Der Zoo Sóstó wurde 1996 nahe der im Nordosten Ungarns gelegenen Stadt Nyíregyháza eröffnet. Nach eigenen Angaben umfasst der Park 35 ha Land und hält etwa 500 Arten mit über 5.000 Tieren. Er ist Nachfolger eines 1974 gegründeten Wildparks und wurde im Erholungsgebiet Sóstó fünf Kilometer von Nyíregyháza zum Zoo ausgebaut. Sukzessive wurden neue Anlage geschaffen, die sich verschiedenen Weltregionen widmen. So gibt es eine Polaranlage, ein Afrikapanorama und einen ungarischen Bauernhof mit europäischen Tieren. Im Jahr 2000 kam ein Salzwasseraquarium hinzu. Ferner gibt es ein Tropenhaus und ein Vogelhaus. Seit 2009 liegt auch die "Grüne Pyramide" (Zöld Piramis) auf dem Zoogelände, in der die Tierwelt Asiens zu sehen ist.
Elefantenhaltung[]
Der Zoo Sóstó gehört zu den wenigen Zoos in Europa, die sowohl Afrikanische als auch Asiatische Elefanten halten. Beide Haltungen sind noch sehr jung.
Afrikanische Elefanten[]
Elefanten aus Ramat Gan[]
Die Anlage für die Afrikanischen Elefanten liegt benachbart zum Afrika-Panorama. Sie wurde am 30.04.2006 eröffnet und umfasste ein Elefantenhaus mit vier Einzelboxen und eine ein ha große Außenanlage. Bereits zehn Tage vorher war der erste Elefant in Sóstó eingetroffen. Es handelte sich um den in Ramat Gan (Israel) geborenen Jungbullen Ninio, der zuvor im Zoo Warschau gelebt hatte und nun in Ungarn den Namen "Szabolcs" erhielt. Die bis dahin fertiggestellte Anlage war allerdings eigentlich für Elefantenkühe vorgesehen, ein Bullengehege erst in Planung. Ninio lebte anscheinend auch getrennt von seinen später eintreffenden Verwandten aus Israel. Wenige Monate nach ihm, am 17.07.2006, kamen direkt aus Ramat Gan Ninios Halbgeschwister Yoki† und Yzick nach Nyíregyháza, womit eine erste Zuchtkuh für den Park gewonnen war. Yoki† wurde abgegeben, nachdem sie bereits viermal mit Erfolg von ihrem Vater Yossi gedeckt worden war. Ihr drittes Kalb Yzick, das sie nach Ungarn begleitete, war daher auch ihr und Ninios Halbbruder. Zugleich war sie den vierten Nachwuchs im neunten Monat tragend nach Sóstó gereist.
Erste Geburt eines Afrikanischen Elefanten in Ungarn[]
So wurde das erste in Ungarn geborene Afrikanische Elefantenkalb am 04.09.2007 im Zoo Sóstó geboren. Trotz zwischenzeitlicher Störungen beim Säugen wegen einer Entzündung konnte das Bullkalb Jumaane anfangs problemlos in Nyíregyháza aufwachsen. Inzwischen wurden Yokis† Sohn Yzick und der Halbbruder Ninio am 10.03.2009 an den Nowe Zoo Poznan (Polen) abgegeben, wo sie wieder die ersten Elefanten des Zoos waren. Yoki† blieb mit Jumaane in Sóstó, starb aber unerwartet einige Monate nach Abreise ihrer Halbbrüder an einem Tumor der Milz am 20.08.2009 und ließ ein verstörtes Bullkalb zurück. Der Zoo suchte daher dringend eine Elefantenkuh als Gesellschaft für Jumaane, fand aber keine. So wurde erneut auf die Afrikaner in Ramat Gan zurückgegriffen. Am 28.12.2009 kamen Jumaanes Halbbrüder Noah und Boten nach Ungarn, um den jüngeren Bruder nicht allein zu lassen. Schon bald gab es eine aufgeweckte Gruppe junger Elefantenbullen in Sóstó. Noah blieb allerdings nur einige Monate und reiste im September 2010 weiter nach Fuerteventura. Ein Jahr blieben die beiden verbliebenen Jungbullen unter sich.
Aufbau einer neuen Zuchtgruppe[]
Erst im Oktober 2011 zogen neue Afrikanische Elefanten in Sóstó ein. Aus Jerez de la Frontera (Spanien) kam Anfang Oktober die ältere Buba†, die lange allein gelebt hat und nun mit sozialem und familiärem Leben überhaupt erst vertraut gemacht werden sollte. Offenbar wird sie in einige Jahren in Jerez zurückerwartet. Ende Oktober traf auch die zehnjährige Kwanza aus dem Borås Djurpark ein, die von ihrer Ursprungsherde getrennt wurde. Hier gab es anscheinend - wie bei Buba† - Zuchthoffnungen. Nach Meldungen komplett wurde die Gruppe durch die Ankunft des vorgesehenen Zuchtbullen Jack aus dem englischen West Midlands Safari Park, der am 09.11.2011 in Sóstó eintraf. Es besteht demnach die Absicht, mit Kwanza und wohl auch mit Buba† eine Zuchtgruppe zusammenzuführen. Die beiden Jungbullen wurden währenddessen abgegeben. 2013 konnte von Besuchern eine Paarung von Jack und Kwanza beobachtet werden. Am 19.06.2015 brachte Kwanza ihren ersten Nachwuchs zur Welt, ein Bullkalb, das Kito gennannt wurde.
