb wahrscheinlich eine Methode, die in Zukunft noch häufiger Anwendung finden wird.)

Für den Juni 2013 ist es geplant, die Erfurter Elefantinnen Csami und Seronga an den französischen Zoo in Sigeon abzugeben und stattdessen die beiden Nachzuchten dieses französischen Zoos nach Erfurt zu bringen. Der Zuchtbulle N'Dume aus Sigeon, der  auch der Vater der jungen Nachzuchten Akili und Chupa ist, könnte die Kühe Csami und Seronga noch decken, bevor sie für eine Erstgeburt zu alt werden. Akli und Chupa können später von einem anderen Bullen in Erfurt gedeckt werden. (Vielleicht von einer jungen männlichen Nachzucht aus Cabarceno, die man ohnehin aus der Geburtsherde ausgliedern sollte.) Inzucht in Sigeon kann vermieden werden.

Die Elefanten in Halle Bibi , Tana und Mafuta kannten sich schon sehr lange , da sie vorher auch schon in Berlin zusammenlebten. Bibi wurde außerdem zusammen mit ihrer Tochter Panya umplatziert. Dadurch lebt in Halle eine Weibchengruppe, die Tiere aufweist, die miteinander vertraut sind, was auch ein sehr positiver Faktor in Hinblick auf Zuchterfolge durch friedliches Zusammenleben der Weibchen ist. Die Elefantenhaltung im Bergzoo Halle hat auch den großen Vorteil, dass vermutlich durch die Lage des Zoos in der Nähe des Reilsberges ein gewisser Schutz vor Wind besteht. Dadurch entstehen im Sommer höhere Temperaturen, die die Tiere brauchen , um gesund zu bleiben. Forschungen zur Heterothermie bei afrikanischen Elefanten beweisen, dass es vor allem für die afrikanischen Elefanten sehr wichtig ist, ihre Körpertemperatur ausreichend zu erhöhen, nachdem eine nächtliche Abkühlung erfolgte. Nach der ersten Elefantengeburt 2013 (nach der das Jungtier leider starb), wird es 2015 und 2016 zwei weitere Geburten in diesem Zoo geben, was den guten Gesundheitszustand der Tiere in dieser Haltung beweist. (Viele Afrikaner in Europa erkranken leider sehr früh und haben verkürzte Lebenserwartung.)

Der Afrikanerbulle Kibo , der sehr lange im Boras Zoo im kalten Schweden gelebt hat, wurde im Herbst 2013 nach Spanien in den Bioparc Valencia abgegeben. Dort leben sechs sehr junge Kühe. Angesichts seiner Erfahrung (vier lebende Kälber bis 2013 ! ... eine absolute Ausnahme bei den Afrikanern in so kaltem Klima und seinen bereits 37 Jahren),  kann man damit rechnen, dass es nun iin Valencia zu erfolgreichen Nachzuchten kommen wird, was bei afrikanischen Elefantenn leider noch immer eher die Ausnahme als die Regel ist.

Immer wieder gibt es auch Beispiele dafür, dass Umplatzierungen von Elefanten sehr positive Folgen haben, weil sich die Gruppenstruktur verändert. Nicht Zuchtperspektiven oder -erfolge, sondern ganz andere Faktoren verbessern die Lage der Tiere oft erheblich. Ein Beispiel dafür war die Umplatzierung der Elefantin Lilak in den Tierpark Berlin 1996. Dort kam es dazu, dass sie sich mit der jungen Kuh Sabah verbündete, die damals einen sehr schlechten Sozialstatus innerhalb der Tierparkherde hatte, weil die ältere Kuh Dashi mit der jungen Bibi sehr gegen sie agierte.Sabah wurde so zur Verbündeten der neuen Leitkuh, wodurch sich ihre Lage verbesserte. Als Sabah 2010 starb, hatte auch ihre verwaiste Tochter Kariba durch die ältere Kuh eine  Sozialpartnerin. Oft scheinen Bündnisse älterer Kühe mit jüngeren zustande zu kommen, weil solche Tiere durchden den Altersunterschied keine Konkurrentinnen  sind. Ein Aspekt, den man bei Umplatzierungen auch bedenken sollte.


