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In vielen Zoos wird mit künstlichen Befruchtungen zu lange gewartet, bis die weiblichen Tiere zu alt sind .Der gleichaltrige oder auch etwas jüngere Bulle entwickelt sich langsamer (auch in der Natur hätte er keine Chance, gleichaltrige Weibchen erfolgreich zu decken.). Auch wenn er sich gut weiterentwickelt, werden auch die weiblichen Tiere dominanter , wenn sie älter werden und machen den Entwicklungsschritt, eine Paarung auch zu dulden oft einfach nicht mehr. Die Tiere mit ca. 20 Jahren künstlich zu befruchten, wie es in Bewdley geschah, ist die richtige Entscheidung gewesen.
 
In vielen Zoos wird mit künstlichen Befruchtungen zu lange gewartet, bis die weiblichen Tiere zu alt sind .Der gleichaltrige oder auch etwas jüngere Bulle entwickelt sich langsamer (auch in der Natur hätte er keine Chance, gleichaltrige Weibchen erfolgreich zu decken.). Auch wenn er sich gut weiterentwickelt, werden auch die weiblichen Tiere dominanter , wenn sie älter werden und machen den Entwicklungsschritt, eine Paarung auch zu dulden oft einfach nicht mehr. Die Tiere mit ca. 20 Jahren künstlich zu befruchten, wie es in Bewdley geschah, ist die richtige Entscheidung gewesen.
   
Aüßerdem wurde mit den weiblichen Tieren in Bewdley viel gearbeitet, wodurch sie den Kontakt mit Menschen, die sie anfassen besser dulden. Solche Tiere kann man dann natürlich viel besser künstlich befruchten als solche, die sehr dominant sind. Leider haben solche "braven" Tiere oft eher männlichen Nachwuchs. Die Jungtiere , die durch künstliche Inseminationen entstehen, sind überwiegend männlich (ca. zu zwei Drittel). Dominatere Weibchen lassen sich von einem Menschen oft gar nicht anfassen, geschweige denn befruchten. ( Eine Ausnahme war die Schönbrunner Leitkuh [[Tonga (Schönbrunn)|Tonga]], die als ehemalige Zirkuselefantin natürlich den Kontakt mit Menschen, die sie anfassen duldete. Als Leittier hat sie deshalb natürlich weiblichen Nachwuchs, weil sie sich so ihre eigene Herde aufbaut.)
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Aüßerdem wurde mit den weiblichen Tieren in Bewdley viel gearbeitet, wodurch sie den Kontakt mit Menschen, die sie anfassen besser dulden. Solche Tiere kann man dann natürlich viel besser künstlich befruchten als solche, die sehr dominant sind. Leider haben solche "braven" Tiere oft eher männlichen Nachwuchs. Die Jungtiere , die durch künstliche Inseminationen entstehen, sind überwiegend männlich (ca. zu zwei Drittel). Dominatere Weibchen lassen sich von einem Menschen oft gar nicht anfassen, geschweige denn befruchten. ( Eine Ausnahme war die Schönbrunner Leitkuh [[Tonga (Wien)|Tonga]], die als ehemalige Zirkuselefantin natürlich den Kontakt mit Menschen, die sie anfassen duldete. Als Leittier hat sie deshalb natürlich weiblichen Nachwuchs, weil sie sich so ihre eigene Herde aufbaut.)
   
 
Man wird sehen wie sich die Arterhaltungszucht in Bewdley weiterentwickelt, möglicher weise kann eine weitere Befruchtung auch in dieser Elefantenhaltung zu einem weiblichen Jungtier führen, wodurch eine natürlich gewachsene Elefantenherde entstehen könnte in der es weniger Rangordnungsstreitigkeiten gibt, weil die Tiere miteinander aufgewachsen sind und von vornherein in ihre Rangposition hineinwachsen.
 
Man wird sehen wie sich die Arterhaltungszucht in Bewdley weiterentwickelt, möglicher weise kann eine weitere Befruchtung auch in dieser Elefantenhaltung zu einem weiblichen Jungtier führen, wodurch eine natürlich gewachsene Elefantenherde entstehen könnte in der es weniger Rangordnungsstreitigkeiten gibt, weil die Tiere miteinander aufgewachsen sind und von vornherein in ihre Rangposition hineinwachsen.