Anfang 2017 sollte Jack in den Zoo Wuppertal umziehen. Da aber der dortige Bulle Tusker, der in den Zoo Basel ziehen sollte, Kontakt mit einem tuberkuloseinfizierten Elefanten hatte, wurde der Umzug abgesagt. Anstelle dessen zog Jack am 11.05.2017 in den Zoo Basel um.
Im Zusammenhang mit seinem Umzug wurde bekannt gegeben, dass Kwanza erneut trächtig ist. Das zweite Kalb wurde am 16.Juni 2018 geboren. Das Mädchen wurde auf den Namen Kimani getauft. Am 22.10.2020 kehrte der mittlerweile 28-jährige Bulle Jack zurück aus dem Zoo Basel. Er soll die Herde der Afrikaner vergrößern. Bereits am 29.09.2022 wurde der dritte gemeinsame Nachwuchs von Kwanza und Jack, ein kleiner Bulle Kibo†, geboren.
Am 17.03.2023 verletzte der Zuchtbulle Jack die ältere Kuh schwer, so dass Buba† trotz tierätztlicher Behandlung eingeschläfert werden musste.
Über den Sommer wurde Kwanza vermutlich erneut trächtig, und Jack konnte am 05.09.2023 an den Zoo Zlín abgegeben werden. Da seine Tochter Kimani in Sosto verbleibt, wird Jack nicht erneut in Nyíregyháza erwartet, sondern ein anderer Bulle wird in einigen Jahren für die Zucht ausgesucht. Allein im Zoo Györ ständen drei potentielle Nachfolger in der Junggesellenherde zur Verfügung.
Anreise des Bullen Jambo[]
Mitte Mai 2024 ist der Bulle Jambo aus Spanien abgereist, um im Zoo Sóstó als Zuchtbulle zu fungieren. Leider wurde nicht beschrieben, ob und wenn, wie viele Kälber bzw. tragende Kühe er in Spanien hinterlassen wird. Für einen 20-jährigen Bullen hat er recht lange im Bioparc Valencia gelebt. Er hat früh seine Mutter verloren und kam als vierjähriger vom Zoo Colchester aus England. Sein Halbbruder Abu lebt jetzt in Tiergarten Schönbrunn in Österreich.
Erst im Juli 2024 wurde vom Zoo erstmals offiziell über die Ankunft von Jambo informiert. In diesem Zusammenhang wurde bekannt, dass der kleine Bulle Kibo† bereits im Sommer 2023 verstorben ist. Als Ursache wurde ein plötzliches Kreislaufproblem genannt.
Asiatische Elefanten[]
Die Asiatischen Elefanten kamen noch später als die Afrikaner nach Sóstó. Im September 2009, wenige Wochen nach dem Tod der Afrikanerin Yoki, kamen aus dem Terra Natura Park Benidorm (Spanien) die drei älteren Elefantenkühe Yasmin, Motki und Tanja nach Ungarn. Am 12.09.2009 trafen sie im Zoo ein. Die Asiaten wurden gehalten im Bereich der "Grünen Pyramide", der den Asienteil des Zoos bestreitet. Die drei Kühe haben neben einer Unterkunft in der Pyramide eine eigene Außenanlage. Sie werden im direkten Kontakt zu den Pflegern gehalten und von diesen auch durch den Park geführt. Da es sich um eine Gruppe älterer, kälberloser Elefantenkühe handelt, bietet ihnen Sóstó einen "Altersruhesitz".
Weblinks[]
- Sóstó Zoo Nyíregyháza, Homepage des Zoos auf www.sostozoo.hu.
- Sóstó Zoo - Drei betagte Damen
- Neue Elefantenanlagen im Zoo Sóstó, Artikel zur Neuerrichtung der Afrikaneranlage auf www.elefanten-schutz-europa.de.
- Nyíregyháza Zoo, englischer Wikipedia-Artikel über den Zoo Sóstó auf en.wikipedia.org.
- Egyedülálló: Nem tréfa: elefánt tenyészközponttá vált a Nyíregyházi Állatpark, Artikel über die Ankunft von Jack auf belfold.ma.hu.
Elefanten im Zoo Sóstó, Ungarn |
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Asiatische Elefanten |
Kühe: Yasmin • Motki • Tanja |
Bullen: - |
Afrikanische Elefanten |
Kühe: Kwanza (2001) • Kimani (2018) |
Bullen: Jambo (2004) |