Negative Beispiele für Umplatzierungen von Elefanten[]

Oft werden Elefanten, die in erfolgreichen Zuchtgruppen geboren wurden, in Haltungen abgegeben, in denen keine Zuchtmöglichkeit besteht. Oft genug geschieht es auch, dass Zoonachzuchten in Einzelhaltungen kommen, um die  Gehege neu zu besetzen, die durch das Ableben der vorherigen Elefanten leerstehen. Trächtige Elefantinnen werden oft abgegeben, weil dadurch finanzieller Gewinn möglich ist, oder es in Verträgen vor dem Eintreten der Trächtigkeit vereinbart wurde. Häufig werden auch ältere Weibchen umplatziert, die für die Zucht schon zu alt sind, wodurch sie oft aus einer Gruppe mit Tieren verschiedenster Altersgruppen, in denen viele soziale Interaktionen möglich waren, in Haltungen kommen, in denen nur andere ältere Weibchen leben, die oft auch miteinander rivalisieren, da keine andere Form des Sozialverhaltens unter den Weibchen durch das Fehlen von Männchen und Jungtieren  möglich ist.

Horas der junge Bulle , der in der asiatischen Elefantenherde des Berliner Tierparks geboren wurde, wurde mit zwei Halbgeschwistern abgegeben. Da man vermutlich auf die Dauer in der neuen Haltung keine zwei Bullen halten wollte, wurde Horas in Einzelhaltung nach Kiew abgegeben. Ein leerstehendes Gehege wurde mit einem einsamen Einzeltier besetzt , um das Unterhaltungsbedürfnis der Zoobesucher zu befriedigen. Die sozialen Bedürfnisse der Tiere bleiben unberücksichtigt. In einem anderen Zoo in der Ukraine (Odessa) lebt die ebenfalls asiatische Elefantin Vendi ebenfalls in Einzelhaltung, nachdem ihr ihre eigenen drei Jungtiere früh weggenommen wurden und der Bulle der Haltung auch verstorben ist. ( ...in einem weiteren Zoo der Ukraine lebt Vendis Tochter Tendi mit einem Bullen, da man sich dort noch zwei Elefanten leistet.). Eine Vergesellschaftung der beiden einsamen Elefanten in der Ukraine unterbleibt, damit keiner der drei Zoos ohne Elefanten ist und fragwürdige Zur Schau Stellung einsamer Tiere stattfindet. Im kalten ukrainischen Winter wird Horas, wie auch andere Elefanten, die in dieses unwirtliche Klima "verbannt"  wurden,  vermutlich auch noch Wodka zu trinken bekommen, um die Kälte in der neuen Haltung auch zu ertragen.

Die junge Afrikaner-Kuh Duna aus Cabarceno wurde als Jungtier abgegeben und muss heute im kalten Rhenen leben. Wenn auch ein potentieller Zuchtpartner ( Tooth ) vorhanden ist, ist es fraglich, ob es in der Haltung in diesem kalten Land Zuchterfolge geben wird. Mit über 20 Jahren ist Tooth alt genug, sodass die 1996 geborene Duna längst ein Kalb haben sollte. Auch wenn künstliche Befruchtungen in Rhenen geplant werden, bleibt das generelle Problem der Afrikanerhaltung in einem zu kalten Land bestehen.

Die Töchter der Zuchtkühe Warda und Bahati aus Ramat Ghan, Wered , Vivi und Josepha wurden an Haltungen abgegeben  in denen keine Zuchtmöglichkeit für die weiblichen Tiere im besten Zuchtalter besteht. Die alte Asiatin Warda, die  man oft als Beispiel für die "produktivste Zuchtkuh in einer Elefantenhaltung" anführt, muss heute mit anderen Weibchen (La Petite und La Belle) zusammenleben, bzw. von diesen sogar abgesondert werden, da es zu Rivalitäten kommt. Mit ihren eigenen Töchtern würde es dagegen vermutlich ein friedliches Zuasammenleben geben. Das Inzuchtproblem, das zur Abgabe von Wered und Vivi führte, wird es vermutlich auch bald mit der jungen La Belle geben, da La Petite 2013,   trotz des hohen Alters von Motek, auch wieder trächtig ist. La Belle hat mittlerweilen (2013) ein Inzuchtkalb Latangi geboren, das im Unterschied zu den Frühren Inzuchtkälbern von Motek sogar überlebt hat.