Version vom 9. Juni 2018, 17:18 Uhr

Elefantenhaltung in Bewdley

Im West Midland Safari Park in Bewdley steht den Elefanten eine sehr großzügige Anlage von 5 Hektar zur Verfügung. Diese großzügigen Bedingungen sind für die Elefanten sicher sehr wertvoll. Viele Zoos haben auch heute noch sehr kleine Anlagen, in denen die Elefanten erkranken, weil sie auch zu hartem Boden stehen müssen und ihnen die natürliche Bewegungsmöglichkeit fehlt.  Ein Grund für  zu kleine Anlagen ist sehr oft die Lage der Zoos inmitten großer menschlicher Ballungsräume. (Bei Elefanten natürlich ein größeres Problem als bei kleineren Arten. ). Die Elefantenhaltung in Bewdley begann im Jahr 1998. Bis heute (2014) ist in dieser Haltung noch kein Tier verstorben, was man auch als Qualitätskriterium bezeichnen kann.

Viele Kilometer, oft in einer Nacht zurückzulegen, um neue reichhaltigere Nahrungsplätze aufzusuchen ist ein Teil des natürlichen Elefantenverhaltens, das diese Tiere auch ausleben müssen, um gesund zu bleiben und auch körperlich ausgelastet zu sein. 

Im West Midland Safri Park wird anscheinend auch viel mit den Tieren gearbeitet. So wurde mit den weiblichen Tieren musiziert, gemalt und Fußball gespielt, um ihnen Abwechslung zu bieten. Der gutmütigere Bulle Jack wurde zu Zeiten seiner Anwesenheit in Bewdley zum Ziehen schwerer Lasten eingesetzt. Der dominantere Tooth hatte auch anscheinend näheren Kontakt zu Zoobesuchern, bis er aus Übermut ein Auto beschädigte.

Da es in Bewdley  eine Elefantenhaltung im  "free contact" gibt, ist die Bullenhaltung mit dem Heranwachsen der männlichen Tiere natürlich problematisch. 2007 und 2011 wurden die beiden Bullen deshalb abgegeben. Die Haltung im "protected contact" kann bei dem Vorhandensein einer so großzügigen Anlage möglicherweise in der Zukunft realisiert werden. Inzwischen hat sich der Zoo um das Erreichen von Zuchterfolgen bei den weiblichen Tieren bemüht, was angesichts der wenigen Zuchterfolge bei afrikanischen Elefanten in Europa besonders lobenswert ist.

Elefanten in Bewdley

1998 kamen die vier Elefanten Latabe, Five, Jack und Tooth aus Südafrika nach Bewdley. Sie wurden alle um 1992 herum geboren, kamen also ca. siebenjährig nach Europa. Vorher wurden sie in einem afrikanischen Tierwaisenhaus aufgezogen. Anstatt in eine der vielen "Farm-ähnlichen" Großtierhaltungen zu kommen, die es in Südafrika oft gibt und in denen die herangewachsenen Elefanten auch manchmal gegen Bezahlung erschossen werden, wurden die vier Tiere nach Europa geschickt.

Sich an das kalte europäische Klima gewöhnen zu müssen ist auch ein großer Nachteil, dem Afrikaimportelefanten ausgesetzt sind. Sehr viele erkranken, können sich nicht fortpflanzen und sterben langsam an den Folgen des kalten Klimas (nur wenige Afrikaner in Europa erreichen den fünfzigsten Geburtstag, geschweige denn den sechzigsten, den gut gehaltene Elefanten erreichen sollten, wenn man als Todesursache das Alter angeben möchte). Die vier Bewdley Jungtiere waren leider relativ lange im warmen, ihrer Art entsprechenden Klima.

Abgabe der beiden Bullen Jack und Tooth

Der dominantere der beiden Bullen wurde früher abgegeben. In der natur wäre er der Vater der Jungtiere gewesen. In einer "free-contact" Haltung ist so ein dominantes männliches Tier natürlich für das Personal zu gefährlich. Auch vor den Erreichen des "Musth-Alters"  ist die Unfallgefahr schon zu groß wie viele Beispiele belegen. (Früher wurden männliche Tiere wie z.B. in der Zoogeschichte von Basel einfach umgebracht.) Heute ermöglichen die Umplatzierungen von Elefanten in eine "protected-Haltung" ein humaneres Vorgehen.

Das dominantere der beiden männlichen Jungtiere war der Bulle Tooth. Er wurde deshalb schon 2007 nach Rhenen abgegeben, wo die um vier Jahre jüngere Duna als möglicherweise idealere Partnerin für ihn vorgesehen war. Leider war die Zucht im kalten Zoo Rhenen auch nicht erfolgreich. Auch künstliche Inseminationen, waren bis 2014 offenbar noch nicht erfolgreich (Duna ist auch das Jungtier sehr dominanter Elterntiere.)