Immer wieder werden Elefantinnen auch von der einzigen Tochter, die sie geboren haben, getrennt. Beispiele dafür sind die asiatische Elefantin Vendi aus der Ukraine, die von ihrer Tochter Tendi getrennt wurde als diese erst ca. zwei Jahre alt war. Auch Saida aus Leipzig wurde von ihrer Tochter Salvana getrennt. Auch bei den Afrikanern gibt es das leider oft. Die alte Kuh Katrina aus Amneville  (Frankreich) wurde auch von ihrer Tochter Tammi getrennt, die heute im Howletts Zoo lebt. Auch Pori aus Berlin wurde von ihrer einzigen Tochter Tana aus Gründen der Inzuchtvermeidung getrennt.

Im Frühjahr 2015 ist die Umplatzierung der trächtigen Wuppertaler Elefantenkuh Punda und ihrer drei bisherigen Kälber   in die Niederlande Safaripark Beekse Bergen gaplant. Obwohl die Errichtung einer neuen Elefantenanlage  , die auch ein großes beheiztes Innengehege besitzt, vorgesehen ist, gibt es mehrere Gründe, warum man an dieser Umplatzierung begründete Kritik üben kann. In Beekse Bergen sind viele erwachsene Elefanten in den letzten Jahren verstorben. Gründe dafür waren unveröffentlicht bzw. Unfälle , zum Teil die Folge von Aggressionsverhalten innerhalb der Gruppe und zuletzt (2014) die Folge von Tuberkuloseerkrankungen. Nachdem zwei Weibchen 2014 wegen Tuberkulose ihr Leben verloren haben, werden sofort neue und sogar sehr junge bzw. ungeborene Tiere in die selbe Haltung gebracht. Das Klima in einem so nördlichen Land Europas wie den Niederlanden ermöglicht nur sehr begrenzt die Haltung der afrikanischen Elefanten im Freien (Windstille so wie Wuppertal durch die die Anlage unschließenden Bäume , durch die sich im Sommer höhere Temperaturen im Freien ergeben, fehlen). Die junge Elefantenkuh Bongi ist mit ca. zehn Jahren am Beginn der potentiellen Zuchtfähigkeit. In Beekse Bergen aber lebt der Bulle Calimero , der der größte Bulle Europas ist. Wenn Bongi trächtig werden sollte, muss sie, möglicherweise bei einer sehr frühen Erstträchtigkeit, das Jungtier eines so großen Bullen austragen, dass das Risiko für sie und das Ungeborene als groß betrachtet werden muss. Calimero hat bis heute keine lebenden Nachkommen, weil zwei Kühe Totgeburten bzw. Frühgeburten nach duch in zustande gekommenen Trächtigkeiten erlitten hatten. Man muss sich fragen, ob ein so großer Bulle geeignet ist, Erstträchtigkeiten zu bewirken. 

Da Wuppertal offenbar einige Elefanten aus Platzgründen abgeben muss, ist es schon verständlich, dass die Wahl auf Punda und ihre Familie fiel. Da Ihre Tochter Bongi etwas älter ist als die Tochter der Leitkuh Sabie kamm es zu Aggressionen innerhalb der Gruppe, da Bongi im Alter über Tika steht und deshalb eine nicht eindeutige Rangpositionssituation besteht. Leider fiel die Wahl des neuen Zoos  nicht auf einen anderen Zoo z.B. einen in einem Land mit wärmeren Klima und großen  oft sehr unbesetzten Anlagen, die es durchaus gäbe. ( z.B. Planete Sauvage (in der Küstennähe in Frankreich, Seeklima)  oder Fuerteventura (Spanien, Kanarische Inseln)).

Der afrikanische Elefantenbulle Tutume aus dem Tierpark Berlin, der nach einer Umplatzierung von Osnabrück nach Kanada kam, lebt mit einer für die Zucht zu alten Elefantin und ist deshalb, abgesehen von eventuellen Plänen hinsichtlich artifizeller Inseminationen , für die Arterhaltungszucht nicht verfügbar. Im Pittsburgh Zoo lebt z.B. die ebenfalls 1999 geborene Elefantin Victoria , die noch kälberlos ist und als potentiellen Zuchtpartner nur den kleinen Dresdener Bullen Thabo-Umasai in der gleichen Haltung hat. Dieser ist eventuell für ihre Schwestern Zuri und Angelina ein geeigneter Partner, nicht unbedingt aber für sie selbst. Der Zoo Pittsburgh ist zwar an Zusammenarbeit mit dem Leibnitz Institut für Wildtierforschung in Hinblick auf artifizielle Inseminationen sehr interessiert. Allerdings wurden auch in diesem Zoo bislang keine Kälber nach artifizieller Insemination geboren. Dass  Tutume und Thabo Umasai in den richtigen Zoo umplatziert wurden, um  die Art der afrikanischen Elefanten zu erhalten, ist sicher nicht der Fall.


Umplatzierungen, die unterbleiben, obwohl sie längst sinnvoll wären[]

Immer wieder stehen Elefantenweibchen zu lange alleine in Haltungen ohne passenden Bullen, sodass keine Trächtigkeit zustande kommt solange die Tiere noch recht jung sind und weniger mit Komplikationen zu rechnen ist. Sind Elefantenweibchen schon fast zwanzig oder älter, sind sie oft selber auch dominanter und lassen sich nicht mehr von jedem Bullen decken, der ihnen nicht auch sympathisch ist.

In anderen Haltungen treten  die Schwangerschaften oft zu rasch hintereinander ein, sodass das Geburtsintervall oft kürzer als vier Jahre ist, was den natürlichen Verhältnissen entsprechen würde.

Die Elefantinnen in Sabie und Punda, die in Wuppertal schon Anfang 2011 ihre letzten Kälber geworfen haben, erwarten im Jahr 2013 schon wieder Nachwuchs, während die beiden jungen Weibchen Maya und  Rosy aus Basel, die beide bald zwanzig Jahre alt werden, vom etwas jüngeren Bullen Yoga bis jetzt noch nicht erfolgreich gedeckt wurden. Möglicherweise ist er zu vertraut mit ihnen, oder aber er schafft es einfach nicht, weil er auch etwas jünger ist. Den erfolgreichen Zuchtbullen Tusker aus Wuppertal  für einige Zeit in Basel einzustellen , wäre sicher eine sinnvolle Umplatzierung.   Natürlich ist eine Umplatzierung immer auch ein gewisses Risiko für die Tiere, andererseits sind die Haltungsbedingungen in Basel nicht so schlecht. Die Afrikanerin Ruaha hat in diesem Zoo doch eine sehr hohe Lebenserwartung erreicht, die fast den natürlichen Verhältnissen entspricht. Außerdem wäre eine Umplatzierung auch sinnvoll, um zu verhindern, dass es zu Inzuchtkälbern von Tusker mit seinen beiden heranwachsenden Töchtern Bongi und Tika kommt. Schon etwas früher hätte man Tusker auch in das Wuppertal benachbarte Duisburg verleihen  können, wo die Elefantenzucht bei den heute (2013) dreiundzwanzig Jahre alten weiblichen Tieren nicht geklappt hat.

Es ist geplant, im Sommer 2013 die junge Elefantin Kariba aus Berlin nach Kronberg zu verlegen, wenn dort die Elefantenanlage fertiggestellt sein wird. Der junge Kando wird wahrscheinlich auch bald Berlin verlassen, da eine Umplatzierung junger Bullen immer sinnvoll ist. Der erfolgreiche Zuchtbulle Tembo lebt dann in Berlin mit den alten Weibchen Dashi und Lilak  und mit Pori, die vielleicht noch einmal trächtig werden könnte. Die jungen Kühe Saiwa und Etosha aus Duisburg sind für eine erste Trächtigkeit schon fast zu alt, da der junge Bulle Shaka sie noch nicht erfolgreich gedeckt hat. Vielleicht könnte man die beiden Duisburger Kühe in der Bullenanlage von Berlin einige Zeit lang unterbringen, um ihnen zu ermöglichen, dass sie vielleicht von Tembo doch noch gedeckt werden, bevor sie wirklich zu alt für eine erste Trächtigkeit sind.