Jack kam 2011 in den Zoo Sóstó nach Ungarn. Die für ihn vorgesehen Partnerin ist die heute (2014) erst 13 jährige Kwanza, die selbst eine Zoonachzucht in zweiter Generation (zumindest hinsichtlich ihres Vaters) ist, eine ausgesprochene Seltenheit auch heute noch bei den Afrikanern! Bis 2014 ist über eine Trächtigkeit von Kwanza leider auch noch nichts berichtet worden. Allerdings hat Jack durch künstliche Insemination schon ein Jungtier gezeugt. (Leider war es keine Lebendgeburt: Kuh Opal im Zoo Colchester.)

Zuchterfolg durch künstliche Befruchtung

In Bewdley wurde Five 2012 mit dem Sperma eines wildlebenden Bullen Steve (der auch der Vater des Schönbrunner Elefantenkalbes Iqhwa, das 2013 von der dortigen Leitkuh geboren wurde, ist). Ob auch Latabe mittlerweilen künstlich befruchtet wurde, ist nicht bekannt gegeben worden. Am 5. Mai 2014 hat Five ein männliches Jungtier (Sutton) geboren und anscheinend auch gut angenommen, was sowohl für den Safari-Park als auch für die Arterhaltungszucht afrikanischer Elefanten in Europa ein großer Erfolg ist.

Arterhaltungszucht afrikanischer Elefanten in Bewdley

Erfolgreiche Zuchtgruppen afrikanischer Elefanten sind in Europa leider auch heute noch eine absolute Seltenheit. Es gibt zwar jedes Jahr einige Jungtiere (ca. 2-5). Viele aber entstehen durch künstliche Inseminationen und sind keineswegs immer das Ergebnis einer Haltung , in der sich die Tiere so wohl fühlen, dass es regelmäßig zu natürlichen Paarungen kommt.

In Bewdley war die Abgabe der Bullen nicht vermeidbar, da keine Möglichkeit der "protected -Contact" Haltung gegeben war. Die Bullen wurden in Haltungen mit einer jüngeren Kuh abgegeben, was hinsichtlich des Arterhaltungszuchtbestrebens die richtige Entscheidung war. (Viele Bullen werden erst spät geschlechtlich aktiv. Gleichaltrige Weibchen sind dann oft für eine erst Trächtigkeit zu alt, oder sie sind schon so dominant, dass sie die Paarung mit dem noch unerfahrenen Bullen nicht dulden und ihn verjagen, wenn keine besondere Sympathie zwischen den Tieren besteht-was mitunter auch vorkommen mag.)

In vielen Zoos wird mit künstlichen Befruchtungen zu lange gewartet, bis die weiblichen Tiere zu alt sind .Der gleichaltrige oder auch etwas jüngere Bulle entwickelt sich langsamer (auch in der Natur hätte er keine Chance, gleichaltrige Weibchen erfolgreich zu decken.). Auch wenn er sich gut weiterentwickelt, werden auch die weiblichen Tiere dominanter , wenn sie älter werden und machen den Entwicklungsschritt, eine Paarung auch zu dulden oft einfach nicht mehr. Die Tiere mit ca. 20 Jahren künstlich zu befruchten, wie es in Bewdley geschah, ist die richtige Entscheidung gewesen.

Aüßerdem wurde mit den weiblichen Tieren in Bewdley viel gearbeitet, wodurch sie den Kontakt mit Menschen, die sie anfassen besser dulden. Solche Tiere kann man dann natürlich viel besser künstlich befruchten als solche, die sehr dominant sind. Leider haben solche "braven" Tiere oft eher männlichen Nachwuchs. Die Jungtiere , die durch künstliche Inseminationen entstehen, sind überwiegend männlich (ca. zu zwei Drittel). Dominatere Weibchen lassen sich von einem Menschen oft gar nicht anfassen, geschweige denn befruchten. ( Eine Ausnahme war die Schönbrunner Leitkuh Tonga, die als ehemalige Zirkuselefantin natürlich den Kontakt mit Menschen, die sie anfassen duldete. Als Leittier hat sie deshalb natürlich weiblichen Nachwuchs, weil sie sich so ihre eigene Herde aufbaut.)

Man wird sehen wie sich die Arterhaltungszucht in Bewdley weiterentwickelt, möglicher weise kann eine weitere Befruchtung auch in dieser Elefantenhaltung zu einem weiblichen Jungtier führen, wodurch eine natürlich gewachsene Elefantenherde entstehen könnte in der es weniger Rangordnungsstreitigkeiten gibt, weil die Tiere miteinander aufgewachsen sind und von vornherein in ihre Rangposition hineinwachsen.