Die beiden Halbgeschwister Matibi und Tutume sind beide in Berlin geboren und leben heute beide in Osnabrück, um Inzucht zu vermeiden, wäre es sicher auch sinnvoll,  sie in verschiedenen Haltungen unterzubringen. Sie sind beide noch jung. Durch Abwarten aber löst sich das Problem nicht von alleine . Tutume wäre möglicherweise ein passender Partner für die junge Afrikanerkuh Mongu in Schönbrunn, könnte dort vielleicht auch die ältere Numbi später einmal noch decken. ....................2013 : Matibi wurde Anfang 2013 in eine Haltung in Frankreich mit zwei potentiellen Paarungspartnern umplatziert. Tutume soll nach einer Zeit in Hodenhagen nach Kanada abgegeben werden. Man kann allerdings nur im Fall von Matibi diese Umplatzierung in Hinblick auf mögliche Zuchtchancen als positiv bewerten, da die Wahrscheinlichkeit, dass sich Tutume als Afrikanerbulle in einem kalten Land wie Kanada erfolgreich fortpflanzen wird, doch sehr gering ist. In Kanada war die Zucht von Afrianischen Elefanten auch in der Vergangenheit nicht erfolgreich. Besser wäre es, in so kalten Ländern , Asiaten zu halten, die klimatisch etwas toleranter zu sein scheinen.

Immer wieder gibt es Elefantinnen, deren Jungtiere alle sterben. Oft wäre ein Tausch des Bullen sinnvoll. Panang aus München sind die Kälber aus den Verpaarungen mit Gajendra alle verstorben. Ihr Voll- Bruder Upali dagegen hat durchaus lebensfähige Kälber gezeugt. Einen anderen Bullen nach München zu bringen, wäre sicher auch sinnvoll. Da Gajendra auf Grund der Umbauarbeiten des Münchner Elefantendaches nach seiner Unterbringung in Leipzig 2013 in Hamburg die Elefantenherde von Hagenbeck bereichert, wäre das Zugesellen  eines ganz anderen Bullen zur Münchner Herde  sicher eine gute Idee, zumal auch Mangala als nun auch schon zwanzigjährige Elefantin eine Chance zur Fortpflanzung erhalten könnte. Sie war mit Gajendra anscheinend zu vertraut, da sie von klein auf immer zusammen waren, sodass es zwischen den beiden zu keiner Paarung und Fortpflanzung gekommen ist. Die junge Asiatin Maharani aus Calgari hat von ihrem Partner dem riesigen  Spike, er ist einer der größten Asiaten-Bullen der USA , auch drei Kälber geboren, die nicht überlebten. Ein Bullentausch wäre auch hier schon früher dringend anzuraten gewesen.

Immer wieder leben Elefanten in Haltungen zusammen, die sich gar nicht mögen. Oft sind es alte Weibchen, die sehr mütterlich sind, sich um die kleinsten kümmern und deshalb den Bullen, der möglicherweie in der gleichen Haltung aufgewachsen ist, nicht akzeptieren. Denn natürlichen Verhältnissen würde es entsprechen, dass die alten Weibchen so einen Bullen vertreiben. In Zoohaltungen ist das nicht möglich. Irgendwann ist der Bulle dann stärker als das alte Weibchen. Dann kann es zur Katastrophe kommen. Der Bulle Yossi z.B. hat das alte Weibchen Atari z.B. getötet, da sie ihn nicht akzeptierte. Das Problem ist oft, dass alte dominante Weibchen den Bullen von klein auf kennen und nicht akzeptieren können, dass er schließlich stärker ist als sie.

Die Berliner Elefantin Dashi ist seit langer Zeit im Tierpark Berlin. Ende der achtziger Jahre hat sie dort vier Jungtiere zugesellt bekommen. Den Bullen unter ihnen Tembo hat sie schließlich aus der Gruppe fort haben wollen, wie es in der Natur auch vorgesehen wäre. Auch heute noch mögen sich die beiden nicht. Meistens befindet sich Dashi im Teil der Anlage, in der der Bulle gerade nicht ist. Sie hält also Abstand. Warum also keine Umplatzierung?  Einerseits ist Dashi seit ewigen Zeiten in Berlin und die Berliner wollen so ein prominentes Zootier nicht missen. Andererseits haben solche ältere dominante Weibchen oft eine besondere Beziehung zu verschiedenen Jungtieren, die sie auch beschützen und sich um sie kümmern. Würde man sie in eine andere Haltung ohne Bullen verlegen, wären dort vermutlich keine Jungen und deshalb wären die Bedingugen für so eine Elefantin dann auch schlechter . So wird Dashi vermutlich in Berlin bleiben und sich weiterhin mit dem Bullen arrangieren müssen.   

Umplatzierungen, deren Folgen nicht vorhersehbar waren[]

Umplatzierungen haben generell immer wieder auch die Folge, dass es zum Tod von Tieren kommt. Auch wenn der Grund für die Umplatzierung durchaus sinnvoll und die Aussicht auf eine Verbesserung der Lebenssituation der Tiere bestanden hat, können unvorhergesehene Dinge dazu führen, das die umplatzierten Elefanten oft vorzeitig versterben. Häufig ist das Grundproblem, dass man verschiedene Aspekte nicht bedacht hat und gegen ihr Eintreten rechtzeitig Vorkehrungen getroffen hat.

Immer wieder versterben Elefanten nach Umplatzierungen, weil sie sich in der neuen Situation vor einem neuen Artgenossen fürchten. Beim Elefantentausch von Erfurt und Sigeon , der an sich durchaus sinnvoll war, wurden die Erfurter Elefantinnen mit einem Bullen konfrontiert, obwohl sie vorher so eine Erfahrung nicht gemacht hatten. Immer wieder kann so etwas für einzelne Tiere zu viel sein, wenn das Aneinander - Gewöhnen neuer Tiere zu belastend ist. Wie auch Seronga ist auch Samy im Juli 2014 verstorben, nachdem ihr eine neue ältere und somit dominantere Gefährtin (In diesem Fall ein Weibchen) zugesellt wurde. Auch in der Vergangenheit gab es Fälle von Elefantinnen, die an Herzversagen verstarben, weil sie sich vor dem Bullen fürchteten, der in die Haltung gekommen war. Diese Weibchen hatten oft in jungen Jahren einfach nicht die Möglichkeit, sich an das Verhalten der Bullen zu gewöhnen.

In einer ungewohnten Umgebung kann eine auftretende Krankheit schlimmere Folgen haben als in einer gewohnten Umgebung. Durch den Stress der Umplatzierung und der neuen Erlebnisse , kann die körpereigene Abwehr geschwächt sein. Bei Elefanten kann der Tod oft sehr rasch eintreten, wenn sie durch Schwächung nicht mehr rechtzeitig auf die Beine kommen. Die Todesfälle von Pambo in Valencia und auch von Akili in Erfurt, kurz nach erfolgten Umplatzierungen sind Fälle, bei denen Elefanten eine auftretende Krankheit nicht bewältigt haben. Sicher war in beiden Fällen die Umplatzierung auch ein Grund dafür, dass die Tiere nicht widerstandsfähiger waren.

Aggressionen unter miteinander nicht verwandten Tieren gibt es immer . Bei Umplatzierungen ist es so, dass die Tiere sich erst in die neue Gruppe integrieren müssen. Gerade, wenn die Tiere Stoßzähne haben, können sie sich damit auch sehr leicht so verletzen, dass eine Todesfolge eintritt. Wenn erwachsene Elefanten umplatziert werden, können vor allem bei erwachsenen Weibchen Aggressionen auch nach vielen Jahren auftreten und zu Verletzungen mit Todesfolge führen. Die Rivalität wird oft nicht bemerkt und als nicht so schlimm empfunden, dass man die Weibchen trennt. Der Konflikt aber besteht trotzdem und kann schließlich Aggressionen auslösen, die keine direkte aber doch eine verspätete Folge einer Umplatzierungs sind.

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